Hund - Lieber Kotprobe untersuchen lassen statt Wurmkur

vom 11.03.2016, 09:15 Uhr

In meiner Hundeschule gab es einmal das Thema Entwurmung beim Hund. Der Hundetrainer und eine Schülerin meinten beide, dass sie ihre Hunde nicht regelmäßig entwurmen, sondern dass sie bei Verdacht auf Wurmbefall lieber erst einmal eine Kotprobe untersuchen lassen. Eine Schülerin meinte auch, dass sie alle paar Monate eine Kotprobe ihres Hundes untersuchen lässt und keine Wurmkur verabreicht.

Ich habe dagegen schon zu oft mitbekommen, wenn ein Hund Würmer hatte. Zum Glück jedoch nie bei meinen eigenen Hunden. Daher entwurme ich meine Hunde alle drei Monate. In der Hundeschule wurde eben gesagt, dass durch die Wurmkur ja auch jedes mal Gifte im Körper des Hundes verbleiben können, was ihm dann irgendwann schadet. Ich weiß auch von einer Hundehalterin, die ihren Hund in seinem ganzen Leben nicht einmal entwurmt hat. Ich halte das doch für gefährlich und gehe da auf Nummer sicher. Meine Hunde sind viel draußen und kommen sicherlich mit vielem in Kontakt. Außerdem können sie ja auch immer mal eine Maus fangen und fressen.

Gebt ihr auch regelmäßig eine Wurmkur oder lasst ihr lieber den Kot untersuchen und entscheidet danach, ob eine Wurmkur fällig ist?

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Ich mache eine Wurmkur 2x im Jahr. Mir hat mal ein Tierarzt gesagt, dass Hunde eigentlich ständig Würmer haben und eine Kotuntersuchung daher unsinnig ist. Außerdem soll eine Wurmkur wohl auch vorbeugend gegen Würmer schützen und ist natürlich auch viel billiger.

» Sternenbande » Beiträge: 1860 » Talkpoints: 70,16 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Eine Wurmkur schützt definitiv nicht vorbeugend. Schon einen Tag nach der Wurmkur können sie sich neue Würmer einfangen, die dann bis zur nächsten Kur im Körper sind.

Ich gebe regelmäßig Kotproben ab. Man darf sie nicht nur an einem Tag einsammeln, sondern sollte an drei aufeinanderfolgenden Tagen sammeln. Denn je nachdem, in welchem Stadium sich die Würmer gerade befinden, können sie an manchen Tagen nicht auffindbar sein. Außerdem schaue ich mir ihre Häufchen immer mal kurz an. Da könnte man auch Würmer entdecken.

Meine Hündin hatte im ersten Jahr Würmer, dann drei Jahren keine, dann war eine Probe wieder positiv und seit dem waren wieder alle negativ. Daher fände ich es übertrieben, wenn ich ihr in all den Jahren alle drei Monate eine Wurmkur gegeben hätte. Das wären über zwanzig Wurmkuren gewesen, obwohl sie nur zwei gebraucht hätte.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Wenn ein Hund alle drei Monate eine Wurmkur bekommt, dann wird lediglich die Stärke eines Befalls vermindert, wenn Würmer da sind. Eine einzelne Wurmkur nützt nur bei Bandwurmbefall, sofern das Mittel auch gegen Bandwürmer und nicht nur gegen Rundwürmer wirksam ist.

Gegen alle anderen Würmer muss man bei einem Befall mehrfach nach Schema entwurmen. Wenn man immer nur alle 3 Monate einmalig eine Wurmkur gibt, muss man sich nicht wundern, wenn immer wieder Würmer auftreten. Schließlich war der Befall nie weg.

Welpen sollten regelmäßig alle 14 Tage eine Wurmkur bekommen und das ab der zweiten Lebenswoche. Hier weiß man genau, wann die Würmer im passenden Stadium zur Bekämpfung sind, weil man den Zeitpunkt der Ansteckung im Mutterleib kennt und die Entwicklung der Viecher tag genau berechnen kann.

Mit 10 Wochen ist es dann aber auch genug. Dann ist der ursprüngliche Befall aus dem Mutterleib und über die Muttermilch bekämpft. Danach reicht es, richtig und angepasst an die Wurmart zu reagieren, wenn Würmer da sind.

Zumal gesunde Hunde gegen Spulwürmer resistent werden, wenn die Haltung und die Ernährung gut ist. Wir haben in 30 Jahren mit Hunden nur alle paar Jahre einmal einen Befall bei einem der Hunde. Dabei leben wir in einem Gebiet mit hohem Infektionsdruck und meine Hunde kommen mit mehr Hunden aus einem größeren Einzugsbereich zusammen als die meisten anderen.

Flöhe, Würmer, Husten, Giardien und andere Nettigkeiten sind da regelmäßig bei. Und es passiert nichts. Das gilt natürlich nur für gesunde Hunde. Tiere mit schlechtem Immunsystem wirken wie ein Magnet. Nur hilft da eine Kur alle drei Monate dann auch nichts.

» cooper75 » Beiträge: 13411 » Talkpoints: 515,76 » Auszeichnung für 13000 Beiträge



Das Wurmkuren vorbeugend wirken ist ein Irrglaube. Meine Hauskatzen muss ich nur zweimal im Jahr entwurmen. Ich habe meinen Hunde auch sonst nicht so häufig entwurmt und manchmal vergehen auch 4 Monate und ich entwurme erst dann.

Wenn ich aber den Verdacht habe, dass meine Hunde Würmer haben, dann würde ich sie gleich entwurmen. Sie leben so eng mit uns zusammen, dass ich da kein Risiko eingehen möchte. Ich hatte es auch schon, dass durch eine Blutuntersuchung gesehen wurde, dass einer meiner Hunde Parasiten haben könnte und mir wurde dann zu einer Wurmkur geraten.

Als Hundebesitzer schaut man sich ja auch immer mal wieder die Häufchen seines Vierbeiners an und sieht dann ja auch, wenn Würmer darin sind oder Eier. Dann ist es klar, dass es mit einer einmaligen Wurmkur nicht getan ist. Dann muss man je nach Kur, diese ein paar Tage nach der ersten Gabe und dann meist noch ein drittes mal verabreichen, damit die Würmer dann auch absterben.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Wenn du Würmer im Kot siehst, dann hast du aber einen massiven Befall. Das sollte dir eigentlich zeigen, dass dein Konzept nicht wirkt. Übrigens kannst du Wurmeier mit bloßem Auge im Kot nicht erkennen, wie kommst du um Himmels Willen darauf?

Schematisches Entwurmen meint auch nicht, dass man ein paar Tage später noch einmal etwas gibt. Das liegt ausschließlich am Wirkstoff des Präparats. Rundwürmer werden bei einer Wurmkur nicht in allen Geweben des Körpers erwischt.

Verschiedene Entwicklungsstadien überstehen die Kur und müssen dann behandelt werden, wenn sie reif sind. Dazu sollte man die Wurmart kennen. Abgeschlossen ist die Behandlung erst, wenn die Kotproben negativ sind. Wenn dir das korrekte Entwurmen so wichtig ist, warum verringerst du immer nur den Befall? Wäre es nicht sinnvoller, ihn tatsächlich zu behandeln?

» cooper75 » Beiträge: 13411 » Talkpoints: 515,76 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


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