Hund leinenführig bekommen - Tipps gesucht
Meine Hündin ist nun 3 geworden und noch immer habe ich Probleme, was ihre Leinenführigkeit angeht. Ich übe täglich mit ihr auf unseren Spaziergängen. So bald sie merkt, dass es los geht, dreht sie schon auf und ich muss sehen, dass ich meinen Wibbel dann etwas ruhiger bekomme.
Zu Anfang hat sie so stark an der Leine gezogen, dass ich oft Muskelkater in Armen und Schultern hatte. Das ist zum Glück nicht mehr so schlimm. Dennoch zieht sie noch, wenn wir dann los gehen. Ich versuche sie dann irgendwie neben mich zu bekommen, so dass sie eben langsamer läuft und die Leine locker ist. Allerdings ist das so gut wie unmöglich. Sie lässt sich dann auch nicht mit Leckerlis ablenken und ist einfach nur aufgeregt, dass wir los gehen.
Ich habe auch schon teilweise ein Halti ausprobiert, was zwar eine kleine Besserung brachte, aber richtig leinenführig wurde sie trotzdem damit nicht. Sie zieht dann nur einfach etwas weniger. Ich lobe es gleich immer, wenn die Leine mal durchhängt und übe auch Beifuß. Was komischerweise ohne Leine auch gut klappt. Auch bleibe ich stehen und gehe erst weiter, wenn die Leine wieder durchhängt. Aber auch das bringt nur kurz etwas. Ich bleibe dann alle paar Meter stehen, weil Fräulein sich dann wieder vergisst und vorwärts zieht.
Ich denke, dass ich sicherlich irgendwas falsch mache und es nicht an meiner Hündin liegt. Allerdings weiß ich langsam nicht weiter. Die Tipps, die ich damals in der Hundeschule bekommen habe, versuche ich auch immer umzusetzen. So, dass ich auch schnelle Richtungswechsel mache, wenn sie dann wieder zieht.
Könnt ihr mir vielleicht noch Tipps geben? So machen die Spaziergänge keinen großen Spaß. Mit der Zeit wird sie dann auch ruhiger, je länger wir laufen und zieht nicht mehr so stark. Aber ich möchte schon, dass sie anständig neben mir läuft und die Leine immer locker durchhängt. Immerhin hat sie 25 Kilo und ich mag mich nicht durch die Gegend schleifen lassen. Ich würde mich über Ratschläge sehr freuen.
Kann es eventuell sein das dein Hund zu wenig Auslauf hat? So hört es sich für mich an wenn sie regelrecht durchdreht, sobald sie merkt das ihr raus geht. Das hat meine Hündin am Anfang genauso gemacht, dann haben wir die Spaziergänge besser über den Tag verteilt seit dem ist sie schon ruhiger. Klar vergisst sie sich ab und an mal, aber mit dem Richtungswechsel hat man sie ruckzuck wieder geerdet.
Oder sie hat generell ein Problem mit der Leine, wenn du schreibst das sie bei Fuß läuft wenn sie nicht angeleint ist. Hast du mal eine andere Leine probiert, eine richtige Laufleine zum Beispiel? Dabei fühlt sich sich nicht eingeengt, du hast aber eine sehr gute Kontrolle über sie. Haltis sind das schlimmste was du benutzen kannst, die Teile bringen gar nicht im Gegenteil die werfen dich ab einem gewissen Punkt nur zurück.
Nelchen, du bist einfach nicht konsequent. Du probierst irgendwelche Dinge, aber das sind nur kurze Zwischenspiele im Alltag deines Hundes. Tatsächlich ist und bleibt ziehen der Normalzustand für deinen Hund. Das tut er die meiste Zeit und es führt zum Erfolg.
Woher soll sie wissen, dass sie nicht ziehen soll? Du lässt sie ziehen und gibst immer wieder auf. Wie soll sich so etwas ändern? Wenn du konsequent wärest, wäre das Thema in drei Tagen vom Tisch. Du musst ihr nur vermitteln, was du von ihr möchtest und dass das immer gilt.
Wenn es mein Hund wäre, würde ich den erst einmal ins Auto packen und sich austoben lassen. Erst wenn der Druck raus ist, kommt die Leine. In absolut langweiliger Umgebung gibt es jetzt flottes Marschieren an der Leine mit vielen Richtungswechseln. Jedes Folgen ist toll, wird verbal gefeiert und gelobt. Ziehen dagegen bringt den Hund immer sofort weg von seinem Ziel.
Das Spiel gibt es mehrmals am Tag für 5 bis maximal 10 Minuten. Der Hund soll Spaß haben. Es muss sich gut anfühlen, auf dich zu achten und es muss klar werden, dass ziehen nichts bringt. Spätestens nach dem zweiten Tag startet man normal zum Gassigehen. Wenn man nicht wirklich vom Haus wegkommt, dann ist das eben so.
Mit dem Vortraining in langweiligem Umfeld versteht Hund das extrem schnell. Die Spielregeln sind schließlich klar geworden, jetzt müssen nur noch 3 Jahre Gewohnheit verändert werden. Schließlich hat der Hund bisher gelernt, dass Losstürmen zu Beginn der Runde richtig und erwünscht ist.
Danke für eure Tipps. Vielleicht liegt es wirklich daran, dass ich nicht konsequent genug bin. Dabei dachte ich immer, dass ich das durchaus bei der Hundeerziehung wäre. Aber vielleicht ist es in diesem Fall anders.
Was meinst du denn mit einer langweiligen Umgebung, cooper? Ich gehe jeden Tag die selben Gassistrecken und meine Hundedame findet immer alles interessant, egal woher wir gehen. Oder meinst du, dass ich eher in Haus und Garten anfangen sollte zu üben, wo sie eben wirklich alles kennt?
Die Leinenführigkeit ist schwierig, weil der Alltag dazwischen kommt. Eben nur schnell Pipi machen, der Wunsch, jetzt einfach einen Spaziergang zu machen, Verständnis, weil da hinten A mit Hund B kommt und die Hunde immer zusammen spielen, sind Momente, die einen total zurückwerfen, weil man das Ziehen da toleriert.
Das ist einfach menschlich, nur macht es dem Hund unmöglich zu verstehen, was er eigentlich tun soll. Wenn das Ziehen mal ok ist und mal nicht, kann er gar nicht richtig handeln. Zumal das Ziehen automatisch belohnt wird, weil er da hinkommt, wo er hin möchte.
Ich gehe nach der Devise vor, dass der Hund es möglichst einfach haben soll, wenn er etwas lernt. Schließlich schickt man ein Kind, das Abitur machen soll, auch zuerst auf die Grundschule und direkt in die Oberstufe. Der Aufbau sollte immer so sein, dass der sozusagen automatisch, freiwillig und gerne die gewünschte Reaktion zeigt. Erst wenn er es kann, wird die Ablenkung und damit der Schwierigkeitsgrad größer.
Ich benutze für die Leinenführigkeit gerne große Wiesen, Sportplätze oder große, leere Parkplätze. Da gibt es keine Ablenkung durch Hunde und Menschen, keine Büsche und keine Begrenzungen, die es dem Hund ermöglichen, sich weniger stark zu konzentrieren.
Natürlich soll das nachher auch mit Ablenkung funktionieren, aber das ist eben Grundschule und Abitur. Weil was lernt der Hund eigentlich in der Gruppe in der Hundeschule? Da steht der Mensch und macht seinem Hund ein supertolles Angebot. Das interessiert den Hund gerade wenig, weil die anderen Hunde und die Umgebung so spannend ist.
Und der Mensch wartet, wenn es schlimm läuft lockt und bettelt er um Aufmerksamkeit. Der Hund wendet sich irgendwann seinem Menschen zu und lernt: Mein Mensch wartet. Die Belohnung gibt es auch, wenn ich mich erst um das Interessante kümmere. Mein Mensch ist gut erzogen und funktioniert zuverlässig.
Wenn man eine reizarme Umgebung wählt, kann man den Spieß umdrehen. Dann lernt der Hund, mein Mensch hat massig Spaß und wenn ich mich nach meinen Menschen richte, habe ich auch richtig Spaß. Tue ich es nicht, ist es langweilig. Das sollte die ganze Beziehung prägen.
Wenn dann der Lernschritt folgt, dass eigene Ideen nicht zum Ziel führen, dann wählt der Hund zuverlässig den gewünschten Weg. Das geht ohne Zwang oder Strafe. Es ist einfach die Wahl des Weges, der dem Hund zuverlässig Erfolg bringt.
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