Hund je nach Umgebung alleine Gassi gehen lassen?
Ich bin in einem sogenannten Kuhdorf aufgewachsen und dort war es durchaus mal so, dass die Hunde da alleine Gassi gegangen sind. Oftmals wurden Hunde frei auf den Höfen gehalten und sind dann eben auch mal auf Entdeckungstour gegangen. Meistens ist da eben auch nichts weiter passiert und die Anwohner kannten es schon, dass Hunde aus der Nachbarschaft mal alleine rumgestromert sind.
Dort wo ich jetzt wohne ist so etwas aber eher nicht denkbar. Da wäre es auch nicht gerne gesehen, wenn ein Vierbeiner mal alleine auf Tour geht und mir wäre das auch viel zu gefährlich. In manchen ländlichen Gebieten ist es sicherlich auch möglich einfach die Tür auf zu machen und die Hunde alleine auf die Wiese oder sonst wohin zu schicken. Mir wäre das aber alles viel zu riskant, auch wenn ich jetzt wirklich einsam wohnen würde und keine Straße in der Nähe wäre.
Ich habe auch schon erlebt, dass vorbeikommende Leute einen Hund auf dem Dorf eingesammelt haben, weil sie dachten, dass er eben irgendwo weggelaufen ist. Der Hund wohnte aber Jahre schon auf einem Bauernhof und im Ort wusste man, dass er dort öfter mal herum läuft. Aber heute scheint es so etwas doch eher seltener zu geben. Der Hund landete dann im Tierheim und wurde dort von den Besitzern wieder abgeholt.
Lasst ihr eure Hunde je nach Umgebung alleine Gassi gehen? Oder haltet ihr das doch für viel zu gefährlich? Macht es da für euch einen Unterschied, ob es sich um einen kleinen oder großen Hund handelt? Ich kenne eher kleine Hunde, die dann auf dem Dorf mal alleine spaziert sind. Die großen Hunde, wurden da meist eher eingesperrt oder noch an der Kette gehalten.
Kuhdorf hin oder her, wer einen Hund hat, sollte auch mit ihm Spaziergänge machen. Diese Ausflüge dienen ja nicht nur dazu, dass der Hund sich lösen kann. Und wenn er sich dann löst, wer macht denn eigentlich die Hinterlassenschaft weg? Bis heute konnte ich das meinem Hund noch nicht beibringen, dass für mich zu übernehmen, obwohl es doch sein Häufchen ist und nicht meins.
Die Spaziergänge dienen ja auch dazu, die Bindung zwischen Hund und Halter zu stärken. Der Hund weiß, wenn sich Herrchen anzieht geht es raus. Wenn ich nur das Halsband vom Haken nehme, rutscht mein vierbeiniger treuer Freund fast auf dem Fliesenboden aus, so kommt er voller Freude angeflitzt.
Wenn ein Hund ständig allein hinaus muss, um sein Geschäft zu verrichten, hat er wohl ein tristes Leben. Wie schön ist es mit Herrchen oder Frauchen, auch mal zu rennen. Wie schön, deren Kommandos zu folgen und dafür ausgiebig gelobt zu werden. Mein Hund ist extrem neugierig und auf Menschen geradezu fixiert. Er sucht die gerne auf, wenn sie in Gruppen zusammen stehen oder vor ihrem Haus auf der Bank sitzen usw. Er nähert sich ihnen freundlich und lässt sich von ihnen streicheln.
Das hat für mich den Vorteil, dass ich die Menschen in meiner Gegend etwas kennenlerne und mit ihnen in Kontakt komme. Diesen Umstand schätze ich schon sehr. Außerdem tut es mir körperlich sehr gut, spazieren zu gehen und daher bin ich froh, dass ich das nicht allein tun muss. Und letzten Endes gibt es ja auch verantwortungsvolle Spaziergänger oder Anwohner, die den Hund nicht kennen und eben denken, dass er ausgerissen ist und halt von seinem Besitzer gesucht und vermisst wird.
Warum sollte ein Hund, der allein raus geht, automatisch ein tristes Leben haben? Meine Bekannte lässt ihr Rudel regelmäßig allein raus. Das sind das mindestens acht Hunde, die Toben wie eine Naturgewalt los und ihr Mensch ist denen in dem Moment herzlich egal.
Da wo die unterwegs sind, muss man auch keinen Kot einsammeln. Wozu soll man in der Einöde Kot in Plastik packen, wenn das Zeug auch so zerfällt und niemanden stört? Weshalb sollte das per se langweilig sein. Diese Hunde haben den ganzen Tag ihren Menschen, sie haben andere Hunde. Dazu kommen zwei bis drei Würfe im Leben. Und regelmäßiges Training, immer wieder Reisen quer durch Europa, weil mindestens zwei zwei nationale und zwei internationale Meisterschaften angestrebt werden. Die Hunde haben mehr Ansprache, Bindung und Abwechslung als viele Haushunde, die dreimal täglich Gassi gehen.
Ich gehe auch nur mit jungen Hunden spazieren, damit sie alles mal gesehen haben und die Grundlagen kennen. Warum sollte ich meine Hunde mit Maulkorb und Leine durch die Großstadt zerren? Die haben genug Bewegung und Anregung beim Training, da können sie dann auch noch eine Runde drehen und einfach Hund sein. Bei meinem letzten Aufenthalt in Irland hatte ich ein Cottage in Alleinlage. Da haben die Hunde morgens auch allein getobt und konnten während meiner Arbeitszeit selbst entscheiden, ob sie drin oder draußen sein wollen. Einen Zaun gab es nicht. Das muss schrecklich für die armen Viecher gewesen sein.
Es war von einem Hund im Eingangsbeitrag die Rede und nicht von einem Rudel. Und auch ich schrieb nur über einen Hund und nicht über ein Rudel. Ich werde jetzt nicht meinen ganzen Beitrag wiederholen. Fakt ist, wenn ein Hund allein bei seiner Familie lebt, hat er Spaß am Spaziergang und der stärkt auch die Bindung zwischen Hund und Halter.
Und sich lösen, ohne das man das wegmachen muss, finde ich schon eklig. In vielen Bundesländern dürfen Hunde von Mitte März (manchmal auch ab Mitte April) bis Mitte Juli nicht allein und unangeleint in der freien Landschaft herumlaufen. Das gilt besonders für Äcker, Wiesen, Weiden, Heiden, Deiche und größere Baumbestände.
Es widerspricht sich also, wenn ein Rudel Hunde in der oben genannten Zeit unangeleint umherstromert. Entweder sie rennen durch das bebaute Dorf und lösen sich irgendwo auf einem Grünstreifen oder sie stromern auf den genannten Flächen herum. Außerdem ist es in vielen Bundesländern untersagt, Hunde unbeaufsichtigt herumlaufen zu lassen.
Und wenn der tobenden Hundemeute ihr Halter herzlich egal ist, heißt es ja, dass dieser keinen Einfluss auf die Tiere hat und das ist ziemlich bedenklich. Außerdem können Hunde schnell mal in Gefahr geraten, wenn sie in ein Jagdgebiet geraten. Wenn der Jäger keinen Halter ausmachen kann, schießt er ihn eventuell ab und ist im Recht.
Durch Hundekot verunreinigte Wiesen können übrigens für Kühe tödlich sein. Ein Hund kann mit seinem Kot einen ganz bestimmten Erreger auf das Gras übertragen, dass später als Tierfutter geerntet wird. Dieser Erreger wird dafür verantwortlich gemacht, dass Rinder tot gebären. Für durch Hundekot verunreinigte Getreidefelder gilt genau das gleiche. Bei der Ernte kommt das Getreide mit dem Kot in Kontakt und die Keime gelangen dort hinein. Guten Appetit.
Quasselfee, du kannst schon davon ausgehen, dass man nicht völlig verantwortungslos ist, wenn die Umgebung stimmt. Die Hunde der Bekannten stromern nicht durch irgendein Dorf, sie bewegen sich in einem Wald, dessen Besitzer nichts dagegen hat. Meine Hunde haben sich in Irland auch nur auf dem Privatbesitz des Vermieters bewegt. Die Schafe, Rinder und Pferde hat es nicht gestört.
Neosporose holen sich Rinder in der Regel beim eigenen Hofhund. Haushunde fressen eher selten verworfene Früchte, Fruchtblasen und Nachgeburten roh. Eine weitere verbreitete Quelle ist der Embryotransfer. Für ein erhöhtes Abortrisiko müssten sich mindestens 14 Hunde regelmäßig auf der Weide erleichtern. Das hat man eher in Ballungszentren und nicht im Nirgendwo.
Und auch bei einem Hund, der alleine geht, ist die Annahme, dass der zwangsläufig nicht ausreichend beschäftigt wird und alles voll kackt, nicht angebracht. Das muss nämlich nicht sein. Der Hund von unserem Stuckateur verbrachte sein Leben lang den Vormittag vor dem Haus. Da hatte der seine Runde längst hinter sich, aber alle Fußgänger und Hunde, die vorbeigekommen sind, fand der Klasse. Dabei hat er niemanden belästigt oder gestört. Jeder kannte den Hund. Wo lag das Problem? Man sollte den Einzelfall betrachten.
Mein erster Gedanke war auch "Nein, das kann man doch nicht machen!", aber wenn ich mal so darüber nachdenke, machen Freigängerkatzen das ja nicht anders. Die dürfen ja auch ohne Begleitung nach draußen, wenn man das so betrachtet, wieso sollten Hunde das nicht auch können?
Sicher kommt es dabei auch stark auf die Umgebung an. Katzen neigen stark dazu, ihre Hinterlassenschaften da abzulegen, wo sie etwas geschützt und unauffällig sind, während das bei Hunden nicht unbedingt so ist. Wenn man aber, wie das bei Cooper anscheinend der Fall ist, einen Privatwald oder Ähnliches direkt vor der Haustür hat, dann stören die Hinterlassenschaften ja wahrscheinlich niemanden.
Ich persönlich gehe gern Gassi, wahrscheinlich sogar lieber als der Familienhund. Aber nur, weil man nicht mit ihnen zusammen durch die Gegend stromert, heißt das ja noch nicht, dass man sich mit den Hunden nicht beschäftigt. Spielen, Kommandos üben und Kuscheln kann ich, je nach Spiel/Kommando, auch im eigenen Haus oder Garten, das ist ja nicht an den Spaziergang gebunden. Einem Hund ist es sicher auch lieber, wenn er alleine rausgeht, dafür aber sonst sehr viel Aufmerksamkeit bekommt, als wenn er zwar mit Herrchen Gassi darf, aber sonst ignoriert wird. Das ist natürlich das Extrembeispiel und hoffentlich selten vorhanden.
Ich denke schon, dass es sehr auf die Umgebung ankommt, in der man wohnt und ob die Leute dort sehr positiv zu den Tieren eingestellt sind. Denn es wird ja heutzutage immer schwieriger mit den Vorschriften, die man zu beachten hat, wenn man einen Hund besitzt.
Abgesehen von der Hundesteuer gibt es ja beispielsweise Vorschriften, mit dem Hund in die Hundeschule zu gehen und auch, dass der Hund einen Maulkorb tragen muss etc. Jedenfalls ist das da, wo ich wohne, so.
Wir hatten, als ich noch ein kleines Kind war ebenfalls einen Hund. Es war ein gut erzogener Hund und gleich in der Nähe von uns befand sich ein Fluss an dem ein Spazier- sowie Radweg entlang führte. Dann schickte mein Vater den Hund schon ab und an alleine Gassi.
Er mochte es zwar nicht so gerne, wie wenn wir mit ihm spazieren gingen, allerdings nutzte er die Gelegenheit schon auch aus, dass er ab und an alleine gehen durfte. Er ging aber nie weit weg und kam immer wieder zurück. Allerdings gab es dort auch schon so manche Stimme von den Nachbarn.
So quasi ob wir zu faul seien, mit dem Hund Gassi zu gehen und das könne man ja nicht machen. So ein großer Hund, das wäre doch viel zu gefährlich für die anderen und so weiter und so fort. Also ich persönlich würde in der heutigen Zeit generell keinen Hund mehr halten.
Auch würde ich immer dazu sehen, dass ich gemeinsam mit dem Hund Gassi gehen würde, da wäre mir die Umgebung egal. Es ist einfach eine andere Zeit und es muss nur etwas passieren und der Hund wird eingeschläfert, weil er sich womöglich falsch gegenüber Kindern oder Menschen verhalten hat.
Wenn man dabei ist, kann man vieles abwenden und positiv dagegen wirken. Aber da ich mir keinen Hund mehr anschaffen werde, interessiert es mich nicht mehr.
Wir haben auch einen etwas größeren Hund und einen großen Garten. Zudem wohnen wir auch in einem, - wie du es nennen würdest - Kuhdorf . Einwohner gibt es hier nicht viele. Allerdings gibt es rings herum Umgehungsstraßen, auf denen dann bis zu 100 km/h gefahren werden darf. Meistens fahren die Autofahrer dann noch schneller. Auch im Dorf selber ist nicht wenig Verkehr, weil man hier am schnellsten in die nächste Stadt kommt. Das ist also ein Punkt weshalb ich unseren Hund nicht frei herum laufen lassen würde.
Der zweite Punkt ist sicherlich die Erziehung. Er ist gerade ein knappes Jahr alt und naja sagen wir er hört besser auf meine Frau. Wenn der sonst wo rum laufen würde, wüsste ich nicht, ob ich ihn nochmal eingefangen bekomme.
Vielleicht ging das früher so, als sich auf dem Dorf noch jeder kannte oder kennen wollte. Mittlerweile will ja auch jeder eher seine Ruhe haben und nichts mehr von dem anderen wissen. Der Verkehr wird im Gegensatz zu früher auch deutlich zugenommen haben. Das sind für mich alles Gründe den Hund nicht unangeleint vom Grundstück zu lassen.
Wenn meine Frau auf den Feldern unterwegs ist, um mit dem Hund Gassi zu gehen, dann lässt sie ihn auch an und zu von der Leine. Auf sie hört er ja aber ich habe dann auch öfter ein eher mulmiges Gefühl. Gerade wenn andere Hunde vorbei kommen, mit denen versteht sich unserer nicht unbedingt immer. Ich persönlich würde ihn also immer, wenn wir oder er das Grundstück verlässt, an der Leine halten.
Ich lasse meine Hunde nicht alleine Gassi gehen. Ob gefährlich oder nicht, es ist nun mal verboten in Deutschland. Und wenn der Hund vors Auto rennt und ein Mensch/Auto zu schaden kommt zahlt dafür keine Versicherung. Was hat der Hund denn auch davon, wenn er alleine unterwegs ist? Macht für mich auch keinen Unterschied ob der Hund groß oder klein ist.
Wir haben hier auch so einen Jagdhund der immer alleine unterwegs ist und sich dann an meine Hündin ranmachen will. Mein Rüde findet das aber so doof, dass er den Jagdhund schon mehrmals gebissen hat. Ist für mich richtig blöd. Ich kann den liebestollen Jagdhund nicht davon abhalten sich an meine Hündin ran zu machen und ich kann meinen Rüden nicht davon abhalten, dass dieser dann zubeißt. Würde der Jagdhund zurückbeißen dann stehe ich richtig blöd da mit 2 großen ineinander verbissenen Rüden und einer Hündin die einfach nur weg will.
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