Hund des Partners auf der Hochzeit verbieten?
Ein bekanntes Pärchen hat diesen Sommer geheiratet. Der Mann hängt sehr am Hund seiner Familie, den es auch schon gab, als er noch Zuhause wohnte. Nun wollte er den Hund unbedingt auf der Hochzeit dabei haben, er sollte beim Zuschreiten auf den Platz für die Trauung (im Freien, nicht in einer Kirche) in der ersten Reihe bei seinen Eltern sitzen und auch auf ein paar Hochzeitsbilder.
Seine Zukünftige hat das aber rundheraus abgelehnt. Zwar hat sie den Hund selbst recht gern, auch wenn sie kein großer Fan von Haustieren ist, ihrer Ansicht nach muss der Hund seiner Familie aber weder auf die Bilder, noch möchte sie ihn in ihrer Nähe haben. Einer der Gründe ist auch, dass der Hund zwar gut erzogen ist, gerade an Familienmitgliedern aber doch immer wieder hoch springt, wenn ihn die Freude packt. So hat sie vor allem auch um seinen Anzug und ihr Kleid gefürchtet.
Er war ziemlich gekränkt darüber, dass der Hund nicht als Teil der Familie an der Hochzeit teilnehmen sollte. Findet ihr es nachvollziehbar, dass man einen Hund nicht unbedingt bei der Trauung dabei haben möchte? Hättet ihr eingelenkt oder wärt ihr entschieden dagegen gewesen?
Ein Haustier für mich niemals ein Teil der Familie und bei einer Hochzeit gehören für die meisten Menschen Familie und Freunde mit dazu. Da ein Haustier (in diesem Fall ein Hund) für mich weder in die Kategorie "Familie" noch in die Kategorie "Freunde" gehört, wüsste ich gar nicht, was es hier zu diskutieren gibt, aber gut.
In dem Fall hätte ich mich aber auf den Kompromiss eingelassen, dass ich den Hund toleriert hätte, sofern der Partner den Hund bis zum Stichtag soweit erzogen hat, dass er nicht mehr an anderen Leuten hochspringt und diese damit überfordert. So eine Hochzeit wird ja in der Regel nicht von heute auf morgen geplant, sondern das dauert Monate. Manche Paare planen sogar ein Jahr oder länger, damit alles perfekt ist. Das wird ja wohl Zeit genug sein, um den Hund entsprechend zu erziehen.
Wenn das Tier sich benehmen kann, spricht doch nichts gegen eine Teilnahme, wobei ich persönlich es nicht schlimm finde, wenn der Hund auf ein paar Bildern zu sehen wäre. Muss im Endeffekt jeder selbst wissen. Wenn der Partner es aber nicht auf die Reihe bekommt, das Tier bis zum Stichtag entsprechend zu erziehen, ist er doch selbst Schuld, dass es nicht klappt.
Das ist ein Faktor, den man nicht gut einschätzen kann. Bei einem Tier weiß man nie, was es anstellen wird und gerade, wenn es immer nach oben springt, was für mich nicht zu einer guten Erziehung gehört, kann ich die Bedenken schon bestehen. Dennoch hat ein Hund einen hohen Stellenwert innerhalb einer Familie und deswegen sollte man schon sehen, dass man eine Lösung findet und den Hund mit einbezieht.
Gerade bei einer Trauung, die draußen stattfindet, hätte ich den Hund kommen lassen und dann gegebenenfalls jemanden organisiert, der ihn wegbringen kann, wenn es nicht funktioniert. Wegen dem Hochspringen wäre es ja kein Problem gewesen, immerhin hat man ja auch eine Leine und mit der sollte das schon funktionieren. Gerade, wenn ihm das so wichtig war verstehe ich nicht, warum sie sich durchsetzen musste.
Ein Stück weit kann ich hier schon beide Seiten verstehen, aber eher noch die Frau, die den Hund nicht dabei haben wollte. Natürlich ist es schön, wenn in der Familie alle an dem Tier hängen und es gern haben. Aber wenn das Tier dafür bekannt ist, dass es gerne an bekannten Menschen hochspringt, dann würde ich auch befürchten, dass die guten Kleidungsstücke einiger Gäste darunter leiden müssten und das kann es doch auch nicht sein.
Außerdem finde ich bei aller Tierliebe eben auch nicht, dass der Hund ein Teil der Familie ist und auf die Hochzeitsfotos gehört. Natürlich muss das jedes Paar selber entscheiden, aber ich verstehe die Frau hier vollkommen, dass sie das nicht so haben wollte. Wenn der Hund ruhig und gut erzogen ist, spricht für mich außerhalb der Kirche nichts gegen seine Anwesenheit. Aber wenn er an den Leuten hoch springt, dann wäre das für mich auch etwas, was ich nicht haben wollte.
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