Hund auf gut besuchte Märkte und Veranstaltungen mitnehmen?

vom 07.05.2016, 22:05 Uhr

Immer wenn bei uns mal Veranstaltungen und Märkte in der Nähe statt finden, sehe ich auch Menschen, die ihre Hunde dazu mitnehmen. Manche Märkte sind sehr bekannt und so auch sehr gut besucht. Es herrscht dann immer starkes Gedränge und es wird geschoben und ist eng.

Bei solchen Veranstaltungen bekomme selbst ich als Mensch schon zu viel und muss dann teils aus dem Chaos raus oder gehe eben nur mit meinem Mann dorthin. Allerdings bleiben bei solchen Anlässen meine Hunde grundsätzlich zu Hause. Mir tun die Hunde dort oft leid, sie sehen wirklich verstört aus und ängstlich und werden nur hin und her gezogen. Außerdem kommen die Leute ja doch sehr dicht, wenn Gedränge herrscht. Kleinere Hunde werden dann auch schon mal auf dem Arm getragen, aber eine wirklich schöne Situation ist das sicherlich für keinen Hund.

Man kann einen Hund sicher mal auf einen Flohmarkt oder ähnlichem mitnehmen, wenn dort nicht so viel los ist und sich die Menschen regelrecht über den Platz schieben. Aber in so große Menschenmassen, ist es doch sicher nur Stress für die Tiere. Auch meine Hundetrainerin rät eindeutig davon ab. Würdet ihr euren Hund mit auf solch gut besuchten Veranstaltungen nehmen?

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Ich nutze solche Veranstaltungen gerne als Training, allerdings meistern meine Hunde so etwas, ohne verängstigt, gestresst oder nervös zu wirken oder irgendwohin gezerrt zu werden. Es ist ideal, um die Belastungen langsam zu steigern, denn es ist zwar voll, aber die Leute sind vergleichsweise nüchtern und ruhig.

Danach kommt dann eine große Kirmes. Auch das nutze ich schrittweise. Erst gehen wir am Tag, da ist es nur voll und die Gerüche, Geräusche und Lichter sind neu. Am Abend kommt die oft gereizte Stimmung dazu. Da man keinen Hund von jetzt auf gleich in ein volles Stadion packen kann, nehme ich solche Gelegenheiten gerne mit.

Es funktioniert gut, tobende Fans, Gegröle, bengalische Feuer und das ganze Theater in den Blocks interessiert meine Hunde nicht. So lange ich sie nicht brauche, schlafen sie entspannt neben dem Getöse. Anders geht es schließlich nicht. Wenn die schon Stunden vor dem Anstoß hochdrehen würden, die gesamte Spielzeit unter Spannung wären und den Auszug unter Strom stünden, das wäre Quälerei.

» cooper75 » Beiträge: 13411 » Talkpoints: 515,76 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


Ich denke, dass man es nicht so pauschal sagen kann, was gut ist und was nicht. Es gibt bei Hunden ja auch verschiedene Charaktere, die eben eine solche Veranstaltung eher zulassen oder eben nicht. Es gibt Einzelgänger, gesellige Typen und wilde und ängstliche Typen. Ich denke, dass es mit einem Hund, der sich selber nicht so leicht stressen lässt, kein Problem ist so eine Veranstaltung zu besuchen. Zudem muss man das aber auch gut trainiert haben und gehen, wenn es dem Hund zu viel wird.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Ich habe inzwischen drei Hunde gehabt und jeder hatte einen anderen Charakter, sodass ich die Frage für jeden dieser Hunde anders beantworten würde. Meine erste Hündin mochte Veranstaltungen und Plätze, wo viele Menschen waren, überhaupt nicht. Schon ein einfacher Restaurantbesuch war für sie zu viel. Da blieb sie lieber ruhig zu Hause. Sie mal für vier bis fünf Stunden allein zu lassen, war auch kein Problem. Diese Hündin hätte ich natürlich auf keinen Fall mitgenommen.

Meine anderen beiden Hunde blieben dagegen überhaupt nicht gern allein. Mein aktueller Hund ist mit dem Lernen gerade bei etwa einer halben Stunde, die sie schafft, ohne allzu viel Stress zu haben und zu bellen. Aber sie entspannt sich alleine immer noch nicht. Und die letzte Hündin habe ich schon bekommen, weil sie eben absolut nicht allein bleiben konnte. Allein sein war für sie ein riesiger Stress.

Für diese beiden Hunde ist es das schönste, wenn sie meine Freundin und mich überall hin begleiten können. Nur dann haben sie keinen Stress. Wie voll und belebt es ist, ist dann zweitrangig, Hauptsache, sie sind nicht allein. Meine letzte Hündin war sogar mal auf einer Hochzeit dabei, weil ich keinen Hundesitter fand (Die waren auch alle auf der Hochzeit.) und es meiner Ansicht nach noch vertretbar war, sie mit zu nehmen.

Erst missfiel allen diese Idee, weil sie meinten, man könne dies dem Hund doch nicht antun. Als sie dann jedoch gesehen haben, dass sich diese Hündin auf der Hochzeit total wohl fühlte, sich überall mal Streicheleinheiten abholte und schließlich sogar am Rand der Tanzfläche laut schnarchend schlief, während die Musik lief und um sie herum getanzt wurde, haben sie meine Entscheidung verstanden. Für diese Hündin war es so am besten.

Ich habe zwar versucht, sie in eine ruhigere Ecke zu bugsieren, aber das wollte diese Hündin einfach nicht. Sie kam immer wieder hervor und legte sich mitten ins Treiben. Dort fühlte sie sich pudelwohl. Diese Hündin hätte ich also auch auf gut besuchte Märkte etc. mitgenommen. Ich hätte allerdings aufgepasst, nicht immer im größten Gedränge zu sein, weil ich natürlich auch nicht möchte, dass sie getreten wird etc.

Ähnlich würde ich es mit meiner aktuellen Hündin machen. Sie fühlt sich in großen Mengen zwar nicht hundertprozentig wohl, aber am wichtigsten ist ihr, dass wir bei ihr sind. Mit dieser Sicherheit macht sie alles mit, ohne zu viel Stress zu haben. Dazu kommt, dass wir sie viel kennen lernen lassen wollen, damit sie selbstsicherer wird, denn dabei hapert es noch ein bisschen, auch wenn es schon viel besser geworden ist.

Wichtig ist dabei natürlich immer, dass es für den Hund im Rahmen bleibt und sie nicht übermäßig Stress hat. Sie wäre aber auch so klein und handlich, dass ich sie auch auf den Arm nehmen kann. Da fühlt sie sich auf alle Fälle wohl und hat keinen Stress, denn da weiß sie, dass ihr nichts passiert. Die größten Menschenansammlungen würde ich aber trotzdem meiden, weil ich meine, das muss nicht sein. Außerdem mag ich es selbst auch nicht, denn große Menschenansammlungen sind auch für mich als Rollstuhlfahrer viel Stress und eine ziemliche Anstrengung.

» rasenderrolli » Beiträge: 1058 » Talkpoints: 16,66 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Unseren Dackel konnten wir damals so gut wie überall mit hinnehmen, da es ihn überhaupt nicht gestört hat, wenn viele Menschen und laute Geräusche um ihn herum waren. Er hatte auch keinen Stress und konnte entspannen. Zudem kannte er es von klein auf. Für uns war es auch gut, dass wir den Hund problemlos überall mit hinnehmen konnten und auch der Hund musste so nicht oft allein beleiben.

Unser jetziger Hund ist da fast das absolute Gegenteil. Ihn stören laute Geräusche gar nicht. Jedoch hat er ziemlichen Stress, umso mehr Menschen um ihn herum sind. Wenn die Stadt nicht so überfüllt ist, läuft er noch ganz gut an der Leine und ist auch sehr verträglich mit anderen Hunden. Er schnüffelt gern und ist dann auch noch ansprechbar. Umso mehr Menschen jedoch da sind, desto gestresster ist er dann auch. Er wurde als Welpe geschlagen und ist deswegen sehr unsicher mit fremden Männern. Mit wenig Menschen können wir gut trainieren, aber mit vielen Menschen reagiert er kaum noch. Er ist jetzt schon viel selbstbewusster und kann gut an fremden Männern vorbei gehen. Er hat sich sonst immer gleich klein gemacht und Schutz bei uns gesucht. Trotzdem würde ich ihn nicht mehr in eine volle Stadt mitnehmen. Das macht ihm zu viel Stress.

Ich denke auch, dass man diesbezüglich schauen muss, wie sich ein Hund in einer solchen Situation verhält. Manche Hunde kommen gut damit aus in Menschenmengen zu laufen und andere haben extremen Stress, der sich auch nicht bessert, wenn man den Hund immer wieder diese Situation durchlaufen lässt. Es ist ja bei Menschen auch so. Einige stören viele Menschen gar nicht und andere können es gar nicht leiden. Wichtig ist, dass man die Bedürfnisse des Hundes nicht außer Acht lässt und ihn durch solche Situationen nicht überfordert.

» Ela123 » Beiträge: 871 » Talkpoints: 5,02 » Auszeichnung für 500 Beiträge


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