Hund an besonderen Tagen in Wohnung holen?
Unser Hund ist eigentlich das ganze Jahr über draußen, wo er eine eigene Hundehütte hat und darin noch einmal ein extra Häuschen, wo viel Stroh und Decken drinnen liegen, damit er sich an kalten Tagen auch einkuscheln kann.
Wir diskutieren allerdings jedes Jahr an Weihnachten, ob wir unser Baby nicht mit ins Haus holen sollten, weil er ja eben ein wirkliches Familienmitglied ist, welches eigentlich überall dabei ist und somit auch an Weihnachten dabei sein sollte, wenn wir alle zusammensitzen.
Ich bin dafür, dass der Hund an solchen Familientagen mit ins Haus darf, um einfach auch da dabei sein zu können. Es ist meiner Meinung nach auch sehr traurig für ihn, dass er uns dann zusammensitzen sieht, während er draußen ist und eben somit ausgeschlossen wird. Meine Mutter meint allerdings, dass es ihm in der Wohnung eh viel zu warm ist, da er ja auch ziemlich dickes Winterfell hat und er sich sicherlich draußen wohler fühlt. Sie hätte ihn wohl auch gern mit bei uns, glaubt aber eben, dass es ihm draußen besser bekommt und, dass er wohl auch krank werden könnte, wenn er aus dem Kalten ins Warme kommt und dann wieder raus muss.
Wie sieht das bei euch aus, wenn eure Hunde das ganze Jahr über draußen sind. Dürfen diese an besonderen Tagen mit in die Wohnung, oder müssen sie dann leider auch draußen allein bleiben, einfach um sie vor Erkrankungen zu schützen? Habt ihr selbst damit schon Erfahrungen gemacht, ob es den Tieren draußen dann wirklich besser ergeht und sie sich wohler fühlen?
Ich finde es immer unpassend, wenn man ein Tier zu sehr vermenschlicht. Ein Tier hat ganz andere Bedürfnisse als ein Mensch und ich finde es daher falsch, die menschlichen Bedürfnisse auf den Hund zu projizieren. Ich denke ein weiterer Faktor ist eben auch, dass das Herz vieler Menschen gerade an Weihnachten besonders sentimental wird und man deswegen automatisch annimmt, dass ein Tier eben auch mehr Gesellschaft haben will nur weil Weihnachten ist.
Meine Eltern haben auch Haustiere zu Hause, genauer gesagt Katzen. Aber egal ob jetzt Weihnachten war oder nicht, die Katzen durften nie ins Haus. Sie sind Nutztiere und sind in erster Linie dazu da, um die Mäuse fern zu halten, die es auf dem Land eben auch zu Genüge gibt.
Ich kann diese Ambivalenz auch nicht ganz verstehen. Entweder der Hund wohnt draußen oder der Hund wohnt drinnen. Aber was hat der Hund mit Weihnachten zu tun? Also dem Hund ist das vollkommen egal, ob ihr da gerade den Baum schmückt, Geschenke überreicht oder Familienfotos macht. Wenn der Hund draußen einsam ist und gerne mit seinen Menschen ins Haus gehen würde, dann würde er das gerne an allen 365 Tagen im Jahr.
Da der Hund es aber nun mal gewohnt ist, draußen zu wohnen, würde er sich sicherlich in der Wohnung total unwohl fühlen. Erst recht an so einem Tag wie Weihnachten, wenn alles drunter und drüber geht und letztlich niemand Zeit hat, darauf einzugehen, dass der Hund in einer ungewohnten Situation ist. Wenn, dann müsste man ihn langsam und in Ruhe daran gewöhnen, in die Wohnung zu kommen.
Nicht, dass ich das tatsächlich schon mal erlebt hätte. Alle Hunde, die es je in meiner Familie gab, waren Haushunde. Aber meine Katzen leben draußen und kommen nur selten mal tagsüber ins Haus. Bei den ersten Malen waren sie alle sehr vorsichtig, behielten immer den Fluchtweg im Auge und manche sind auch nach Jahren noch sehr ängstlich und teilweise richtig klaustrophobisch. Bei Hunden könnte das etwas einfacher sein, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Zwingerhund freudig zur Tür reinläuft, wenn man es ihm nach Jahren des Verbots plötzlich erlaubt.
Gesundheitlich würde ich mir nicht so viele Gedanken machen. Schlimmer ist es, wenn es andersherum laufen sollte. Also wenn man einen Hund, der immer drinnen gelebt hat, plötzlich im Winter draußen in einen Zwinger sperrt. Das wäre wirklich lebensgefährlich. Aber ob ein Hund, der ganzjährig draußen lebt, schon richtig Winterfell angelegt hat und dann plötzlich in die warme Wohnung soll, wirklich darunter leidet, weiß ich nicht. Er würde stark hecheln und dann würde man ihn doch eh wieder rausbringen. Ein schwaches Herz sollte er vielleicht besser nicht haben.
Warum sollte der Hund, der eigentlich draußen lebt, an einem Feiertag in die Wohnung? Entweder dieser eine Hund schätzt es, alleine zu leben, dann stresst ihn das enorm. Oder er sehnt sich das ganze Jahr nach einem Rudel und versteht nach diesem Tag die Welt erst recht nicht mehr.
Dazu kommt, dass ihm viel zu warm sein wird. Wenn hier Hunde aus Zwingerhaltung ankommen und es ist Winter, dann quetschen die sich bei mir in die Diele und ins Badezimmer und machen sich auf dem Fliesen ganz platt. Dazu wird gehechelt wie sonst was. Besser wird das erst, wenn ich sie entweder nach draußen in die Kälte lasse oder das Fell kräftig ausdünne.
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