Hund ab bestimmtem Alter Seniorfutter geben?

Mein kleiner Rüde hatte am Montag Geburtstag und ist nun 9 Jahre alt. Ich habe nun immer wieder gelesen, dass ein Hund ab 7 schon als Senior gilt und man dann spezielles Seniorfutter füttern sollte. Bisher hatte ich mir eigentlich keine Gedanken darüber gemacht, weil mein Kleiner eigentlich immer noch fit und agil ist.

Ich habe außerdem noch eine zweijährige Hündin. Beide bekommen das gleiche Futter, da es für mich auch einfacher ist und ich nur einen Sack Futter und auch das selbe Nassfutter kaufen muss. Macht es denn wirklich so viel aus, ob man Seniorfutter füttert?

Wenn Seniorfutter tatsächlich die Ansprüche von älteren Tieren berücksichtigen würde, dann wäre es eine gute Idee. Aber es gibt kein sinnvolles Seniorfutter auf dem Markt. Daher kann man sich das schenken und die Marketingfachleute getrost ignorieren.

Ob ein Hund oder eine Katze im Alter besondere Anforderungen an die Ernährung stellt, hat sowieso wenig mit dem Alter als feste Größe zu tun. Denn je nach Rasse, Größe und individuellem Gesundheitszustand baut manches Tier schon mit 5 oder 6 Jahren ab, andere sind mit 10 oder 11 noch topfit.

Die Hersteller sagen, ein älteres Tier benötigt weniger Proteine, damit die Nieren geschont werden. Theoretisch ist das eine gute Idee. Nur ist die Qualität der Futtermittel in Bezug auf essentielle Aminosäuren eher schlecht. Da die Hersteller nur die Menge reduzieren und nicht die Qualität anheben, sorgt man eher für eine Mangelsituation, als dass man etwas Gutes tut.

Dann wird angenommen, dass ältere Tiere sich weniger bewegen. Also weisen diese Futter einen reduzierten Energiegehalt auf. Ja, Übergewicht ist schlecht für Kreislauf und Gelenke. Aber nicht jedes Tier bewegt sich pünktlich zum X. Geburtstag weniger und wird moppelig. Dann belastet man das Tier mit unnötig großen Portionen und zahlt zu viel.

Nicht zu vergessen, die gesunden Zusätze für Herz und Gelenke. Die sind in Fertigfutter sowieso nur in homöopathischen Dosen vorhanden. Hat das Tier irgendwelche Zipperlein, dann kann man die Zusätze in wirksamer Dosierung selbst zufügen.

Lass dir so etwas nicht einreden. Nur weil dein Hund nun ein bestimmtes Alter erreicht hat, musst du nicht auf spezielles Seniorenfutter wechseln. Das ist für mich genauso ein Blödsinn wie Futter, das für bestimmte Rassen sein soll. Viel mehr muss man auf die Bedürfnisse des Hundes achten.

Meine Hunde bekommen dasselbe Futter nur auf den jeweiligen Energiebedarf angepasst. Meine alte Hundedame, die das erwartete Durchschnittsalter schon weit überschritten hat, bekommt trotz geringerem Energiebedarf kein Seniorenfutter. Sie hat kein Problem mit der Verdauung und ist auch nicht zu dick.

Ihr Zustand zeigt, dass ich es nicht so verkehrt machen kann. Und auch mein kleiner Wirbelwind, der noch ordentlich Power hat, ist nicht unter- oder überversorgt, weil ich eine Futtersorte für große Hunde verwende. Sie erstickt auch nicht daran, nur weil es keine Minisorte ist.

Ich habe eine ältere Hündin mit schlechtem Gebiss und empfindlicher Verdauung. Sie hat bei den Vorbesitzern 10 Jahre lang nur eine Sorte Nassfutter bekommen und reagierte bei jeder kleinen Änderung sofort mit Durchfall. Da ich bei ihr nicht mehr wie früher ständig zwischen Nass-, Trocken-, Frischfutter und Reste wechseln konnte, bin ich auf ein Futter, dass sich super einweichen lässt, umgestiegen.

So bekommen alle Hunde dasselbe und ich kann dementsprechend Zusätze untermischen. Auch da verwende ich kein spezielles Futter, das für empfindliche Hunde sein soll und dennoch hat sich ihr Zustand so sehr gebessert, dass ich ihr mittlerweile unbesorgt auch zwischendurch etwas anderes geben kann.