Horrorfilm als eine Art von Werbung betrachten?

Ich habe eine sehr kuriose Meldung gelesen. Burger King in Russland fordert ein Verbot von Stephen Kings Horrorfilm "Es", der kürzlich im Kino angelaufen ist. Es wurde bereits Beschwerde bei den örtlichen Behörden eingelegt. Begründet wird dies damit, dass der Clown in dem Film zu viel Ähnlichkeit mit Ronald McDonald hätte und damit Werbung für die Konkurrenz, also McDonald's machen würde.

Ich persönlich halte dies für lächerlich und vollkommen aus der Luft gegriffen. Für mich ist das eher ein verzweifelter Versuch, in die Schlagzeilen zu kommen und auf diese Weise ein wenig Eigenwerbung zu machen. Mag sein, dass da eine gewisse Ähnlichkeit vorhanden ist, aber wer hat nach einem Horrorfilm schon Appetit auf McDonald's? Könnt ihr die Kritik nachvollziehen? Würdet ihr diesen Horrorfilm als eine Form von Werbung betrachten oder findet ihr das völlig übertrieben?

Ich denke nicht, dass die Beschwerde auf der Angst beruht, dass die Kinobesucher danach alle Hunger auf McDonalds-Burger haben. Werbung funktioniert ja oft viel unbewusster. Der Clown ist halt eine ganze Weile präsent, auf Plakaten, auf der Leinwand, später auf DVD und im Fernsehen und damit in den Köpfen. Das kann schon einen gewissen werbenden Einfluss haben.

Allerdings finde ich, dass sich Pennywise und Ronald McDonald nicht ähnlich genug sehen, um eine Klage zu rechtfertigen. Beide beruhen halt auf dem typischen Clown. Da könnte man jeden Clown im Zirkus, an Straßenecken und auf Kindergeburtstagen verbieten. Wie viele davon wurden schon in Filmen gespielt? McDonalds hat sich da halt eine Werbefigur ausgesucht, die häufig auftaucht. Das war nicht ganz blöd.

Andererseits gibt es unglaublich viele Menschen, die Angst vor Clowns haben. Auch viele Kinder. Man kann wirklich nicht behaupten, dass die uneingeschränkt gut ankommen würden. Viele haben einen richtigen Horror davor und ich kenne auch welche, die sich "Es" deswegen nie angesehen haben. Und es gibt wahrscheinlich auch welche, die wegen der Werbefigur nie zu McDonalds gehen würden. Ich kann mir vorstellen, dass diese Menschengruppe in nächster Zeit anwächst und der Film bei denen eher eine Antiwerbung für McDonalds darstellt.

Jedenfalls finde ich die Klage daher nicht gerechtfertigt. Letztlich ist alles Werbung und wir assoziieren Farben, Formen, Gerüche und Personen mit bestimmten Produkten. Deswegen kann man nicht alles verbieten. Falls es ein Versuch ist, Aufmerksamkeit zu schüren, ist auch das Werbung, aber meiner Meinung nach keine gute. Es ist doch nie sympathisch, wenn man sich so kleinlich aufführt. Und sich mit Hollywood anlegt. Da hat man selten die große Masse hinter sich.

Ich musste ja gerade lachen. Weder der erste Pennywise von den 1990ern Jahren, noch der schreckliche neue Pennywise hat nur im entferntesten Ähnlichkeit mit dem Ronald von Mc Donald.

Dann müsste man alle Clowns verbieten. Denn irgendwie haben sie ja alle eine rote Nase und rote Haare. Aber das macht dich einen Clown nicht nur aus. Die Gesichter, die Kleidung und alles an den Clowns ist doch einfach anders. Ich finde das so lächerlich.

Das ist in meinen Augen auch völlig übertrieben und sicherlich nur, damit Burger King mal wieder im Gespräch ist. Es gibt ja bald jeden Tag neue Schlagzeilen um die Neuverfilmung von Stephen Kings "Es" Ich verstehe nicht, wieso so ein Theater um den Clown gemacht wird. Ich finde, dass er keine Ähnlichkeit mit dem Clown von McDonalds hat. Dieser sah doch viel netter und viel größer aus. Pennywise dagegen ist doch absichtlich böse aussehend gemacht worden. Man kann es auch wirklich übertreiben.