Horror nach Auszug aus Elternhaus und wieder einziehen
Ich stelle es mir fürchterlich vor, wenn man nach dem Auszug aus dem Elternhaus nach einer Zeit wieder dort einzieht. Ich glaube, dass ich das versuchen würde zu vermeiden. Eine Freundin von mir hat sich von ihrem Partner getrennt und ist wieder nach hause gezogen. Sie ist damit total unglücklich.
Ich kann mir vorstellen, dass man doch die "Freiheit" genossen hat und dann das Elternhaus doch wieder ein Rückschritt ist. Ich würde das nicht wollen. Wäre es für euch der Horror, dass ihr wieder ins Elternhaus ziehen müsstet? Oder habt ihr diesen Schritt gewagt? Wie war es dann, als ihr zurück gezogen seid? Haben sich eure Eltern in euer Leben wieder eingemischt?
Der blanke Horror. Ich wollte da so schnell wie möglich raus. Ich hatte mein Abi gerade mal eine Woche in der Tasche. Ab und zu bin ich für eine Woche wieder im Haus meiner Mutter. Ich wohne weit weg - auch nicht ohne Grund - und da lohnt es sich nicht, nur für eine Nacht zu bleiben oder so. Aber selbst diese eine Woche ist schon immer ziemlich nervenaufreibend.
Es ist halt irgendwie das Machtgefüge durcheinandergeraten. Wenn man als junger Mensch noch daheim wohnt, ist die Hierachie eindeutig. Sie sind die Eltern, man selbst ist das Kind. Aber wenn man mal ausgezogen ist, ist man selber erwachsen. Dann kann man nicht wieder Kind werden. Also müsste es eher eine Wohngemeinschaft mit den Eltern werden. Dafür sind Eltern aber meist zu sehr Eltern.
Ich kann mir das höchstens vorstellen, wenn die Eltern schon so alt sind, dass sie dadurch etwas von ihrer Machtstellung einbüßen. Und wenn man selber schon so alt ist, dass man auf keinen Fall mehr als Kind durchgeht. Wenn man allerdings aus Geldmangel bei den Eltern einziehen muss, hat man immer verloren. Zieht man aber ein, um ihnen zu helfen, sieht es schon wieder anders aus.
Aber bis es so weit ist, würde ich es auch auf jeden Fall vermeiden wollen, wieder daheim einzuziehen. Leider geht das nicht immer und dann ist der Einzug bei den Eltern noch besser als so vieles anderes. Es kommt natürlich auch auf einen selbst und die Eltern an. In meinem Fall wäre es auf keinen Fall die glücklichste Zeit meines Lebens und ich kann gerne darauf verzichten.
Ich würde es auch als Horror empfinden. Ich wollte auch so schnell wie möglich ausziehen und habe dies auch gemacht. Würde ich mich nun von meinem Partner trennen, dann würde ich dennoch nicht zurück. Sicherlich müsste ich mich umstrukturieren, aber das müsste dann eben klappen, weil ich nicht zurück wollen würde.
Meine Eltern wohnen in einem wirklich kleinen Ort, da hätte ich auch schlichtweg keinen Bock drauf. Zumal man sich ja irgendwie wieder zurück entwickelt, wenn man wieder zurück geht. Man kann sich nicht sein ganzes Leben lang drauf verlassen, dass man zurück zu Mami kann, wie ich finde. Irgendwann muss man auch mal auf eigenen Beinen stehen.
Ich würde sagen, das hängt davon ab, wie lange man aus dem Elternhaus ausgezogen war und wie das Verhältnis zu den eigenen Eltern jetzt ist. Ich war sechs Monate im Ausland und als ich wiederkam, hatte ich noch einige Monate Leerlauf vor Studienbeginn. Da hat es natürlich wenig Sinn gehabt, mir sofort eine WG oder Wohnung zu suchen, da ich zu dem Zeitpunkt nicht einmal wusste, in welche Stadt es mich verschlagen würde. Mich hat das eigentlich nicht allzu sehr gestört, da ich wusste, dass es nur vorübergehend sein würde.
Zwischendurch hatte ich auch ein richtiges Tief, weil ich meinen Wohnheimplatz kündigen musste, ohne eine neue WG in Aussicht zu haben. Da musste ich auch für ca. vier Monate zurück zu meinen Eltern, aber immerhin konnte ich pendeln. Da hat mich weniger die Tatsache gestört, dass ich bei meinen Eltern war, sondern dass so viel Zeit für das Hin- und Herfahren draufging. Es war natürlich ein Rückschritt, aber das Verhältnis zwischen meinen Eltern und mir hat das nicht beeinflusst. Und Wenn man weiß, dass es nicht auf Dauer, sondern eine Übergangslösung ist, kann man Hotel Mama ja auch noch genießen.
Dazu muss ich sagen, dass ich zu dem Zeitpunkt auch erst 21 war, da kenne ich noch viele Menschen in dem Alter, die noch bei ihren Eltern wohnen. Deswegen habe ich es nicht als so schlimm empfunden. Ich kenne sogar Kommilitonen, die schon Mitte 20 sind und noch bei den Eltern wohnen, um Geld zu sparen, da Großstädte einfach extrem teuer sind. Würde mir dasselbe mit 30 passieren, würde ich das Ganze wahrscheinlich als super GAU empfinden.
Eine Bekannte von mir musste wegen der Trennung von ihrem Freund übrigens auch nach hause zurückziehen, dabei haben es die beiden gerade mal vier Monate unter einem Dach ausgehalten. Am schlimmsten an so einer Situation ist wahrscheinlich die Angst davor, was die Menschen aus dem Bekanntenkreis wohl dazu sagen und sich vielleicht sogar lustig machen.
Ähnliche Themen
Weitere interessante Themen
- Unangenehm, wenn Chips Knoblauch-Aroma haben? 658mal aufgerufen · 5 Antworten · Autor: Prinzessin_90 · Letzter Beitrag von Wibbeldribbel
Forum: Essen & Trinken
- Unangenehm, wenn Chips Knoblauch-Aroma haben?
- Oberflächliche Bekannte, die einem etwas verkaufen wollen 1247mal aufgerufen · 11 Antworten · Autor: celles · Letzter Beitrag von Gorgen_
Forum: Freizeit & Lifestyle
- Oberflächliche Bekannte, die einem etwas verkaufen wollen
- Kind bekommt von Mutter nur Toastbrot - noch normal? 554mal aufgerufen · 9 Antworten · Autor: Ramones · Letzter Beitrag von Wibbeldribbel
Forum: Familie & Kinder
- Kind bekommt von Mutter nur Toastbrot - noch normal?
- Palmen Pflanzen - brauche Tipp / Empfehlung 1129mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: Triops · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Palmen Pflanzen - brauche Tipp / Empfehlung
- Gartenbambus im Treppenhaus überwintern? 1180mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: ZappHamZ · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Gartenbambus im Treppenhaus überwintern?