Homosexualität im Männerfußball immer noch ein Tabuthema?

vom 11.10.2017, 13:57 Uhr

Dieses Thema hat mit Sport nur ganz am Rande was zu tun und ich sehe es eher als alltägliches Thema an. Ich habe hier gelesen, dass es wohl auch im Jahre 2017 noch ein Tabuthema ist, dass die Männer im Fußball homosexuell veranlagt sind. Es wird sich unter den Spielern und auch bei den Fans oft lustig gemacht, wenn so etwas auch nur ansatzweise zur Sprache kommt.

Ich frage mich, was anders an Frauenfußball und am Männerfußball in dieser Hinsicht ist. Beim Frauenfußball haben sich genügend Frauen schon als lesbisch geoutet und gehen ganz offen damit um. Ist deswegen der Frauenfußball nicht so anerkannt? Warum kann ein schwuler Fußballspieler nicht zu seinen Gefühlen stehen? Sind es eher die Fans oder die Mitspieler, die so etwas verpönen? Wie steht ihr dazu? Was würdet ihr sagen, wenn euer Fußballidol sich outen würde?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Ich glaube das hängt damit zusammen, weil Fußball in Deutschland eben ein "typisch männlicher" Sport ist. Man verbindet mit diesem Sport etwas sehr maskulines und da ist dann eben kein Platz für feminine Tendenzen. Leider denken viele Menschen ja so, dass ein homosexueller Mann zu feminin wäre und das passt für die eben nicht zu einem so maskulinen Sport. Mir ist auch nicht bekannt, dass Frauenfußball großartig gesellschaftlich akzeptiert wäre. Das wird eher totgeschwiegen.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


Täubchen hat geschrieben: Mir ist auch nicht bekannt, dass Frauenfußball großartig gesellschaftlich akzeptiert wäre. Das wird eher totgeschwiegen.

Die Spielerinnen der deutschen Nationalmannschaft gehen sehr offen mit ihren lesbischen Beziehungen um und treten sogar mit Partnerin im Fernsehen auf den roten Teppichen von Sportlerbällen auf. Da scheint es jedenfalls kein Tabuthema zu sein. Schwule Männer müssen ja nicht unbedingt feminin sein. Ich frage mich jedenfalls, was in den Köpfen der männlichen Spieler und der Fans so vor sich geht, wenn sie in der heutigen Zeit sowas nicht tolerieren und Schwulsein als "unnormal" sehen.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Diamante hat geschrieben:Die Spielerinnen der deutschen Nationalmannschaft gehen sehr offen mit ihren lesbischen Beziehungen um und treten sogar mit Partnerin im Fernsehen auf den roten Teppichen von Sportlerbällen auf.

Mag sein, aber mal ehrlich, wenn man nicht gezielt auf Frauenfußball achtet und sich damit beschäftigt und die Informationen sucht, dann bekommt man davon auch nichts mit. Bei Männerfußball ist das was anderes, da wird man inflationär mit konfrontiert. Ich schaue überhaupt kein Fußball, nicht mal die WM oder EM, aber trotzdem habe ich mitbekommen, welche Fußballspieler Deutschland hat, weil die ständig präsent sind.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Homosexualität ist nicht nur im Fußball ein Problem, sondern auch beim American Football sowie Basketball, Handball, Rugby & Co. Am meisten jedoch dort, wo Männer betroffen sind, weil da machen einige noch immer einen großen Terz draus und da kommen auf einmal die Klischee-Aussagen zum Vorschein, die man vorher ja angeblich niemals teilen würde.

Das heißt, 10 Jahre spielt man in einer Mannschaft ausgesprochen gut. Man geht nach dem Spiel duschen und fertig. Doch kaum äußert sich ein Spieler, dass er schwul sei, wird beim duschen auf einmal ein anderes Verhalten an den Tag gelegt, weil einige Kerle dann sofort denken, dass der Mann auf einen stehen könnte, die ganze Zeit auf den Sack guckt und mehr. Das ist ein gängiges Klischee, welches von so vielen Männern tagein und tagaus gefrönt wird. Traurig, aber wahr.

Wir können mit einer großen Sicherheit davon ausgehen, dass so viele erfolgreiche Fußballspieler schwul oder bisexuell sind. Ich würde auch noch immer behaupten, dass Ronaldo schwul ist, aber er entweder selber nicht dazu stehen kann oder will. Manch einem sieht man sowas irgendwie an. Kann aber auch in dem Fall wirklich ein Irrtum sein.

Doch es gibt so viele Fußballer, die sicherlich schwul sind, aber es nicht zugeben können. Ich wette auch, dass in der American Football Leaque genügend Spieler sind, die auf das gleiche Geschlecht stehen, aber es nicht sagen können sowie beim Basketball und NHL auch. Das ist mit Sicherheit so und niemand würde da etwas sagen, solange sie aktiv sind und das Klischeedenken beginnt.

Ich kenne manch einen schwulen Mann, der sich erst geoutet hat, nachdem Kumpels und gute Freunde meinten, dass sie nichts gegen Schwule hätten. Auf einmal war danach ein seltsames Verhalten zu verspüren, man hat bei jeder kleinen Berührung, die vorher Okay war, jetzt sofort einen Hintergedanken verspürt oder beim Duschen sich anders in der Kabine benommen. Genau das ist das Problem, wieso das Thema ein Tabuthema ist, aber nicht, weil niemand schwul ist, sondern weil sie sich dadurch nicht trauen, es offen zu sagen.

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» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


Ich habe auch das Gefühl, dass es daran liegt, dass die Sexualität in vielen verschiedenen Bereichen immer noch ein Tabu-Thema ist. Grade dann, wenn es um typisch männliche Sportarten gibt, dann passt es häufig nicht in dass Bild der Gesellschaft, dass dort etwas "nicht männliches" ist, wobei ich nicht glaube, dass die Sexualität einen Einfluss darauf hat, wie gut oder schlecht man in einem Sport ist. :lol:

» Hufeisen » Beiträge: 6056 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


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