Hohe Preise bei privater Krankenversicherung normal?
Ich bin gerade mal 30 Jahre alt. Als Studentin war ich günstig privat versichert. War dann im Ausland und jetzt bin ich wieder in Deutschland wo ich wieder in die PKV muss. Jetzt soll ich 660 Euro für meine Versicherung zahlen. Ich rauche nicht, treibe viel Sport, bin gesund und war in den letzten 10 Jahren nur zur Vorsorge beim Arzt. Kinder will ich auch nicht. Habe nur leichtes Übergewicht.
Ich habe keine Sonderleistungen gewählt, also keine Chefarztbehandlung oder so. In der GKV würde ich nur 145 Euro zahlen, darf aber nicht dorthin wechseln. Ich frage mich ob solch hohe Beiträge normal sind? Was soll ich denn erst zahlen, wenn ich mal 80 bin? Müsst ihr auch solch hohe Beiträge für die private Krankenversicherung zahlen?
Ich brauche keine eigene Krankenversicherung, da ich über meinen Dienstherren in der freien Heilfürsorge momentan versichert bin. Für mich stellt sich die Frage, warum du nicht in die gesetzliche Kasse kannst? Denn selbst wenn man Selbstständig ist, kann man in der freiwilligen gesetzlichen Krankenversicherung bleiben, zahlt dann aber im schlimmsten Fall den Höchstsatz mit knapp 1000 Euro jeden Monat. Eine Beteiligung vom Arbeitgeber gibt es nicht. Gleiches trifft auch auf Beamte zu, die sich gegen eine Private Krankenversicherung entschieden haben und weiterhin in der gesetzlichen bleiben wollen, diese zahlen ihre Beiträge alleine und bekommen keine Beihilfe, wie bei einer Privaten.
Bei den Privaten Krankenversicherungen kommt es immer darauf an, welche Vorerkrankungen macht hat, ob man einen offenen oder einen geschlossenen Tarif wählt, wie sich das ganze Staffelt. Sicherlich ist man mit 30 nicht ganz alt, aber auch nicht mehr ganz jung und somit wird man mit einem höheren Risiko eingestuft krank zu werden oder auch schon krank zu sein. Das steigert natürlich den Preis, als wenn man 18 Jahre alt ist, in der Ausbildung steckt und noch nichts hatte und auch die ersten Wehwehchen in weiter Ferne sind. Mit 30 ist das nicht mehr unbedingt lange dahin.
Solche Beitragszahlen sind durchaus als normal anzusehen, wenn man einen geschlossenen Tarif wählt, das entsprechende Alter hat oder auch schon diese Vorerkrankungen mitbringt. Vor allem dann, wenn man diese Beiträge alleine leisten muss und keine Beihilfe bekommt.
Eine Bekannte von mir fängt nun die Ausbildung im Finanzamt an, bekommt von ihrem Dienstherren Beihilfe für die Private Krankenversicherung und auch das Kind muss sie nur zu 20% versichern. Nach der Aufstellung würde sie für die Private Krankenversicherung rund 110 Euro für sich und nochmals 60 Euro für das Kind. In der freiwilligen gesetzlichen Krankenkasse ist das Kind bereits Familienversichert mit dabei, und dafür wären 200 Euro monatlich fällig.
Über die Jahre hinweg gerechnet, würde sie mit der gesetzlichen Krankenversicherung besser fahren, da sie das Kind mit drauf hat und man auch ausgeht bis zu einem Alter von 25 Jahren. Bei der Privaten steigen die Beiträge auch weiterhin und so genau wie das in 10 Jahren aussieht was sie dann zu zahlen hat für sich und das Kind, will man ihr nicht sagen da es auch darauf ankommt wie viele frische Zahler mit in den Tarif kommen und wie viel aus dem Topf von den anderen dann verbraucht wird. Somit könnte sie in 10 Jahren auch bei 800 Euro jeden Monat sein, auch wenn sie selbst nichts hat.
Entsprechend wird sie wohl in der freiwilligen gesetzlichen bleiben, auch wenn sie dort die Beiträge jetzt für den Anfang höher sind als in der gesetzlichen Krankenkasse, dennoch sind die Kosten dort Transparenter und überschaubarer als in den Privaten. Bleiben die Besoldungstabellen so wie sie sind, dann hat sie im schlimmsten Falle später mit der maximalen Stufe nach aktuellem Stand 600 Euro zu zahlen, für sich und das Kind zusammen. Sollten noch mehr Kinder oder gar ein Ehemann mit dazu kommen, können diese dort kostenfrei mitversichert werden die in einer Privaten Krankenversicherung immer extra gehen und extra kosten.
An deiner Stelle würde ich mich wirklich einfach einmal über die Möglichkeiten einer freiwilligen gesetzlichen Krankenversicherung informieren, zudem auch jeden die gesetzliche Krankenkasse annehmen muss auch wenn es dabei einem gerne schwer gemacht wird und man nicht jeden gerne nehmen würde.
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