Hoffnung auf ein Leben, wie vor Corona haben?
Wenn man sich mit Leuten über die aktuelle Corona-Lage unterhält, dann höre ich schon vermehrt heraus, dass sich immer mehr das Leben wie vor Corona zurückwünschen. Ich wäre natürlich auch froh, wenn das mittelfristig und absehbar so wäre. Habt ihr auch schon mal solche Gedanken gehabt und wünscht ihr euch auch euer Leben und den Alltag aus den Zeiten vor der Krise zurück? Welche Aussichten räumt ihr denn solchen Gedankengängen ein?
Ich glaube, dass wir erst wieder Normal leben können, wenn wir ein Impfstoff da haben. Ich glaube aber auch, dass wir dann wieder ein normales Leben, wie vor der Corona haben werden. Ich mache mir das allerdings keine Sorgen, denn Corona wird niemals für ewig unser alltägliches Leben beherrschen.
Persönlich kenne ich niemanden, der sein Leben von Corona beeinflussen lässt und konnte außer dem nutzlosen Lappentragen auch nichts weiter an Einschränkungen feststellen. Meine Freunde und Bekannten feiern weiter am Wochenende ihre Partys und so weiter, aber jetzt eher im
Verborgenen und ich bin immer gern dabei.
Die Situation belegt halt, dass alle Maßnahmen sowieso sinnlos sind und die Ausbreitung ohnehin nicht stoppen können. Deshalb kann man es genauso gut wie in Schweden machen und der Sache einfach ihren Lauf lassen, ändert ja doch nichts.
Eine flächendeckende Durchseuchung und Infizierung so vieler Menschen wie möglich ist offenbar doch die beste Lösung, denn nach wie vor ist das Virus nun mal für die meisten Menschen harmlos und die Zahl der Erkrankten und Toten bleibt trotz krampfhaft herbeigetesteter zweiter Welle grotesk niedrig und in keinem Verhältnis zu einer der Grippewellen der letzten Jahre.
Es macht doch absolut keinen Sinn sich jetzt mit irgendwelchen Hoffnungen zu beschäftigen. Natürlich laufe ich nicht völlig planlos durch die Gegend und vermisse bestimmte Dinge, aber es ist doch völlig absurd zu glauben, dass man 2020 einfach auslöschen kann und zack, ist man zurück in seinem 2019 Leben. Funktioniert schon alleine deshalb nicht, weil ich nicht mehr die Person von 2019 bin.
Ich denke, dass ich einiges beibehalten werde. Zum Beispiel die Sportroutine oder mehr Kontakt zu gewissen Verwandten oder meine Einstellung zum Konsum, die noch kritischer geworden ist. Und ja, wahrscheinlich werde ich mir auch immer deutlich mehr Gedanken über Infektionswege und Hygiene machen als früher. Die Erfahrungen lassen sich nicht auslöschen.
Die Situation belegt halt, dass alle Maßnahmen sowieso sinnlos sind und die Ausbreitung ohnehin nicht stoppen können.
"Die Situation" sind Leute wie du, die sich keine Gedanken um ihre Mitmenschen machen solange sie nur ihren Spaß haben. Ihr seid dafür verantwortlich, dass viele Freizeiteinrichtungen auf eine Pleite zusteuern. Ganz toll gemacht. Kannst du dir und deinen Freunden auf die Schulter klopfen.
Deshalb kann man es genauso gut wie in Schweden machen und der Sache einfach ihren Lauf lassen,
In der Realität ist der Unterschied zwischen Deutschland und Schweden vor allem, dass das, was bei uns als Regeln formuliert wird dort als Empfehlungen gilt. Und, dass sich wesentlich mehr Leute dran zu halten scheinen. Und "Herdenimmunität" ist und war in Schweden nie das Ziel auch wenn die Deutschen das immer behaupten. England hatten den Plan mal kurzfristig und hat sich ganz schnell anders besonnen als die Krankenhäuser überquollen.
Eine flächendeckende Durchseuchung und Infizierung so vieler Menschen wie möglich ist offenbar doch die beste Lösung,
Stimmt. Wenn man einen Kollaps des Gesundheitssystems will und das wird dann auch die betreffen, die sich jetzt unsterblich fühlen. Dann ist nämlich auch ein Unfall oder eine Blinddarmentzündung ein Todesurteil.
und die Zahl der Erkrankten und Toten bleibt trotz krampfhaft herbeigetesteter zweiter Welle grotesk niedrig und in keinem Verhältnis zu einer der Grippewellen der letzten Jahre.
Und noch mehr Blödsinn. Ich wusste gar nicht, dass hier auch Covidioten unterwegs sind, ich hielt die Leute hier eigentlich für sehr vernünftig. Zu deiner Information - es gibt inzwischen schon Krankenhäuser, die voll sind und Covidpatienten verlegen müssen, es werden wieder elektive Operationen abgesagt und es gibt einen Urlaubsstopp für das medizinische Personal und Crashkurse in Intensivmedizin für Leute, die eigentlich in einem ganz anderen Bereich arbeiten. "Grotesk niedrig" ist hier nur das Verhältnis zur Realität. Und der nachgeplapperte Grippevergleich war übrigens schon im Sommer out.
Ich fühle mich doch eingeschränkt. Und das hat nichts mit dem zweiten Lockdown zu tun. Vorher war es möglich vier Stunden in ein Erlebnisbad zu gehen. Da ist mir der Aufwand viel zu hoch. Ich bin ein Tagesgast und kann dies nicht auskosten. Die Preise sind nur merklich geringer. Da warte ich. Auch der Fahrtweg lohnt sich dann nicht. Einige Sachen kann man einfach nicht machen, auf die man Lust hätte. Das ist genauso wie auf die Lust auf Süßigkeiten, die aus dem Sortiment genommen werden. Da kann man schon Hoffnung haben, dass Corona bald vorbei ist.
Desto länger es dauert, desto mehr Gedanken macht man sich. Unsere Familie hält sich ziemlich an alle Einschränkungen. Familie wird nur noch alle zwei Monate besucht. Feiern haben uns noch nie so wirklich interessiert. Ich kann aber diese Leute, die es machen und jetzt auch noch heimlich nicht verstehen. Der Mensch ist selbstsüchtig. Und das zeigt uns Corona. Viele Maßnahmen werden in Frage gestellt in dem Motto "Uns betrifft es schon nicht!" Das nervt. Deswegen schwindet manchmal die Hoffnung.
Es macht mich auch noch nachdenklich, falls der Impfstoff herauskommt, wie die Bereitschaft zum Impfen besteht. Darunter sind wieder viele Impfgegner oder Leute, die meinen, dass der Impfstoff nicht richtig getestet wurde. Dieses Thema ist eine Endlosschleife. Aber ich würde mich freuen, wenn man wieder Sachen machen könnte und manche Maßnahmen nicht mehr nötig wären, wie zum Beispiel der Mundschutz. Ansonsten wächst die nächste Generation damit auf.
Natürlich habe ich die Hoffnung, dass sich die Lage mal wieder normalisiert und wir wieder ein Leben, wie vor Corona führen können. Was mich hierbei nur wundert ist, dass die Politik schon im März vollmundig verkündet hat, dass es ein Leben wie vor Corona nicht geben und uns diese Pandemie noch ganz lange beschäftigen wird. Hat man da in eine Glaskugel oder in eine Art Drehbuch geschaut? Derartige Fragen wird uns die Zukunft beantworten und das hoffentlich bald, denn sonst laufen wir noch Gefahr in eine Art "Never ending Story" hineinzugeraten.
Natürlich kann und darf man hoffen. Das im Übrigen auch vollkommen abseits eines Impfstoffes, denn dieser suggeriert in meinen Augen nur eine „trügerische Sicherheit“. Es ist nicht auf einmal möglich, über 80 Millionen Einwohner in Deutschland zu impfen und es muss sich nicht jeder impfen lassen, was auch vollkommen richtig so ist. Ich jage mir doch keinen Impfstoff nach einer derart kurzen Testphase rein. Im Leben nicht!
Doch trotzdem hoffe ich auf bessere Zeiten und auch ähnlich wie vor Corona. Wir reden hier von einem Virus, wie viele andere Viren, die auch natürlich unterschiedlich gefährlich sind. Es gibt zahlreiche Viren, gegen die es weltweit kaum etwas auszusetzen ist und trotzdem leben die Menschen weiter und das wird auch für uns gelten.
Wir werden mit einem neuen Virus leben lernen müssen. Da hilft auch keine Impfung. Denn so richtig weiß doch sowieso niemand, ob man dann wirklich immun ist, für wie lange usw. Auch kennt man das Problem mit Mutationen ja auch und das führt dann zukünftig sicher zu weiteren Problemen. Da müssen wir uns auch nicht viel vormachen, aber das wird unsere gelebte Realität bleiben.
Wir müssen halt gerade zur kälteren Jahreszeit darauf achten, dass unser Personal in Krankenhäuser usw. nicht am Stock geht. Denn es gilt, diese zu entlasten und deswegen sind die Monate so besonders heftig für uns. Im Sommer könnte man das wieder anders machen, aber Personalmangel lässt sich in solch einer Zeit kaum verstecken und es kommen ja auch alltägliche Probleme wie Herzinfarkte, Brüche usw. dazu. Das führt alles zu einem nahen Kollaps der Kräfte.
Gesundheitsämter kommen sowieso schon lange nicht mehr hinterher, die Personalmängel machen sich in etlichen Überstunden und fertigen Mitarbeitern deutlich, sodass wir als Gesellschaft jetzt eben für kurze Dauer/Monate dazu beitragen müssen, dies zu verringern. Das geht leider aktuell nur so. Das ist auch kein Dauerzustand.
Ganz ehrlich, ich leide absolut unter der Situation. Ich kann meine Familie nicht mehr besuchen, meine weitere Ausbildung liegt flach und mir fehlen meine Freunde, Umarmungen, einfaches Quatschen und Beisammensein. Genauso fehlt es mir einfach ins Fitnessstudio zu gehen oder mal wieder das Schwimmbad aufzusuchen. Ich bin froh, dass ich zumindest arbeiten kann und ein wenig rauskomme.
Trotzdem sitze ich des Abends häufig weinend da, es sieht ja niemand, aber ich habe Angst vor meiner Zukunft. Ich habe viel investiert, ich nehme viel in Kauf, ich lerne viel und dank Corona stagniert es einfach. Ich trete seit Anfang des Jahres auf der Stelle, bin ziemlich einsam geworden und eigentlich geht es mir nicht mehr so gut, auch wenn ich es nicht zeige.
Ja, ich hoffe auf ein Leben nach Corona. Ich hoffe darauf, dass sich viele Dinge normalisieren. Trotzdem schaue ich mit Besorgnis auf den aktuellen Stand der Infektionen und auf die Belegung der Krankenhäuser. Ich quäle mich mit Schmerzen durch die Tage, ich traue mich teilweise nicht mehr zum Arzt, weil ich sehr häufig angepampt wurde. Ich hoffe, dass sich das wirklich nochmal bessert.
Grundsätzlich würde ich sagen, dass ich ein Fünkchen Hoffnung am Horizont sehe, aber mir tut es teilweise echt weh, was so passiert. Oft geht es mir gut, aber manchmal gibt es auch Momente, in denen ich in eine Hoffnungslosigkeit verfalle. Also ein vollständiges Leben wie vor Corona wird es wahrscheinlich nicht mehr geben, aber ein normales Leben mit normalen Alltagsaktivitäten und ohne Existenzängste würde ich mir schon wieder wünschen.
Mein Alltag an für sich ist nicht groß eingeschränkt. Ich bin eh nie auf Partys gegangen und daher ist es für mich gar nicht relevant, ob man nun in Gruppen feiern darf oder nicht. Mit einzelnen Personen darf man sich ja weiter treffen und die auch umarmen und so weiter. Das habe ich aber auch beim ersten Lockdown gemacht und das würde ich mir auch nicht verbieten lassen.
Was mich ärgert, ist, dass mir Projekte weggefallen sind, durch die Schließung von Bildungseinrichtungen und die wurden dann komplett abgesagt, auch nicht wieder aufgenommen und ich denke, dass ich bei den betreffenden Institutionen auch keine Nachfolgeprojekte mehr bekommen werde, selbst wenn Corona vorbei ist. Diese finanziellen Schäden, auch durch den Einbruch des Aktienmarktes ersetzt mir leider keiner.
Was mir auffällt, ist, dass es schwerer wird, an Projekte zu kommen und ich hoffe schon, dass sich das mal wieder erholen wird. Ich habe aktuell auch eine Stelle an der Uni, die mir nicht gefällt und die ich gern kündigen würde, aber da ich Zweifel habe, ob ich so schnell einen neuen Nebenjob finde, lasse ich das.
Da ich mich im Alltag immer desinfiziere, nachdem ich etwas angefasst habe, was auch andere Menschen anfassen (z.B. nach dem Einkaufen, nach dem Fahren mit dem Fahrstuhl, nach dem Anfassen von Türen) fühle ich mich eigentlich ganz gut gewappnet. Und Hände Schütteln mochte ich noch nie, ich habe immer ungern fremde Hände angefasst und bin eher froh, dass man das nun nicht mehr macht. Hoffentlich kommt das Hände Schütteln nicht wieder.
Ob das dann wirklich vorbei ist, wenn es diesen Impfstoff gibt, weiß ich nicht So wie ich es verstanden habe, bietet der ja keinen 100%igen Schutz und es können gar nicht alle so schnell geimpft werden. Vielleicht zieht sich das schon eine Weile. Ich fand mein Leben vorher eigentlich ganz ok. Es ist aber für mich ein Rückschritt, einen Nebenjob behalten zu müssen, der mir nicht gefällt, weil ich in der Krise keinen neuen finde und Projekte zu verlieren. In meiner beruflichen Entwicklung wäre ich ohne Corona vielleicht schon wo anders. Ein wenig traurig ist es für mich auch, dass es keine Weihnachtsmärkte gibt, weil das für mich Dinge waren, auf die ich mich immer schon das halbe Jahr gefreut habe.
Ich gehöre zu den Personen, die noch verhältnismäßig wenige Einschränkungen durch die Corona-Pandemie erleiden mussten. Die größten Einschnitte in mein gewohntes Leben waren der Verzicht auf meine zwei festen Freizeitaktivitäten, den Chor und das Fitnessstudio, was beides zuhause einigermaßen kompensierbar ist, und die Tatsache, dass ich meine im Ausland lebende Verwandtschaft das komplette Jahr nicht besuchen konnte. Skype und WhatsApp machen zwar das Halten des Kontaktes möglich, aber natürlich fehlen mir die persönlichen Treffen doch sehr. Beruflich hat sich für mich nichts verändert, da ich als systemrelevante Berufsgruppe weiterhin regulär arbeite.
Dennoch wünsche ich mir natürlich, dass wir irgendwann wieder zur „Normalität“ wie vor der Pandemie zurückkehren können. Überlebenswichtig sind Konzerte, größere Feiern, Grill- und Spieleabende mit der ganzen Clique an Freunden, Restaurantbesuche und Co selbstverständlich nicht, aber ab und an habe ich diese geselligen Aktivitäten doch sehr genossen. Ich halte es auch nicht für unrealistisch, dass diese Krise irgendwann vorbeigeht. Immerhin ist das nicht die erste Pandemie, die die Menschheit gesehen hat, und unsere medizinischen und technischen Möglichkeiten sind heutzutage doch ungleich besser aufgestellt als in den Notlagen von damals.
Dass ich die aktuellen Einbußen doch relativ unbeeindruckt wegstecke, schreibe ich der Alternativlosigkeit zu. Wenn ich mich nicht radikal sämtlichen Auflagen widersetzen und meine Mitmenschen und mich völlig verantwortungslos gefährden will, muss ich mich ja damit arrangieren und darüber in Melancholie und Selbstmitleid zu ertrinken, hilft mir schließlich auch nicht. Stattdessen versuche ich eben, Corona konforme Ersatzwege zu gehen. Wir bestellen uns Essen, wenn wir uns mal etwas gönnen wollen, wir skypen und telefonieren wesentlich mehr als früher und wir spielen über Discord und Co mit unseren Freunden Online-Partyspiele, wenn wir Lust auf ein unterhaltsames Get-Together haben.
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