Hochzeit ohne die Anwesenheit des eigenen Kindes?

vom 18.07.2017, 14:57 Uhr

Eine Kollegin von mir hat endlich ihren Partner geheiratet, mit den sie schon über zehn Jahre zusammen ist. Das Paar hat auch zusammen einen mittlerweile neun jährigen Sohn. Den hatte das Paar allerdings gar nicht mitgenommen zum Standesamt. Stattdessen war er bei seiner Oma untergebracht.

Ich konnte das nicht verstehen, dass man ohne sein Kind zum Standesamt geht und heiratet. Für mich gehört das Kind dort mit dazu. Würdet ihr auch eure Kinder zu Hause lassen bei solch einem Ereignis?

» Sternchen* » Beiträge: 2804 » Talkpoints: 2,78 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Sie wird ihre Gründe gehabt haben. Vielleicht war ja sonst niemand anderer als das Paar selbst auf dem Standesamt. Vielleicht legen sie keinen großen Wert auf die standesamtliche Eheschließung und heiraten später einmal kirchlich und dann mit mehr Tamtam.

Wir hatten unsere Tochter damals dabei als wir heirateten. Allerdings war sie damals nicht wehrhaft. Sie war gerade einen Monat alt. :wink: Ob ihr Sohn mit auf das Standesamt darf, entscheiden eben ganz allein die Eltern. Die Oma des Kindes selbst war ja auch nicht dabei.

Wirklich verstehen kann ich die Entscheidung des Paares auch nicht. Allerdings verstehe ich viele Entscheidungen nicht, die Eltern bezüglich ihrer Kinder treffen. Und wenn unsere Kleine zwei, vier oder neun Jahre alt gewesen wäre, als wir heirateten, wir hätten sie unter allen Umständen mitgenommen. Aber andere Eltern, andere Entscheidungen.

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» Quasselfee » Beiträge: 2143 » Talkpoints: 30,45 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Mein Sohn war noch in meinem Bauch, als wir geheiratet haben, dennoch finde ich, dass das Paar das selber entscheiden muss. Wenn er nicht dabei sein wollte ist doch die Oma eine gute Alternative und wenn das Paar unter sich sein möchte ist das doch auch in Ordnung. An sich ist es für ein Kind ja auch nicht sonderlich spannend, wenn die Eltern Ja zueinander sagen, das ist doch viel Blabla in dem Moment.

Hätte ich ein Kind in dem Alter gehabt, hätte ich allerdings auf die Anwesenheit bestanden, da ja auch alle Verwandte dabei waren und danach gefeiert wurde. So eine große Feier ist für ein Kind ja auch schön und die Kinder hatten viel Spaß bei unserer Hochzeit. Wenn man aber nur heiratet ohne irgendetwas und danach vielleicht nur nett essen geht, dann muss das Kind auch nicht zwingend dabei sein. Das muss das Paar entscheiden.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Ramones hat geschrieben:So eine große Feier ist für ein Kind ja auch schön und die Kinder hatten viel Spaß bei unserer Hochzeit

Ich würde da schon differenzieren. Gerade bei Kleinkindern habe ich schon häufiger beobachten können, dass diese dann beispielsweise Fremdeln ab einem bestimmten Alter und da sehr empfindlich reagieren, wenn es sehr laut ist, viele Menschen da sind und wenn jeder das Kind begrabbeln will. Immer, wenn ein Baby oder Kleinkind anwesend ist, bildet sich eine Traube von Frauen um das Kind und viele wollen es dann halten und betatschen es. Dass da nicht jedes Kind positiv drauf reagiert sollte klar sein.

Wenn das Kind dann noch ständig bei Mama oder Papa sein will, dann stelle ich mir das auch stressig vor. Das Kind spürt doch, wenn die Eltern gerade im Stress sind, weil der Zeitplan eingehalten werden muss und es vielleicht die eine oder andere Panne gibt auf der Hochzeit. Dann wollen alle gratulieren, es soll getanzt werden, für den Fotografen posiert etc. da kann man nicht jedes Mal das Kind auf dem Arm lassen. Viel zu stressig.

Ganz ehrlich: wenn ich heiraten sollte und ich hätte ein Kleinkind, dann würde ich auch nicht wollen, dass es dabei ist. Denn ich wäre in Gedanken die ganze Zeit bei meinem Kind und würde mich fragen, ob es vielleicht zu laut ist, zu stickig, zu viele Menschen. Ob das Kind sich wohlfühlt oder ob es zu sehr gestresst dadurch wird. Da würde ich auch vorziehen, dass es dann mit einer vertrauten Person (der Oma beispielsweise) zu Hause ist und da entspannen kann.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Wie ich bereits in einem anderen Artikel erwähnt habe, haben meine Frau und ich auch vor kurzem kirchlich. Im letzten Jahr haben wir standesamtlich geheiratet. Unser Kind ist mittlerweile knappe eineinhalb Jahre alt. Wir hatten sie bei beiden Hochzeiten dabei, wobei unser Kind bei der standesamtlichen gerade mal etwas älter als ein halbes Jahr war. Da war nicht viel mehr als Schlafen drin. Nachher sind wir noch Essen gegangen mit Eltern und Trauzeugen, aber da hat sich dann meine Schwester ums Kind gekommen gekümmert, sodass wir da alleine waren.

Bei der kirchlichen Hochzeit war die Kleine dann schon etwas aktiver und wollte immer von Arm zu arm der Großeltern, Paten und Tanten und Onkel. Auch hat sie immer mal wieder ein paar Geräusche gemacht und "mitgeredet". Viele empfinden das ja als unangenehm während einer Messe generell aber der Pastor ist da super drauf eingegangen. Das war also auch kein Problem.

Bei so kleinen Kindern kann ich es nachvollziehen, wenn die zu Hause gelassen werden. Die sind immer zu beschäftigen, sonst wird ihnen schnell langweilig und sie werden quengelig. Bei einem neunjährigen vermute ich liegen die Gründe wo anders. Das zeigt ja auch die Tatsache, dass sonst nur wenig(er) Leute bei der Hochzeit waren. Zumindest die eigenen Eltern - also die Großeltern des Jungen - wären als nächste Verwandte eigentlich dabei. Aber das kann und muss ja auch jeder selbst entscheiden. Bei der standesamtlichen Hochzeit ist es ja wirklich wenig mehr als einen Wisch zu unterschreiben, der dann rechtsgültig ist. Von daher kann man das auch als "Amtsgang" bezeichnen, wo dann der Junge eben nicht mit muss.

» Antalis » Beiträge: 539 » Talkpoints: 0,22 » Auszeichnung für 500 Beiträge


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