Hochzeit: angebotene Hilfe höflich ablehnen oder annehmen?

Wir werden nächstes Jahr heiraten. Seit dem wir das bekanntgegeben haben sind wohl alle Verwandten der Meinung einen Ratschlag haben zu müssen und bieten uns ständig ihre Hilfe an. Bisher haben wir uns immer herausgeredet, bei unseren Müttern reicht das mittlerweile nicht mehr und wir müssen die Hilfe direkt ablehnen, was wir immer versuchen nett herüber zu bringen. Aber geht das überhaupt?

Die beiden wirken immer ein bisschen wie vor den Kopf gestoßen, aber sie haben auch ganz andere Vorstellungen. Bei meiner Schwiegermutter beispielsweise kann es nicht teuer genug sein und es muss immer mehr unbedingt dabei sein und bei meiner Mutter kann es nicht günstig genug sein und sie würde es am liebsten haben, wenn ich in einem kleinen Restaurant feiere. Das ist ja auch nicht so schlimm, aber wir wollen uns da eben nicht hinein reden lassen.

Nun fangen aber auch schon andere an und da frage ich mich nun wie man das höflich ablehnen kann und ob man das überhaupt sollte oder ob man einfach ein bisschen Hilfe annehmen sollte und ein bisschen etwas ablehnen sollte. So ganz unhöflich wollen wir ja auch nicht sein.

Ich muss sagen, dass ich nur teilweise Ratschläge höre und auch ganz froh darüber bin. Meine Schwiegermutter redet eher davon, dass wir die Hochzeit doch noch kleiner machen sollten als wir es eh schon tun. Sie meinte auch, dass wir bestimmte Personen doch gar nicht einladen müssten und das dies aber teuer sei und jenes auch. Ich habe dann mit meinem Partner darüber gesprochen und wir waren uns aber einig, dass wir es so machen möchten, wie wir auch bisher geplant hatten. Ich muss sagen, dass sich meine Mutter bisher ganz heraus hält und sagt, dass es unsere Hochzeit und unsere Entscheidungen wären.

Also teils wurde eben schon gesagt, was alles sehr teuer wäre und was doch nicht nötig sei und sogar welche Personen wir einladen sollten und welche eben auch nicht. Direkt Hilfe hat mir aber so niemand angeboten. Meine Schwiegermutter hatte lediglich angeboten mitzukommen, wenn ich mein Brautkleid aussuche. Das fand ich auch wirklich nett, da ich sonst alleine schauen gegangen wäre. Ich denke, dass man da eben abwägen muss, ob man die Hilfe wirklich möchte und auch braucht. Du schreibst ja in einem anderen Beitrag, dass dir das Organisieren liegt und du es gerne machst. Wenn du dann keine Hilfe möchtest oder jemanden der dir die ganze Zeit Ratschläge dazu erteilt, dann solltest du das schon höflich sagen und die Hilfe eben dankend ablehnen.

Ich an deiner Stelle würde mich ganz freundlich für die Hilfe bedanken und dann ganz klar sagen und versichern, dass ich ganz bestimmt um Rat oder Hilfe bitten werde, wenn diese notwendig ist und auch benötigt wird. Das würdest du in dem Extremfall möglicherweise auch, aber dann kannst du hinterher sagen, dass du auch ganz gut ohne Hilfe klargekommen bist.

Wie wäre es, wenn ihr bei solchen Angeboten immer behauptet, dass es schon organisiert ist? Damit wäre das Thema ja dann vom Tisch. Die Leute, die ihre Hilfe anbieten, wissen ja nicht, wie der reale Stand der Dinge. Wobei ich das von meiner ehemaligen Schwiegermutter damals auch kannte. Es ging da zwar weniger um Hilfe, aber sie wollte uns aufdiktieren, wie was geplant werden sollte.

Ein Beispiel waren weiße Tischdecken. Da müsse man sich doch beim Cateringservice erkundigen, ob sie auch Tischdecken mit verleihen. Und was das extra kostet. Ich hatte da aber schon einen Plan und hab ihr nur knapp gesagt, wer sich darum kümmern wird. Ich habe ihr also weder höflich, noch vorsichtig abgesagt, sondern klare Worte gebracht, damit auch wirklich mit dem Thema abgeschlossen werden konnte.