Helft ihr Obdachlosen über den Winter zu kommen?

Jedes Jahr ist der Winter mal schlimmer und mal nicht. Aktuell empfinde ich es als schlimm, weil es ein schwanken zwischen milder und angenehmer Luft ist und dann wiederum zu kalten Witterungen überschwappt. Man kann sich gar nicht so richtig an die Temperaturen gewöhnen, um überhaupt mal zu wissen, ob Winterstiefel usw.

Das sind jedoch meine Luxusprobleme und ein Obdachloser ist sicherlich dankbar, wenn er nur einen warmen Platz hätte. Nun ist die Dunkelziffer der Obdachlosenzahlen deutlich höher als offizielle. Zumal auch die nur indirekt als Schätzung zu verstehen sind. Es gibt Obdachlosenunterkünfte und mehr. Doch einige sind schon voll, sodass viele doch auf der Straße schlafen müssen. Andere sind nicht mehr in der Lage, den Regeln der Unterkünften zu folgen, weil Süchte sie komplett im Griff haben.

Also habe ich im Web gesehen, dass viele Menschen Obdachlosen aktuell mal Tee vorbeibringen, ein Süppchen, eine Decke, eine dicke Jacke, ein Schlafsack usw. Ich kenne jedoch niemanden, der das persönlich aktuell getan hat, wobei auch nicht jeder damit hausieren geht, schätze ich.

Ich wollte mal von Euch erfahren, ob ihr auch derart hilfsbreit seid oder sogar noch hilfsbreiter? Was tut ihr aktuell, um Obdachlosen das Überwintern zu ermöglichen ohne, dass sie erfrieren müssen oder macht ihr nichts, seht es vielleicht nicht ein usw.?

Wenn ich in der Stadt bin, gibt es eine Stelle am Bahnhof, an denen sich Obdachlose aufwärmen. Dort findet man ein paar Leute, denen es wirklich auch gesundheitlich sichtlich schlecht geht. Denen gebe ich durchaus gerne mal einen Tee oder Kaffee aus und habe ihnen auch schon mal Brötchen gekauft. Immer mache ich das nicht, aber ab und zu mal im Winter oder wenn ich Lust dazu habe. Bei uns kann man auch mittlerweile Kaffee oder Tee bezahlen, die die dann abholen können, was ich auch durchaus gemacht habe.

Ich bin selten da, wo sich die Obdachlosen aufhalten. Hier im Ort gibt es keine Obdachlosen. Die halten sich eher in der Kreisstadt auf.

Als wir umgezogen sind, bin ich aber mit einer Kofferraumladung voller Decken und 2 Schlafsäcken zum Bahnhof, wo auch eine Anlaufstelle für die Obdachlosen ist und habe dort alles abgegeben. Diese Decken waren noch gut und teilweise sogar fast neu, aber wir haben sie nicht mehr gebraucht. Die Leute dort haben sich sehr gefreut, weil es auch schon Oktober war und nach warmen Sachen gesucht wurde.

Woher nimmst du die Erkenntnis, dass die Obdachlosenheime voll sind? Hier sind diese voll, da diese ebenfalls mit Flüchtlingen und Asylbewerbern voll gestopft worden sind. Das kam aber auch nicht von ungefähr, denn die Obdachlosen wollten dort nicht einziehen und sei es nur für einen Tag, da sie dort beklaut wurden und der letzte Rest ihrer Sachen entwendet wurde. Da sind sie lieber auf der Straße geblieben, dort haben sie wenigstens ihre Sachen behalten.

Dazu kommt noch das Vertrauensproblem welches diese Menschen haben und nicht nur annehmen, dass man ihnen etwas gutes möchte. So werden auch bei Obdachlosen in die Brötchen die aus angeblich gutem Willen verteilt wurden, bereits Rasierklingen darin gefunden wie auch in anderen Essen. Daher kann ich schon verstehen, wenn das jemand nicht gerne annimmt, da man den Überreicher und seine Motive auch nicht kennt. Mit Geld kann man sich selbst etwas kaufen, was dann auch in Ordnung ist.

Privat mitgehen machen die wenigsten, denn auch dort spielt das Vertrauen eine große Rolle. Sprich selbst wenn man wollte, müsste man diese hier doch eher hinter sich her zerren und vorher ko hauen damit man sie auch mitnehmen kann und sein Helfersyndrom ausleben.

Ansonsten gibt es genug andere Anlaufsstellen die sich um diese Menschen kümmern und regelmäßig Sachspenden wie dicke Jacken, Decken, Hundefutter usw. sammeln. Medizinische Versorgung gibt es hier kostenlos in einem Mobilfahrzeug, welches jeden Samstag an einer bestimmten Stelle steht wie auch für die Tiere der Obdachlosen. In vielen Restaurants und bei Bäckern gibt es hier auch Gutscheine, bei denen man eine Summe bezahlt, einen Zettel aufhängt und sich diese daran bedienen können um ein Brötchen oder einen warmen Kaffee zu bekommen. Neben dem DRK, welches bei den kalten Temperaturen ebenfalls unterwegs ist, heiße Suppe, Kaffee und Tee kostenlos ausgibt.