Heiratsantrag im Beisein von Eltern und Schwiegereltern?
Heute habe ich gehört, dass ein Mann seiner Freundin einen Heiratsantrag im Beisein seiner Eltern und seiner Schwiegereltern gemacht hat. Sie hatten die Eltern zu sich eingeladen und wollten dann gemeinsam Essen gehen. Vorher ist der Mann dann wohl auf die Knie gefallen und hat seiner Freundin einen Antrag gemacht, den sie dann auch angenommen hat.
Die Mutter der Braut meinte dazu, dass es ja schon toll gewesen wäre, so nah dran gewesen zu sein und das man ja ansonsten so einen Heiratsantrag ja nicht mit bekommen würde. Man würde dann ja höchstens erzählt bekommen, wie er eben statt gefunden hätte.
Ich muss sagen, dass es mir doch zu viel gewesen wäre, wenn meine Eltern und Schwiegereltern dabei wären, wenn mein Partner mir einen Heiratsantrag macht. Ich finde das zu Zweit viel schöner und auch irgendwie intimer, als wenn man gleich eine versammelte Mannschaft um sich herum stehen hat. Ich würde weder meine Eltern noch Schwiegereltern dabei haben wollen.
Würdet ihr einen Heiratsantrag im Beisein eurer Eltern und Schwiegereltern gutheißen? Wäre euch das durchaus recht, wenn sie dabei wären oder fändet ihr das auch eher unpassend? Würde euch das irgendwie in der Antwort unter Druck setzen? Oder fändet ihr es schön, wenn die Eltern beider Partner dabei anwesend sind?
Ich finde so etwas eher unangebracht und würde mich nicht darüber freuen, beziehungsweise hätte ich mich nicht darüber gefreut, denn ich bin ja schon verheiratet. Ein Kumpel von mir hat den Antrag vor ein paar Freunden, den Geschwistern und auch Eltern gemacht. Das Ganze wurde dann noch gefilmt und ich muss sagen, dass es einfach sehr stressig gewirkt hat und die beiden scheinbar überhaupt nicht entspannt waren, denn auch für die Frau ist es ja ganz schöner Druck, wenn da so viele stehen.
Letztendlich muss das ja jeder so machen, wie er mag, aber ich finde es schöner, wenn es ein intimer Moment ohne irgendjemanden ist. Immerhin kann es ja auch sein, dass man das noch nicht möchte und dann ist es vor den Schwiegereltern schon einigermaßen peinlich Nein zu sagen.
Mir hätte das auch nicht gefallen. Ich bin in dieser Hinsicht ziemlich publikumsscheu und kläre solche Sachen lieber unter vier Augen. Die Eltern und Schwiegereltern und Geschwister betrifft das ja nicht direkt. Die werden doch vermutlich schon bei der Hochzeit dabei sein. Muss man seine Familie an allem teilhaben lassen oder wie? Mir würde das ganz und gar nicht gefallen. Da kann man ja gleich - überspitzt formuliert - die ganze Familie mit Popcorn beim Akt zusehen lassen, wenn man sich aktiv in der Reproduktionsphase befindet.
Mag ja sein, dass es manchen Eltern wichtig ist, die ersten Worte, die ersten Schritte und eben generell die wichtigsten ersten Schritte im Leben mitzubekommen. So auch Schulabschlüsse und Führerschein und dergleichen. Aber irgendwann reicht es auch, besonders wenn das "Kind" einen Partner hat und sich abgenabelt hat und selbstständig geworden ist.
Dass die Mutter der Braut das toll findet, kann ich ja noch nachvollziehen. Mütter sind darauf gepolt, alle wichtigen Meilensteine im Leben ihrer Kinder toll zu finden, von den ersten Schritten über den ersten Haufen im dafür vorgesehenen Behältnis und den Führerschein bis hin zur Verlobung und darüber hinaus. Nur beim ersten Geschlechtsverkehr scheint es Sitte zu sein, Zurückhaltung zu üben, obwohl ich Mütter kenne, die bestimmt auch dabei zumindest nach vollbrachter Leistung eine Detailkritik hören wollen.
Ich selber finde Heiratsanträge nach dem Muster amerikanischer Liebesschnulzen, mit Hinknien und so, generell eher albern und unangemessen, da man sich in meinen Augen außer zum Schuhe binden eigentlich nur für den Ritterschlag hinkniet, und der ist erheblich cooler als ein Heiratsantrag. In Anwesenheit aller vier Erzeuger wäre mir der ganze Firlefanz sogar noch peinlicher, da ich der Meinung bin, dass eine Ehe nicht zwischen sechs und mehr, sondern zwischen zwei Leuten geschlossen wird, und die Eltern spätestens dann gelernt haben sollen, dass ihre Babys erwachsen sind und ihre eigenen Entscheidungen treffen.
Außerdem besteht schließlich immer das Risiko, dass der Antrag aus guten Gründen vertagt oder abgelehnt werden muss, und dann blickt man nicht in ein enttäuschtes Augenpaar, sondern schlimmstenfalls in fünf und muss den Schwiegereltern in spe (oder auch nicht, oder nicht sofort) erklären, dass man gern erst noch die Schulden abzahlen möchte, oder abwarten, ob ihr Sohnemann wirklich ein ganzes Jahr lang die Finger vom Kokain lassen kann.
In meinen Augen kann hier einfach zu viel schiefgehen, wofür man nicht unbedingt Zeugen braucht, und schon gar nicht die eigenen Eltern, die man ja im Regelfall oft genug trifft und die schon das ganze Leben lang bei allen möglichen Peinlichkeiten dabei waren. Irgendwann muss man seine Fehler selber machen.
Ich halte das für keine gute Idee, denn es baut sehr viel Druck auf. Ich glaube es ist sehr viel schwieriger einen Antrag abzulehnen, wenn man vor Publikum gefragt wird, als wenn das unter vier Augen geschieht. Schließlich enttäuscht man dann nicht nur den Partner sondern auch sämtliche Zuschauer. Da traut manch einer sich dann vielleicht nicht und macht eine Zusage, die er nachher zurück nehmen muss.
Aber auch, wenn man den Antrag annehmen möchte, glaube ich, das so etwas zwischen den beiden Liebenden bleiben sollte. Man kann das Ganze ja auch mit der Welt teilen, indem man später davon berichtet und den Freunden, den Eltern und später vielleicht den Kindern das Ereignis in allen Details schildert. Das ist sicher auch sehr erfüllend und für die Außenstehenden auch schön, wenn man es erzählt bekommt.
Toll finde ich es nicht und auch das ganze Tamtam was darum gemacht worden ist mit Kniefall und allem finde ich nicht reizvoll. Für mich wäre die klare Antwort nur ein Nein gewesen, da mich der Partner dann auch nicht richtig kennen würde. Denn mir liegen solche Dinge nicht und auch das ganze "romantische" finde ich einfach nur albern.
Wenn jemand bei mir mit einem Antrag landen wollte, dann müsste er sich einfach nur mit mir hinsetzen und das ganze nüchtern am Küchentisch besprechen. Dann werden die Vorteile und die Nachteile gegenseitig aufgewogen und demnach wird die Entscheidung gefällt. In dieser Küchentischrunde hätten aber weder meine Eltern, noch die Schwiegereltern oder gar Geschwister etwas zu suchen, denn es geht sie nichts an und es ist nicht ihre Entscheidung sondern immer noch meine bzw. die des Paares welches das gerade plant.
Druck empfinde ich dabei keinen ein Ja zu sagen, wenn es Zuschauer gibt und auch was andere dann von mir erwarten ist mir reichlich egal. Es geht bei diesem Antrag um mein weiteres Leben, Verpflichtungen die ich eingehe und die mir niemand der Umstehenden abnimmt wenn sie mir dann doch nicht zusagen aber ich mich habe hinreißen lassen oder gar aus purem Druck nur Ja gesagt.
Ich gebe zu, dass ich wirklich überhaupt kein Fan von klassischen Heiratsanträgen bin. Ehrlich gesagt, finde ich das unglaublich kitschig und klischeebeladen, abseits jeder echten Romantik und ich würde das gar nicht wollen. Ich bin einfach kein Fan von gesellschaftlich groß etablierten Gesten des Kitschs. Warum kann man die Frage nach einer Hochzeit nicht einfach ganz normal und freundlich zu zweit besprechen, warum zum Geier muss da einer auf die Knie vor dem anderen fallen?
Von daher kann man sich vorstellen, wie alptraumhaft ich so einen Antrag in Gegenwart von Dritten fände. Völlig egal, ob es jetzt meine eigenen Eltern, Schwiegereltern oder sonstige Umstehenden wären. Allerdings glaube ich mittlerweile, dass ein Antrag im Beisein der Verwandtschaft gar nicht so ungewöhnlich ist, wie man glauben mag, ich höre das jetzt in kürzester Zeit zum dritten Mal.
So hat ein Bekannter seiner Freundin auch anlässlich eines Familienfests im Beisein der versammelten Verwandtschaft einen Antrag gemacht, was ich damals schon für meine Begriffe komisch fand. Und auf einem YouTube-Kanal hielt eine Frau meines Alters beiläufig ein Foto in die Kamera, was sie zeigte, während sie ihren Ring bewunderte und ihr zukünftiger Mann vor ihr kniete. Im Hintergrund konnte man die Mutter der Braut sitzen sehen und irgendwer wird ja auch das entsprechende Foto gemacht haben.
Für mich wäre das definitiv auch nichts. Das Verhältnis zu meinen Eltern ist nun auch nicht so gut, als dass es mir wirklich wichtig wäre, sie bei so etwas dabei zu haben. Es reicht ja, wenn man ihnen dann davon erzählt. Und mit meinen Schwiegereltern verstehe ich mich zwar schon, wobei wir uns aber sehr selten sehen und da muss ich sie dann auch nicht bei so etwas dabei haben.
Ich fände es auch generell einfach schöner, wenn man nur zu zweit ist. Ich kann schon Heiratsanträgen in der Öffentlichkeit nichts abgewinnen, wenn da viele Fremde zuschauen können. Doch nicht nur Fremde, würde ich nicht dabeihaben wollen, sondern generell niemanden. Das muss für mich einfach nicht sein. Das ist doch so ein intimer Moment, den man meiner Meinung nach viel besser genießen kann, wenn man eben zu zweit ist.
Ich muss meine Eltern auch nicht ständig und überall dabei haben, nur weil es meine Eltern sind. Es reicht ja, wenn sie dann schon bei der Hochzeitsfeier dabei sind, aber bei einem Heiratsantrag oder beispielsweise der Geburt des Kindes muss es nicht unbedingt sein.
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