Heiratsantrag ablehnen, wenn man sich gestritten hat?

Ich verfolge derzeit die Sendung ''In deutschen Betten'' in denen unterschiedlichste Paare in Deutschland zu ihrem Sexualleben befragt werden. Dort habe ich auch ein homosexuelles Paar gesehen, wo der eine Mann bereits zwei Heiratsanträge des anderen abgewiesen hat. In einem Fall war es wohl so, dass A böse war auf B, da dieser einen krüppeligen Weihnachtsbaum gekauft hatte. A war ziemlich sauer und hat sich geärgert. Dennoch hat B an Weihnachten einen Heiratsantrag gewagt.

A hat diesen abgelehnt und meinte dann vor der Kamera, dass er sich eben noch wegen dem Baum geärgert habe. Zugegeben hat B sicherlich nicht den richtigen Zeitpunkt für einen Antrag erwischt, es hätte besser gehen können. Aber würdet ihr einen Antrag ablehnen, nur weil ihr euch wegen einer Kleinigkeit geärgert habt, die euer Partner zuvor getan hat? Die Sache mit dem Baum ist ja nun wirklich nichts gravierendes. Ausschlaggebend sollte sein, wie gut die Beziehung ist und ob man sich liebt. Versteht ihr das Verhalten von A und hättet ihr ähnlich gehandelt?

Da frage ich mich nach der Verhältnismäßigkeit. Was hat ein als unpassend empfundener Weihnachtsbaum mit der Entscheidung für oder gegen eine Ehe zu tun? In meinen Augen nichts. Mir kommt das sehr merkwürdig vor. Ich halte das Verhalten von A für recht unreif und kann es nicht nachvollziehen.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass der Tannenbaum wirklich der Grund war, den Antrag abzulehnen. Ich glaube eher, dass der Mann nicht bereit für die Ehe und die Zukunft war und deswegen mit dem Baum als lahme Ausrede abgelehnt hat. Ich finde so ein Verhalten ziemlich kindisch und unreif und überhaupt nicht nachvollziehbar.

Wegen einem Weihnachtsbaum kann man vielleicht mal ein paar Minuten mies drauf sein, aber deswegen lehnt man doch keinen Antrag ab. Dann sollte ja spätestens alles vergessen sein. So schlimm kann ein Streit wegen einem Baum ja nun auch nicht sein. Wenn man natürlich über elementar wichtige Dinge streitet, dann sollte man danach keinen Antrag machen oder diesen annehmen, weil dann erst mal die Beziehung überdacht werden sollte.

Wegen einem Tannenbaum einen Heiratsantrag ablehnen? Davon habe ich ja noch nie etwas gehört und ich kann mir das gar nicht so recht vorstellen. Sicherlich mag es ärgerlich sein, wenn man sich riesig auf das Weihnachtsfest freut und der Partner eine völlig verunstaltete Tanne mit nach Hause bringt. Auf das ganze Leben und die Beziehung bezogen ist das aber nun wirklich eine absolute Lappalie und ich kann es mir nicht vorstellen, weshalb man wegen so etwas den Heiratsantrag ablehnt.

Im Streit einen Heiratsantrag zu machen, ist aber auch nicht unbedingt eine ideale Idee, wie ich finde. Im Idealfall ist der Streit sofort vergessen, nachdem man glücklich den Antrag angenommen hat. Wenn der Streit jedoch schlimm ist, dann ist womöglich auch die Stimmung schlecht und die ganze Atmosphäre angespannt, so dass ich das nicht gerade romantisch finde.

Ein Streit wäre für mich persönlich nun aber kein Grund, einen Heiratsantrag abzulehnen. Ich hätte mir dann zwar schon einen anderen Zeitpunkt gewünscht, aber wenn schon alles geplant und organisiert wäre, dann könnte ich das schon verstehen und würde dann auch annehmen und den doofen Streit vergessen. Allerdings würde es natürlich auch wieder darauf ankommen, weshalb man sich gestritten hätte.