Heiratsabsichten besprechen - ganz ohne Antrag heiraten

Mir persönlich ist eine Heirat nicht unbedingt so wichtig. Meinetwegen müsste ich nicht heiraten, da ich ohnehin keine Hochzeitsfeier möchte und das ganze Prozedere einfach nervig, kostspielig und kitschig finde. Allerdings bringt eine Heirat ja auch viele praktische Aspekte mit sich, was sie für mich auch wieder attraktiv macht. Von daher habe ich im Endeffekt also nichts dagegen zu heiraten und würde mich auch über einen Antrag freuen, wäre aber auch nicht unglücklich, wenn es nicht dazu kommen würde.

Mit meinem Freund habe ich schon oft über dieses Thema gesprochen, einfach um zu wissen, wie er dazu steht. Mir war es wichtig zu wissen, dass wir beide ähnliche Ansichten haben und natürlich sollte man wissen, ob jemand das Ganze nicht völlig anders sieht als man selbst und ob es deshalb zu Konflikten kommen könnte. Von meinem Freund weiß ich, dass er aber die gleichen Ansichten hat wie ich. Er sieht es nicht als höchstes Lebensziel an zu heiraten, aber gerade wenn man über Kinder nachdenkt, dann gehört es für ihn auch dazu.

Die Absichten haben wir also besprochen und wir sind uns beide einig. Dennoch würde ich nun einen Heiratsantrag erwarten, wenn wir wirklich mal heiraten sollten. Das Ganze nur einfach so abzusprechen, kommt für mich weniger in Frage. Ich finde es wichtig, vorher darüber zu sprechen und einfach sicherzugehen, dass beide bereit dazu sind. Wenn das der Fall ist, steht einem Heiratsantrag nichts im Wege, für den man sich dann natürlich noch etwas Zeit lassen kann. Das ist dann so semi-überraschend, was ich persönlich für mich am besten finde.

Prinzessin, du möchtest also alle Eckpunkte vorher klären und festlegen und dann, wenn die Vereinbarung unterschriftsreif ist, dann soll der Antrag kommen? Warum bitte soll der arme Kerl noch fragen, wenn die Absicht längst geklärt ist und die Rahmenbedingungen verhandelt sind. Welchen Sinn hat das? Und so liegt da die scheinbar gewünschte Romantik?

Ich bin bei diesem Thema ähnlich unterwegs wie Prinzessin. Mein Partner und ich sprechen viel über das Thema Zukunft, und da gehört das Thema Hochzeit einfach dazu. Wir haben viel darüber gesprochen, was unsere Wünsche und Vorstellungen ist, und dabei kam heraus, dass wir beide heiraten möchten.

Wir sind aber beide doch ziemlich emotional und romantisch, uns bedeutet der Antrag sehr viel. Für mich ist das ein Geschenk, da ich weiß, dass mein Partner sich etwas schönes einfallen lässt, und gleichzeitig weiß ich so, dass er mich wirklich heiraten möchte, und nicht einfach nur "ja" sagt, weil ich es mir wünsche. Für ihn ist das ebenfalls ein Symbol, dass ich wirklich "ja" zu einer Zukunft mit ihm sage, auch wenn wir bereits wissen, dass es so ist.

Bei uns ist es sogar so "extrem", dass wir bereits feste Pläne haben, wann wir heiraten wollen, wie unser Ehevertrag aussehen wird, wer eingeladen wird, dass es keine kirchliche Hochzeit wird, da wir beide nicht religiös sind, etc. Aber die finale Planung mit dem Abklären von Locations etc. fängt für uns erst mit dem Antrag an. Das alles mag für außenstehende vielleicht unromantisch oder seltsam klingen, für uns ist es aber der perfekte Weg, der zu uns passt. Und gerade bei diesem doch sehr persönlichen Thema Hochzeit und Antrag sollten alle Paare das so machen, wie es für sie passt, egal ob nun mit Antrag in der Öffentlichkeit, ein romantischer Antrag bei Sonnenuntergang oder am Küchentisch und niemand sollte sich dafür rechtfertigen müssen.