Heiraten, wenn man eine Fernbeziehung führt?

vom 30.05.2016, 15:40 Uhr

Bei Vier Hochzeiten und eine Traumreise war nun ein Paar, dass noch nicht so lange zusammen ist. Gut, dass kommt ja durchaus vor. Aber was mich stutzig machte, dass Paar führt von Anfang an eine Fernbeziehung. Sie haben noch nie getestet, wie ein gemeinsamer Alltag so funktionieren würde.

Die Braut sagte, dass sie sich nur alle 2 Wochen sehen, da 700 km zwischen ihnen liegen würden. Mir kam das doch recht riskant vor. Ich habe Anfangs mit meinem Partner auch eine Wochenendbeziehung geführt und hätte ihn da nie einfach so schon heiraten wollen. Ich hätte erst wissen wollen, ob denn ein gemeinsamer Alltag auch funktioniert.

Auch sagte die Braut, dass sie eben immer noch frisch verliebt wären, weil sie sich eben darauf freuen, sich zu sehen, wenn es denn wieder soweit ist. Ich hätte da doch Bedenken, dass die Liebe den Alltag nicht übersteht und würde auch nicht heiraten wollen, wenn ich dann in Zukunft meinen Ehepartner wieder nur alle zwei Wochen sehen würde. Fändet ihr eine Heirat während man eine Fernbeziehung führt, gut? Würdet ihr das so machen?

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Ich bin ehrlich, bei meinem Mann hätte ich das auch machen können. Wir beide haben uns gesehen und wussten dass das die Person fürs Leben ist. Natürlich haben wir dann mit der Heirat noch gewartet, aber das war mehr eine finanzielle Sache und nicht, weil wir uns nicht sicher gewesen wären. Eine Garantie gibt es ja auch nie und da ist es ja auch völlig egal wie lange man zusammen ist. So ein Schritt wird sicherlich von vielen Menschen belächelt, aber wenn man sich sicher ist, dann kann man das doch machen.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Letztendlich muss es jeder selbst wissen wie er leben möchte und gewisse Pläne im Leben auch umsetzen wird. Für mich persönlich wäre so eine Hochzeit nach einer langen Fernbeziehung überhaupt nichts.

Ich würde auch bevorzugen, dass man sich zumindest im Alltag kennengelernt hat. Bei Fernbeziehungen ist es ja meist so, dass man sich an den Wochenenden sieht, wobei das je nach Distanz und Kosten auch nicht jedes Wochenende möglich ist. Wenn man sich dann trifft, hat der Partner ungeteilte Aufmerksamkeit und das fast das gesamte Wochenende lang. Das ist im Alltag einfach nicht gegeben, weil andere Faktoren wie Haushalt, Familie und Freunde und die Arbeit in den Vordergrund rücken.

Ich habe selbst mal eine Fernbeziehung geführt und wenn mein Partner mal da war, dann wollte ich die Zeit natürlich mit ihm verbringen und habe Kontakte wie zu Freundinnen und zur Familie dann eben auf unter der Woche verschoben und ausgelebt. Das hat sich nach dem Zusammenziehen im gemeinsamen Alltag natürlich verändert und ich denke, dass es schon eine Umstellung sein kann, wenn man es gewöhnt ist, immer die Nummer 1 zu sein und dass der Partner sich nur mit einem beschäftigt und dann auf einmal kommt nach der Hochzeit die Ernüchterung und alles ist anders als geplant oder erhofft.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Es kommt ja immer darauf an, wie die Fernbeziehung ist. Wenn man sich immer nur am Wochenende sieht, ist das natürlich etwas anderes, als wenn man sich mehrere Wochen am Stück sieht. Bei meiner besten Freundin war es nämlich immer so, dass sie und ihr Freund sich damals jede Ferien gesehen haben, als sie noch eine Fernbeziehung führten. Es kam durchaus vor, dass sie sich viele Wochen oder Monate gar nicht gesehen haben, dann aber auch mal acht Wochen am Stück. In dieser Zeit haben sie natürlich normal zusammen gelebt und einen normalen Alltag miteinander gehabt.

Wenn man sich jedes Wochenende sieht, sieht man sich zwar verhältnismäßig gar nicht so selten, wobei der gemeinsame Alltag fehlt. Man hat ja frei in dieser Zeit und das Leben läuft natürlich anders, als unter der Woche. Am Wochenende nimmt man sich auch gezielt Zeit für den Partner, wenn man ihn nur dann sieht. Das geht unter der Woche auch nicht immer, wenn beide berufstätig sind und auch noch viele andere Pflichten und Termine anfallen.

Sieht man sich nur alle paar Monate, dafür aber einige Wochen am Stück, lebt man in dieser Zeit ganz normal zusammen, wobei da ja aber dann auch wieder die Arbeit fehlt, zumindest bei einem, da man ja sonst nicht so viel Zeit miteinander verbringen könnte. Von daher weiß man tatsächlich nicht, wie es sein mag, wenn man dann richtig zusammen lebt und beide Pflichten haben.

Ich denke, dass man sich aber nach einer gewissen Zeit schon sicher sein kann, dass der Partner der Richtige ist und dass das Zusammenleben auch funktioniert. Man sieht ja auch in gemeinsamen Urlauben oder allgemein während der gemeinsamen Zeit, wie der Partner in bestimmten Situationen reagiert und kann sich das Zusammenleben dann ausmalen. Außerdem klappt das Zusammenleben bei Paaren, die nie eine Fernbeziehung geführt haben, auch oft nicht und eine Garantie, dass eine Ehe halten wird, gibt es ja ohnehin nicht. Von daher finde ich es nicht schlimm, wenn man heiratet, während man eine Fernbeziehung führt. Es spricht ja nichts dagegen.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Ein ehemaliger Kollege führte acht Jahre lang eine Fernbeziehung und das teilweise über große Distanzen hinweg, etwa Spanien und Mexiko. Trotzdem war für beide klar, dass sie heiraten wollten, selbst wenn nicht absehbar war, wann es ihnen gelingen würde, in derselben Stadt zu wohnen bzw. endlich zusammenzuziehen.

Nur drei Monate nach der Hochzeit hat das dann sogar endlich geklappt. Solange ich weiß, dass der Alltag funktioniert und an Plänen gearbeitet wird, um in naher Zukunft zusammenzuleben, dann wäre ich so einer Hochzeit während der Fernbeziehung auch nicht unbedingt abgeneigt.

» Schneeblume » Beiträge: 3095 » Talkpoints: -0,03 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Nicht jede Fernbeziehung ist gleich. Bei manchen kann man schon abschätzen, dass eine Ehe direkt nach einer Fernbeziehung nicht klappen könnte, bei anderen kann man schon gute Chancen einräumen. Mein Mann und ich haben uns auch nach einem halben Jahr Fernbeziehung verlobt, weil wir wussten, dass alles passt. Bis zur Hochzeit waren es dann noch anderthalb Jahre Fernbeziehung und ein Jahr Zusammenleben. Wenn es doch nicht geklappt hätte, hätten wir die Verlobung auch noch auflösen können.

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» ninjafan » Beiträge: 1455 » Talkpoints: -0,16 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Nelchen hat geschrieben:Fändet ihr eine Heirat während man eine Fernbeziehung führt, gut? Würdet ihr das so machen?

Ich denke, eine Garantie kann es nie geben, das es wirklich für immer klappt, aber ich bin auch der Meinung, das man zumindest auch im Alltag den anderen erleben muss um zu sehen, ob es wirklich klappen könnte.

Ich führe derzeit auch eher eine Wochenendbeziehung, da wir knapp 70 Kilometer auseinander wohnen und durch meine Schichtarbeit es anders nicht wirklich möglich ist, sich zu sehen. Wenn mein Partner jetzt mit einem Antrag um die Ecke kommen würde, dann würde ich den wohl dankend ablehnen. Ich möchte vorher erst auch noch das Alltagsleben testen können, bevor ich so einen Schritt eingehe. Ich habe allerdings auch keinerlei Pläne, in den nächsten Jahren zu heiraten.

Letztendlich muss das jedes Paar für sich selber entscheiden, ob und nach welcher Zeit oder Entfernung man heiratet. Eine Garantie kann man nie geben, das es wirklich die Ehe bis zum Tode ist.

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» EmskoppEL » Beiträge: 3423 » Talkpoints: 20,21 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



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