Heiraten während Schwangerschaft günstiger?

vom 30.12.2015, 10:11 Uhr

Eine Bekannte von mir ist gerade im ersten Trimester schwanger und freut sich sehr auf den Nachwuchs. Jedoch möchte sie unbedingt vor dem Geburtstermin heiraten und will auch schon nächste Woche die Einladungen für die Hochzeit verschicken.

Das Kind ist schon sehr lange geplant und ich habe mit ihr deswegen auch sehr oft und ausführlich über das Thema Hochzeit gesprochen. Trotzdem verstehe ich ihre Einstellung nicht. Sie hat nämlich von Anfang an gesagt, dass sie während der Schwangerschaft heiraten möchte und nicht davor oder danach.

Begründet hat sie das damit, dass man weniger finanzielle Privilegien und Vorteile hätte, wenn man vor einer Schwangerschaft heiraten würde. So meinte sie, sie hätte das angeblich ausgerechnet und wenn sie während einer Schwangerschaft heiratet würde sie so 200€ sparen.

Mir erschließt sich nicht, wie diese Summe zustande kommt und wie die das überhaupt gerechnet hat. Diese Variablen hat sie gar nicht nennen wollen. Sie meinte nur, dass es günstiger sei, nicht vorher zu heiraten und hinterher will sie nicht heiraten, weil sie kein uneheliches Kind möchte.

Ich kann mir das jedoch gar nicht vorstellen und glaube, dass die sich irgendwie vertan hat oder was verwechselt hat. Heiraten kann doch während der Schwangerschaft nicht günstiger sein als vor einer geplanten Schwangerschaft zu heiraten oder? Könnt ihr nachvollziehen, wie sie erstens auf diese These kommt und zweitens, wie diese Summe von 200€ zu Stande kommt?

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Heiraten ist während der Schwangerschaft ist nicht billiger, aber wer es rechtzeitig vor den Standesbeamten schafft, der kann erheblich mehr Elterngeld bekommen. Je nach dem Einkommen vor der Geburt kann der Unterschied bis zu 400 Euro monatlich betragen.

» cooper75 » Beiträge: 13423 » Talkpoints: 517,99 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


Keine Ahnung wie sie auf diesen Betrag kommt. Als Ehepaar hat man natürlich einen höheren Steuerfreibetrag und rutscht vielleicht mit dem Kind auch generell in eine andere Steuerklasse, aber wie sie da auf 200 € kommt weiß ich nun nicht. Vielleicht meint sie damit auch die Behördenwege. Immerhin müsste das Kind ja sonst erst mal den einen Nachnamen annehmen und dann vielleicht diesen noch mal ändern lassen. Aber das sind ja auch keine 200 €.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Ramones, wo kommst du darauf, dass Ehepaare einen höheren Steuerfreibetrag haben? Sie haben genau den Freibetrag, den auch 2 Singles haben. Wer die Steuerlast nicht anders verteilen kann, hat keinen Cent mehr als vorher.

In so einem Fall profitiert man steuerlich eher, wenn man nicht heiratet. Denn der Alleinerziehendenfreibetrag ist dann über die Jahre höher als das eventuell höhere Elterngeld. Allerdings lässt sich über die Familienversicherung ordentlich Geld sparen.

Denn wenn zu Beginn der Elternzeit eine freiwillige Mitgliedschaft in der gesetzlichen Krankenversicherung besteht, zahlen ledige Mütter vom Elterngeld dummerweise ihre Beiträge selbst. Allein das sind 170 Euro monatlich.

» cooper75 » Beiträge: 13423 » Talkpoints: 517,99 » Auszeichnung für 13000 Beiträge



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