Heiraten obwohl Sohn zum Stiefvater kein Verhältnis hat?
In einem anderen Thread habe ich kurz erwähnt, dass ein entfernter Verwandter von mir nun seine Freundin geheiratet hat, die einen 12 jährigen Sohn hat. Die beiden verstehen sich aber nicht wirklich oder sagen wir so, sie reden kaum miteinander. Sie haben einfach gar keinen Draht zueinander, um Gespräche zu führen oder gar etwas zu unternehmen.
Eine Verwandte von mir hat dann aber gesagt, dass sie nicht kapiert, wie man dann überhaupt als Mutter des Kindes den Mann heiraten kann, wenn da keine Bindung in der Vergangenheit zum Kind entstanden ist. Das dies doch total bescheuert sei, wenn da kein Draht ist, um auf etwas aufzubauen. Sie findet das sogar verantwortungslos.
Ich meine auch, dass es schon komisch ist, dass man trotzdem heiratet und vollkommen außer Acht lässt, das die beiden kaum miteinander reden, nichts unternehmen, lachen zusammen usw. aber da es mich nichts angeht, lasse ich das so unkommentiert. Findet Ihr es denn richtig, zu heiraten, obwohl kein Verhältnis zum Sohn da ist, oder würdet ihr die Hochzeit als Mutter des Kindes erst einmal auf Eis legen? Wie seht Ihr das denn?
Warum muss sich immer alles um ein Kind drehen? Das Kind ist hier 12 Jahre alt, in 6 Jahren geht es seinen eigenen Weg, ggf. auch schon eher. Soll die Dame nun entsprechend so lange warten, bis der Bengel mal von Zuhause ausgezogen ist und sein eigenes Leben lebt, bis sie ein eigenes Leben wieder haben darf? Bescheuert sagt sich immer so einfach und kenne ich von anderen Personen hier auch, die nicht über den Tellerrand mal schauen können und die kein eigenes Leben mehr zu haben scheinen, nur aufgrund des eigenen Nachwuchs.
Warum muss man hier eine Bindung haben oder gar eine gemeinsame Vergangenheit? Ich finde es viel mehr falsch, wenn auf heile Familie gemacht wird, einem Kind ein neuer Vater präsentiert und vor die Nase gesetzt wird und der alte damit ersetzt werden soll. Der Bengel hier hat einen Vater, er hat eine Beziehung zur Mutter aber deswegen braucht er auch direkte in eine zu jedem neuen Partner der in das Leben tritt oder die Wohnung mit bewohnt? Schon ein wenig weit hergeholt und gerade Vergangenes bringt dort doch herzlichst wenig, oder lebst du in der Vergangenheit? Das Jetzt und die Zukunft sind das essentielle und wer weiß, vielleicht nährt sich das Gespann nun ein wenig an, da es auch erkennen lässt, dass es Ernst gemeint ist und nicht nur eine Bekanntschaft die nach einigen Wochen wieder ausgetauscht wird.
Schon mal daran gedacht, dass der Bengel auch in der Pubertät stecken wird und ggf. auch deswegen alles ablehnt was ihm neu vor die Nase gesetzt wird? Hast du so ein Kind vor dir, dann kannst du dir Beine ausreißen und dennoch wird sich das Kind keinen Zentimeter bewegen umstimmen zu lassen. Manche vielleicht mit Geschenken und solchem Kram, aber andere bleiben eben Hart und da geht dann auch nichts. Aber ich sehe es ganz nüchtern, auch die Mutter hat ein Anrecht auf ihr eigenes Leben und das zu leben wie sie es möchte, dann kann sie auch heiraten wen sie will und muss sich nicht von der eigenen Brut vorschreiben lassen wer denn nun der geeignete ist für sie und wer nicht.
Warum muss denn ein Stiefkind automatisch ein Verhältnis zum Stiefelternteil haben? Das Kind hat in der Regel seine Mutter und einen Vater. Natürlich wäre ein gutes Verhältnis toll. Aber ist es zwingend notwendig? Problematisch wäre selbstverständlich ein schlechtes Verhältnis.
Aber wenn das Kind und der oder die Neue sich akzeptieren und ohne Stress und Ablehnung einfach ihr Ding machen, dann ist doch alles im Rahmen. Der Junge ist 12 Jahre alt und kein Kleinkind mehr. Wenn ihn der neue Partner extrem stören würde, dann würde das Kind garantiert deutlich zeigen, was Sache ist. Aber mit 12 kann man eben durchaus mit jemandem leben, der einen nicht interessiert und es in Ordnung finden, dass die Mutter glücklich mit ihm ist. Deshalb muss man den aber nicht auch mögen.
Ich denke nicht, dass es so schrecklich ist, wenn jemand heiratet, obwohl kein Verhältnis da ist. Doch gleichzeitig darf ich mich auch als Mutter nicht der Situation entziehen, dass hier keinerlei Verhältnis herrscht und sie es sich doch genau so wünscht. Sie dachte halt immer, das wird die Zeit schon bringen und genau das Gegenteil findet statt. Gemeinsam mit dem Stiefvater, wie man ihn nach der Heirat so nett nennt, ist nicht möglich.
Es soll auch nicht bedeuten, wieso muss es immer um die Kinder gehen. Doch es ist auch irgendwie etwas unharmonisch, wenn der Junge kein Wort wirklich mit dem Mann der Mama redet oder? Nicht ein gemeinsamer Tag vergeht, wo der Junge mehr als „Hallo“, „Tschüss“ oder „Ich geh auf mein Zimmer“ wählt. Klar, Pubertät ist auch ein Thema, aber so ist er gewöhnlich auch zu seinem Papa nicht oder zu dem Ex-Freund der Mama gewesen und das findet man dann schon seltsam.
Die Mama findet das ja selber nicht gut, sondern möchte sie gerne, dass der Junge auch mehr mit am Leben teilhat, aber offenbar wird er wohl nicht mit dem neuen „Stiefvater“ warm. Natürlich muss er ihn nicht so bezeichnen, sondern ist das der XY für ihn. Er wollte auch nie, dass er der „Ersatzpapa“ ist.
Ein wenig mehr am Leben teilhaben, wäre für die beiden wohl schon schön, aber auch die Familie der Mama hat gesagt, dass man nicht heiratet, wenn man merkt, dass der Sohn und Stiefvater kein Verhältnis haben, sodass sich der Sohn so einigelt und auch das Verhältnis zur Mama sich abseits der Pubertät verändert. Der Junge ist ohnehin ein Nerd, aber sonst war er wohl sehr offenherzig, hat viel mit der Mutter unternommen, aber jetzt nicht mehr.
Wenn sie ihn fragt, ob er mit geht, auch bei Themen, wo er sonst immer „Ja“ gesagt hat, passiert nichts. Das belastet offenbar auch die Mama sehr, aber der Junge hat bisher kein Gespräch eröffnet, dass er sich gerne mal die Seele frei reden möchte oder so. Da es aber auch schon zwischen Stiefvater und Frau deswegen kriselt, bin ich mal gespannt, wie das weitergehen wird.
Gerade in der Pubertät kann alles zum kleinen oder größeren Kampf mit einem Kind werden. Wenn dieses sich also stur stellen würde, würde man die komplette Pubertät nicht mehr glücklich werden können. Ich denke schon, dass man Versuche unternehmen sollte, dass das eigene Kind sich mit dem neuen Partner versteht, aber wenn das nicht funktioniert und man sich nur duldet, dann ist das doch auch in Ordnung.
Schlimm wäre es für mich, wenn sich mein Kind dauerhaft mit der Situation unwohl fühlen würde, es Angst vor dem neuen Partner hat oder solche Sachen, aber das scheint hier ja nicht der Fall zu sein. Wenn man einfach nur keinen Draht zueinander hat, empfinde ich das nicht als Grund nicht zu heiraten. Man muss sich ja auch mal selber sehen und bei einem Kind im Alter von 12 Jahren kann man auch andere Dinge erwarten als bei einem kleineren Kind. Außerdem kann sich das auch über die Zeit klären und eine Heirat heißt ja auch nicht, dass man ewig zusammen ist, letztendlich ist es ein rechtlicher Schritt, den man so aber auch rückgängig machen kann, der also nicht fürs komplette Leben geschlossen werden muss.
Aus der Ferne ist so etwas immer sehr schwer zu beurteilen und ich denke schon, dass die Mutter auch an sich selber denken muss und daran, dass sie mit dieser Situation glücklich wird. Wenn sie meint, das Glück bei diesem Mann gefunden zu haben, dann ist es schon verständlich, dass daraus die Heirat folgt. Aber trotzdem sehe ich es auch so, dass sie das Verhältnis des neuen Mannes zu ihrem Kind nicht außer acht lassen sollte.
Sicher ist die Pubertät sowieso nicht so einfach und es ist denkbar, dass das Verhältnis sich noch einmal bessert. Aber genauso gut ist es doch möglich, dass der Sohn sich immer weiter einigelt und sich weiterhin allem entzieht. Wenn es dann schon in der frischen Ehe kriselt, dann kann man vielleicht wirklich sagen, dass die Mutter die Hochzeit vielleicht erst einmal auf Eis hätte legen sollen.
Aber die Mutter hat eben gehofft, dass das Verhältnis noch geben wird, was aber leider nicht eingetreten ist. Hinterher ist man bekanntlich immer klüger und so kann man in so einem Fall vermutlich nicht wirklich sagen, was richtig oder falsch wäre.
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