Heilpraktiker mit manchen Methoden eher anzweifeln?
Ich habe eine Bekannte, die auf Heilpraktiker schwört und immer dorthin geht, wenn sie ein Wehwehchen hat oder ihr Hausarzt ihr nicht zufriedenstellend helfen konnte. Allerdings hat sie sich einen Heilpraktiker ausgesucht, der mit einem Pendel arbeitet.
Dieser würde dann wohl auspendeln, was meiner Bekannte genau fehlt bzw. welche Mittel und Medikamente ihr helfen könnten. Ich muss sagen, dass ich das schon für recht abgedreht halte. Meiner Meinung nach, kann man vielleicht Wasseradern mit einer Route heraus finden, aber an ein Pendel glaube ich eher nicht.
Auch behandelt dieser Heilpraktiker wohl hauptsächlich mit Homöopathie und gibt dann Globuli, Bachblüten und auch Schüssler Salze mit. Meine Freundin glaub fest daran und ich gönne ihr dies auch. Allerdings denke ich, dass dies alles gar nicht bewiesen wurde in der Wirksamkeit und daher auch eigentlich nur den Leuten das Geld aus der Tasche zieht. Daher zweifle ich diese Methoden doch sehr an und würde mich nicht in die Hände eines Heilpraktikers begeben, der solche Methoden anwendet.
Eine Freundin hat sich wegen ihrem Hund an einen Tierheilpraktiker gewandt und sollte dafür Haare ihres Hundes dorthin schicken. Damit soll die Heilpraktikerin dann die richtigen Mittel für den Hund heraus gefunden haben und auch welche Dosierung nötig ist. Das fand ich doch auch wirklich fragwürdig.
Zweifelt ihr Heilpraktiker mit manchen Methoden auch eher an? An was glaubt ihr bei solchen Methoden und an was eher nicht? Würdet ihr im Zweifelsfalls einfach dorthin gehen und es versuchen? Ist es nicht durchaus richtig die Methoden eher anzuzweifeln?
Ich bin bei solchen Sachen oft auch eher skeptisch. Gerade, nachdem ich gehört habe, dass bei beispielsweise Pseudo-Akupunktur, d.h. die Nadeln wurden eher "wahllos" gestochen statt an den richtigen Stellen oder gehen gar nicht durch die Haut, genauso gut wirkt wie richtige Akupunktur. Sorgt nicht gerade dafür, Vertrauen in "richtige" Akupunktur und dergleichen zu steigern.
Ich würde manche homöopathischen Mittel durchaus testen, wenn es nichts Schlimmes wäre. Beispielsweise wenn ich erkältet bin und irgendjemand behauptet, es würde dagegen helfen, mir ein bisschen Zimt ins Badewasser zu tun oder so. Dann kann man ja mal ausprobieren, ein wenig Zimt in die Wanne zu schütten, das ist nicht übertrieben teuer, wahrscheinlich eher wenig schädlich, und eine Erkältung ist nun auch keine dramatische Erkrankung.
Wenn es dagegen teuer werden würde, oder wenn ich wirklich ernsthaft krank wäre, würde ich mich aber nicht auf homöopathische Mittel einlassen, sondern zum Arzt gehen. Selbiges auch bei Haustieren, bei etwas Unproblematischem, was das Tier nicht stört, kann man's ja mal versuchen, aber wenn es was Ernstes ist, dann ab zum Tierarzt.
Ich habe bisher leider noch nichts Gutes über Heilpraktiker gehört und bin deswegen eher ein Zweifler. Allein schon wenn ich höre was manche Menschen für monatliche Rechnungen haben obwohl Dinge gegeben werden die keine Wirkung haben finde ich, dass das Betrug ist und dass das in Deutschland verboten werden sollte. Gerade auch mit Globuli wird ja so einen Haufen Geld gemacht, wobei das keine Inhaltsstoffe hat, die irgendetwas bewirken würden.
Gegen Kräuter habe ich nichts und ich bin auch nicht der Meinung, dass man sich bei jeder Krankheit sofort zig Tabletten hineinschütten sollte, aber dennoch bin ich der Meinung, dass es auch eine Wirkung zeigen muss oder dass man zumindest einen Menschen nicht so abzocken muss.
Glaube an etwas alleine kann schon entsprechende Besserungen mit sich bringen und nicht alles davon ist Zauberei und basiert auf Betrug, sondern hat auch handfestes in der Hand. Akupunktur die angewendet wird, wird auch von vielen belächelt ist aber nachgewiesen, dass diese durchaus helfen kann. Klar kann man damit keine Knochenbrüche heilen aber Verspannungen kann man damit lösen und damit auch wieder eine Schmerzfreiheit bewirken wenn diese alleine durch die Anspannung her kommt.
Gleiches gilt für Globuli, Bachblüten und Salze die verwendet werden. Das ganze hat teilweise eine sehr lange Tradition und ist noch aus anderen medizinischen Bereichen angelehnt und abgewandelt worden. Fällt aber einfach nicht soweit in den Begriff hinein, dass das nur ein Arzt ausführen und ausüben darf sondern auch ein Heilpraktiker. Blutegel dürfen Heilpraktiker ebenfalls anwenden und sind nachgewiesen, dass diese bei einigen Erkrankungen mehr helfen als Medikamente. Dafür zahlt man die Zeche auch selbst, da Krankenkassen einiges anders sehen und dem gegenüber sehr altmodisch eingestellt sind.
Anzweifeln würde ich es erst, wenn jemand mit einem Tanz um mich herum springt, dabei Zauberformeln von sich gibt und noch ein paar Dinge ins Feuer wirft und mir dann erzählt, es ist alles gut. Ansonsten kann man es versuchen wenn die restliche Medizin bereits ausgereizt ist, was hat man dann noch zu verlieren? Mein Sohn reagiert auch übelst auf jede Impfung, mit den Thuja Globuli nicht eine Nebenwirkung. Auch wenn die Dosierung darin ein Witz ist und das ganze eher einen Zuckerklumpen darstellt hilft es ihm hinterher nicht 2 Wochen mit Fieber von über 40 Grad in der Klinik zu liegen.
Dazu muss ich nicht daran glauben, ich habe es versucht und es klappt und das reicht mir dafür aus und es war vorher alles andere ausgereizt was Ärzteschaft zu bieten hatte und an Ideen von sich gab. Auch die Creme aus verschiedenen Kräutern die ich von dort erhalten habe gegen die Neurodermitis funktioniert besser als alles, was ich aus der Apotheke bekommen habe oder vom Arzt verschrieben bekam.
Allerdings habe ich auch schon Heilpraktiker erlebt die mir erzählen wollten, dass sie einen Infarkt heilen könnten mit diversen Dingen wie Akupunktur und da habe ich dann doch lieber die Patienten entzogen und mitgenommen anstatt sie ihm zu überlassen. Manche bilden sich halt mehr darauf ein und stellen sich auf eine Stufe mit einem Gottgleichen Wesen was alles behandeln kann, alles weiß und für alles eine Lösung parat hat die angeblich hilft.
Ich zweifle an jedem Heilpraktiker, denn es hat einen guten Grund warum das kein anerkannter medizinischer Beruf ist und warum in dem Bereich hauptsächlich mit Methoden gearbeitet wird, die bei Doppelblindstudien gnadenlos durchgefallen sind und deshalb in der Schulmedizin nicht angewandt werden.
Ich würde für solchen Hokuspokus keinen Cent ausgeben, weil ich nicht glaube, dass ein Placebo bei Menschen wirkt, die davon überzeugt sind, dass sie nur ein Placebo bekommen. Ich habe zum Beispiel mal einen Vortrag gesehen, bei dem der Vortragende eine ganze Dose homöopathischer Schlaftabletten genommen hat und trotz hundertfacher "Überdosis" nicht mal gähne musste. Wie sollte ich da glauben, dass mich so ein Kügelchen müde machen würde?
Aber da die Ausübung dieses "Berufs" in Deutschland nicht verboten ist und da jeder selber entscheiden muss, was er mit seinem Geld und seiner Gesundheit macht habe ich absolut kein Problem damit, wenn andere Leute überteuerte Zuckerkügelchen schlucken wollen. Problematisch wird es nur dann, wenn jemand tatsächlich krank ist und an jemanden gerät, dem der eigene Profit wichtiger ist als die Gesundheit von anderen Menschen. Also jemanden, der dann nicht die Behandlung verweigert und einen richtigen Arzt verweist.
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