Heilpraktiker grundsätzlich als unseriös betrachten?
In einer Sendung wurde vor kurzem das Thema Heilpraktiker und deren Seriosität behandelt. Es war ziemlich offensichtlich das diese eben gegen Heilpraktiker ging und kaum ein gutes Haar an diesen Menschen gelassen wurde. Es wurde ein Fall gezeigt, bei dem ein Mann an Krebs starb, weil er selbst wohl Heilpraktiker war und immer der Meinung war, dass sein Darm gesund wäre und er dadurch keinen Tumor im Kopf haben könnte. Der Arzt hat wohl mehrfach versucht ihn zu überzeugen sich einer Operation zu unterziehen. Denn der Tumor war gut zu entfernen und die Heilungschancen waren wohl wirklich gut. Aber am Ende starb der Mann, weil er nichts davon wissen wollte.
Auch gab es einen Fall mit einem autistischen Jungen, mit dem eine Darmreinigung und ähnliches gemacht wurde, da ihm dies angeblich helfen sollte, wie der Heilpraktiker versicherte. Der Junge wurde dann auch zuvor mit einer Stimmgabel behandelt.
Ich muss sagen, dass ich sicherlich nicht alles gut finde und für glaubwürdig befinde, was Heilpraktiker an Methoden anwenden. Aber ich denke auch, dass es auf dem Gebiet der Alternativmedizin sicherlich nicht nur Scharlatane gibt. Man kann sicherlich auch an einen guten Heilpraktiker geraten, der einem wirklich helfen kann. Oftmals ist es wohl auch so, dass Heilpraktiker die Patienten durch pflanzliche Mittel unterstützen, die auch schon in der Schulmedizin auf diese Krankheit behandelt werden.
Meint ihr auch, dass Heilpraktiker alle als unseriös betrachtet werden sollten? Seit ihr da auch generell vorsichtig? Gibt es Quellen bei denen man gute und seriöse Heilpraktiker vorgeschlagen bekommt? Oder sollte man sich da besser auf Empfehlungen im Freundes- und Bekanntenkreis verlassen?
Ich halte definitiv mehr von Heilpraktikern oder ganzheitlichen Medizinern als von irgendwelchen Weißkitteln, die meinen, genau bestimmen zu können, ob eine Krankheit unheilbar ist und wann genau man an dieser sterben wird. Wie oft hört man von mesncehn, die angeblich nur noch ein halbes Jahr zu leben hatten, dann die Chemo abbrechen und plötzlich gesund sind? À propos Chemo: Ich könnte hier auch ein paar Fakten über diese ach so beliebte Krebstherapie aufzählen, z.B. dass ein Inhaltsstoff dieses Mittels Senfgas ist (sagt Euch was, gell? Jap, Juden, zweiter Weltkrieg und so). Impfen ist auch so ein Thema. Kein mensch hinterfragt, was da eigentlich drin ist im Impftstoff (für die, die es nicht wissen: unter anderem Quecksilber und Alumium).
Sorry, dann nutze ich lieber natürliche, sanfte Heilverfahren und tue meiner Seele etwas Gutes, antsatt mir chemisches Gift reinpumpen zu lassen. Die Frage sollte also eher heißen: Ist die Allgemeinmedizin wirklich seriös oder will sie nur unser Geld, in dem sie uns auf Raten tötet? Mit gesunden Menschen verdient sich jedenfalls kein Geld
Das Problem ist, dass es da einfach sehr viele schwarze Schafe gibt. Aus meinem Bekanntenkreis habe ich da auch schon schlimme Dinge mitbekommen und daher bin ich Heilpraktikern gegenüber auch eher negativ eingestellt. Ein guter Mediziner wird nämlich auch erstmal schauen, dass er schonende Mittel ausprobiert. Zum Glück bin ich da mit meinem Arzt gut versorgt, der auch gerne mal Hausmittelchen empfiehlt, wenn es noch nicht so schlimm ist und man es so wegbekommen könnte.
Ich für meinen Teil nehme ja lieber eine gute Dosis Aluminium in meinem muskulären Gewebe auf als elendig und mit einer Wahrscheinlichkeit von annähernd 100 Prozent im Infektionsfall auf erbärmlichste Weise an Tetanus zu verrecken. Aber solche Abwägungen muss ja jeder für sich selber treffen, schlimm wird es nur, wenn Kinder involviert sind und man seine wirren, wissenschaftlich falschen Ansichten an diesen auslebt.
Und wenn ich lese, dass ja so unglaublich viele Leute ihre Chemotherapie gegen ihren Krebs abbrachen und wieder gesundeten, womöglich noch weil sie an einem heilsamen Kraut lutschten, möchte ich einfach nur noch weinen oder mit dem Kopf auf der Tischkante aufschlagen. Ich habe persönlich noch nie von so etwas gehört, im Gegenteil. Die Spontanheilungsrate bei Krebs liegt meines Wissens nach bei einem von 100 000 Fällen, ist also extrem niedrig, selbst die meisten Ärzte kennen persönlich keinen Fall, aber hier will man angeblich ständig davon gehört haben? Alle Menschen, die ich kenne, die den Krebs besiegen konnten, wurden aufgrund der Schulmedizin wieder gesund.
Und die bösen Mediziner wollen nur unser Geld? Ja natürlich wollen sie das. Genauso wie der Apotheker, die Lehrerin, der Anwalt, der Fensterputzer und eben übrigens auch der Heilpraktiker! Man muss sich nur mal die absurd pervers hohen Gewinnspannen von homöopathischen Medikamenten ansehen, um zu wissen, dass da ein gigantischer wirtschaftlicher Markt hintersteckt. Und die Stundensätze, die so ein Heilpraktiker für seine Beratung verlangt, sind auch nicht gerade mit denen einer Putzfrau vergleichbar. Mal gesehen, welche lächerlichen Sätze hingegen ein niedergelassener Mediziner für eine Beratung von den Krankenkassen mittlerweile bekommt?
Die Heilpraktiker machen das alles also nur für ein paar liebe Worte oder wie darf man das verstehen? Wenn man solche Beiträge wie hier liest, kann man nur hoffen, dass seriöse Medien umso mehr über die Unwirksamkeit von den sogenannten alternativen Heilmethoden, die nur über den Placeboeffekt ihre Wirkung entfalten, berichten. Wenn man sich mal das Portfolio eines durchschnittlichen Heilpraktikers anguckt und dann auf einer seriösen (!) und unabhängigen Seite im Netz die entsprechenden angeblichen Heilmethoden ansieht, wird man sich hoffentlich mit ein wenig gesundem Menschenverstand seine Meinung bilden können.
Kann man so sagen, dass ich HeilpraktikerInnen grundsätzlich als unseriös betrachte. Ich muss zugeben, dass ich das Thema nicht allzu gründlich verfolge, da ich glücklicherweise von relativ robuster Gesundheit bin, und die ersten Verfallserscheinungen noch ganz gut mit der Schulmedizin abzufangen sind. Wäre ich in dieser Hinsicht mehr gebeutelt, würde ich mich vielleicht auch mit "alternativen" Heilmethoden auseinandersetzen, wer weiß.
Aber ich habe noch von keiner Heilpraktikermethode gehört, die der wissenschaftlichen Herangehensweise zum Nachweis ihrer Wirksamkeit standhält. Sprich die guten, alten Experimente - soundsoviele Testpersonen bekommen Betablocker, soundsoviele den Eigenurin des Mediums Uriella, und dann schauen wir mal ganz objektiv, was der Blutdruck macht. Nein, da gibt es immer irgendwelche Gurus, irgendwelche Theorien, die den Gesetzen der Physik spotten oder schlicht Märchen und magisches Denken.
Was natürlich attraktiv sein kann (wer weiß eine gute Geschichte nicht zu schätzen?), aber nichts mit Naturwissenschaften zu tun hat. Und solange mein Körper den Gesetzen der irdischen Natur unterworfen ist, wird es ihm im Krankheitsfall nicht viel bringen, wenn man mir die Hand auflegt, mir Kerzen ins Ohr steckt oder mir Walgesänge vorspielt. Wie gesagt, sobald wissenschaftlich bewiesen ist, dass Bachblüten genauso gut oder besser gegen chronisches Kreuzweh wirken als Schmerztabletten, stehe ich in der ersten Reihe. Aber da warte ich noch drauf.
Gerbera, so schwarz würde ich das mit den Heilpraktikern nun nicht sehen. Auch wenn mir eine Qualitätssicherung und eine übersichtliche Einordnung der Methodenwirksamkeit fehlt. Aber neben mit Wasser mit Gedächtnis besprühten Zuckerkügelchen, Heilsteinen, Bachblüten und Handauflegen gibt es ja auch noch die gute alte Phytotherapie und Blutegel. Das wirkt richtig eingesetzt nachweislich.
Schließlich sind Aspirin nur moderner Weidenrindensud, Digitalis ist in Tropfenform zugegebenermaßen besser dosierbar als als Fingerhut und Bärentraubenblätter und Goldrute gegen Blasenentzündung verordnet auch der Urologe. Johanniskraut wirkt auch nicht schlechter als Serotonin-Wiederaufnahmehemmer. Dauert genauso lange, hat weniger Nebenwirkungen und führt seltener zum Suizid. Heilpraktiker ist halt nicht Heilpraktiker.
cooper75 hat geschrieben:Gerbera, so schwarz würde ich das mit den Heilpraktikern nun nicht sehen. Auch wenn mir eine Qualitätssicherung und eine übersichtliche Einordnung der Methodenwirksamkeit fehlt. Aber neben mit Wasser mit Gedächtnis besprühten Zuckerkügelchen, Heilsteinen, Bachblüten und Handauflegen gibt es ja auch noch die gute alte Phytotherapie und Blutegel. Das wirkt richtig eingesetzt nachweislich. [...]
In Pflanzen enthaltene Wirkstoffe habe ich absichtlich außen vor gelassen. Das Stichwort ist eben "nachweislich", und gerade bei Bagatellbeschwerden ist es mir auch relativ egal, dass der Wirkstoffgehalt in meinem Teebeutel nicht allen möglichen Normen genügt, um als Arzneimittel durchzugehen. Aber dafür gehe ich nicht zur Heilpraktikerin, sondern in den Supermarkt.
Für mich ist es schon "wissenschaftlich" genug, wenn man sagen kann: In diesem Kräutlein ist folgende Substanz enthalten, die im Körper im Regelfall dies und das macht. Und zwar auf chemischem Wege, nicht durch die feinstoffliche Beeinflussung meines Chis oder der Eigenschwingung meiner Leber.
Und da sind die wenigen richtig guten Heilpraktiker ziemlich hilfreich. Denn viele Sachen gibt es eben nicht im Teebeutel und Apotheken sind leider auch nicht mehr so hilfreich wie früher. Das ist so, wie kaum noch ein Gynäkologe ein Diaphragma anpassen kann. Wissen geht verloren.
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