Heftige Sprüche im Kiga - Gespräch mit Erziehern suchen?
Mein Sohn ist in seinem letzten Kindergartenjahr. Er geht eigentlich sehr gerne hin, aber in letzter Zeit möchte er immer öfter zuhause bleiben. Einer seiner "Freunde" scheint in letzter Zeit einige Kinder der Gruppe regelrecht zu terrorisieren. Er droht ihnen Schläge an, wenn sie nicht das machen, was er möchte. Zudem fallen auch immer öfter Sprüche, die meiner Meinung nach überhaupt nicht klar gehen. So fallen Äußerungen wie "Ich wünschte, deine Mama wäre tot", "Ich bringe dich um" oder "Ich möchte deiner Mama den Kopf abhacken".
Aus Zufall habe ich nun herausgefunden, dass es anderen Kindern ebenfalls so geht. Wir haben beschlossen, gemeinsam zur Kindergartenleitung zu gehen und das Thema anzusprechen, zumal ein Mädchen seitdem Alpträume hat. Mein Mann ist der Meinung, dass dieser Schritt ein wenig überzogen ist, da es sich um Sprüche eines kleinen Kindes handelt, das ja nicht wissen würde, was es spricht. Seiner Meinung nach ist es nicht richtig, das Kind dann so an den Pranger zu stellen, da das Ganze bestimmt nicht ernst gemeint ist. Zudem würden die Erzieher da wohl ohnehin nicht drauf eingehen.
Wie würdet ihr in der Situation reagieren? Es als harmlose Sprüche kleiner Kinder abtun oder das Gespräch suchen?
Ich würde auch auf jeden Fall mit der Kindergartenleitung sprechen und mich mit den anderen Eltern abstimmen. Zusätzlich würde ich auch das Gespräch mit den Eltern des unruhestiftenden Kindes suchen. Zwar bin ich auch der Ansicht, dass das Kind die Sprüche nicht ernst nimmt beziehungsweise nicht weiß, was es da sagt. Allerdings verursacht es Unruhe in der Gruppe und ängstigt andere Kinder, und genau deswegen muß es meines Erachtens dazu gebracht werden, die Sprüche einzustellen.
Eine Anprangerung kann ich da nicht erkennen, weil das ja nur mit der Kindergartenleitung besprochen wird und die muß sowieso stets wissen, was im Kindergarten passiert. Damit bleibt es intern im Kindergarten und dringt nicht nach außen. Ob die Kindergartenleitung darauf eingeht oder nicht, ist da natürlich die spannende Frage. Wenn sie gut ist und ihre Pflichten kennt, wird sie darauf eingehen. Wenn sie aber nicht darauf eingeht, ist sie schlecht und sollte verstärkt an ihre Pflichten erinnert werden.
Allerdings würde ich auch mit dem eigenen Sohn reden und ihm deutlich machen, dass nicht jeder Spruch ernst gemeint und ernst genommen werden muß. Schließlich wird er später immer wieder mit unangenehmen Leuten in Kontakt kommen und mit ihnen umgehen können müssen, beispielsweise am Arbeitsplatz oder sonstwo. Da ist es vielleicht eine gute Gelegenheit, mit ihm Schlagfertigkeit und andere Verhaltensweisen zu üben. Einen Kindergartenwechsel würde ich auch andenken, aber wenn er im letzten Jahr ist und daher vermutlich im Sommer eh an die Grundschule wechselt, wäre ein Wechsel vielleicht etwas viel.
Das muss man unbedingt ansprechen. Vielleicht erstmal gegenüber der Erzieherin in der Gruppe, und wenn die das als Lapalie abtut, dann die Leitung. Und wenn die das auch nicht ernstnimmt, dann die Eltern des Kindes. In der Einrichtung meiner Partnerin sitzen solche Kinder schon mal alleine am Tisch. Das geht gar nicht.
Meinem Kind würde ich, wenn es solche Sprüche zu hören bekäme, in Rollenspielen beibringen, da nicht weiter drauf einzugehen oder zu kontern mit Gegensprüchen wie: "Au ja, meine Mutter freut sich schon auf dich." oder "Pech, sie lebt noch."
Also über harmlose Sprüche geht das für mich schon deutlich hinaus. Vor allem bei "Kopf abhacken" frage ich mich, was der Junge denn zu Hause so im Fernsehen anschaut, oder ob er vielleicht ältere Geschwister hat, die es lustig finden, ihm irgendwelchen Unsinn zu erzählen. Hinter plötzlichen Verhaltensänderungen kann aber auch immer etwas ernstes stecken, deswegen ist es auch im Sinne dieses Kindes, wenn man das Thema anspricht, nicht nur im Sinne derer, die von ihm terrorisiert werden.
Ich würde mich aber auch erstmal an eine der Erzieherinnen in der Gruppe wenden und nicht direkt an die Kindergartenleitung. Wenn die Erzieherinnen die Kinder einigermaßen im Auge haben, dann sollten sie aber auch schon von selbst irgendwie mitbekommen haben, dass ein Kind sich gerade nicht besonders beliebt macht. An den Pranger gestellt wird deswegen noch lange niemand. Die Erzieherinnen sollten es zuerst mal damit versuchen, mit der ganzen Gruppe darüber zu sprechen, wie man miteinander umgeht und wie nicht.
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