Hebt ihr alle Meldebescheinigungen auf?
Wenn man seinen Wohnort wechselt, dann muss man sich ja in der Regel beim Einwohnermeldeamt anmelden und vor Ort registrieren lassen mit neuer Adresse, auch damit die neue Adresse im Personalausweis eingetragen werden kann. Wenn die Anmeldung bzw. Ummeldung abgeschlossen ist, bekommt man in der Regel auch so einen Meldebescheid mit der Bestätigung, unter welcher Adresse man in der jeweiligen Stadt registriert ist.
Da ich schon häufiger umgezogen bin, habe ich natürlich schon mehrere solcher Zettel von den unterschiedlichsten Städten. Die Beamten in der Verwaltung sagen dann auch jedes Mal, dass man diesen Zettel behalten soll und höchstens Kopien weiterreichen sollte, falls dies nötig sein sollte. Aber offen gesagt brauche ich diese Zettel nie, auch wenn ich vorsichtshalber alle aufhebe.
Wie macht ihr das? Hebt ihr alle Meldebescheinigungen auf oder sortiert ihr die ab einer bestimmten Zeit, beispielsweise nach 5 Jahren oder so aus?
Ich wüsste gar nicht, dass ich bei den letzten Ummeldungen so einen Zettel überhaupt bekommen zu haben. Mein Personalausweis wurde geändert und das war's dann auch schon. Wozu genau soll man den angeblich brauchen? Ich glaube nicht schon jemals nach so einem Zettel gefragt worden zu sein.
Ich wusste gar nicht, dass man diese Zettel wirklich irgendwann irgendwie mal braucht. Sie haben für mich überhaupt keinen Nutzen und ich wurde auch noch nie danach gefragt. Also ich hab die nie aufgehoben und wüsste auch nicht, wozu das gut sein soll. Die Adresse steht doch im Perso!?
Ich gebe meistens die Originale weiter und hebe die Meldebescheinigungen nie auf. Auch wenn ich den Wohnort eher weniger häufig wechsele, hätte ich einen ganzen Stapel an Meldebescheinigungen, wenn ich alles aufheben würde. Soweit ich weiß, sollen diese Meldebescheinigungen auch nur ungefähr ein halbes Jahr gültig sein, hat mir mal ein Mitarbeiter der Stadtverwaltung gesagt, also wüsste ich auch nicht, was ich damit soll.
Dass das Aufbewahren von Meldebescheinigungen einem vor Unannehmlichkeiten bewahren kann, habe ich selber erfahren müssen. Habe sehr lange bei derselben Anschrift als Nebenwohnsitz gewohnt. Mich vor Jahren ordnungsgemäß angemeldet. Nun wurde dort vor ein paar Jahren ein Zensus durchgeführt. Dabei stellte sich heraus, dass ich unter der Adresse zum damaligen Zeitpunkt bereits seit 2 Jahren abgemeldet worden sei.
Damit hätte ich auch keinerlei Ansprüche, die in Zusammenhang mit einer über 10-jährigen Wohndauer stehen. Bin daraufhin sofort zum Einwohnermeldeamt gegangen und zeigte meinen Anmeldezettel vor. Und siehe da, per ordre de Muffti wurde durch einen Federstrich des Beamten im Computer plötzlich wieder meine tatsächliche Wohndauer eingetragen.
Manchmal frage ich mich, wieso die Behörden einen derart schikanieren müssen. Ich glaube, es ging der Gemeinde darum, möglichst Kosten einzusparen, indem sie potenziellen Anspruchshabenden die Leistung verweigern können.
Ja, einige Verwaltungen, gerade im Hessischen sind für derartige Schikanen bekannt. Viele Häuslebauer können davon ein Lied singen. Und ein Laie blickt da schon gar nicht mehr durch.
Ein Kommentar zur Beschwerde von Seiten der Behörde ist bislang nicht erfolgt. Ein Anlass zur Tätigkeit entfällt ja auch durch nachträgliche Korrektur der Anmeldedaten aufgrund meines persönlichen Vorsprechens nach Zurkenntnisnahme des fehlerhaften Datensatzes. Ob die Daten im Hessischen Landesamt für Statistik dann auch hernach geändert worden sind, entzieht sich meinem Einflussbereich. Ich erwarte auch keine Nachricht mehr, da mein Wohnsitz jetzt nicht mehr in Hessen ist.
Das Ärgerliche an der ganzen Sache war noch, dass mich die Behörde bei der Anmeldung damals nicht sofort bediente. Ich habe mir beim Arbeitgeber extra Urlaub genommen, um diese Formalität zu erledigen. Da die S-Bahn Verspätung hatte, kam ich erst kurz vor Toresschluss gehen 11:55 Uhr beim Amt an. Der Beamte wollte das ausgefüllte Formular sehen und wies mich ab, es wäre jetzt so wie so keine Sprechzeit. Daraufhin fragte ich, wo es die Formulare zu erwerben gäbe. Er sagte, beim nächsten Schreibwarenladen.
Diesen habe ich dann aufgesucht. Der hatte aber über Mittag von 12:00 Uhr bis 15:00 Uhr geschlossen. Habe mich dann da rumgedrückt, um die Zeit bis zur Öffnung des Schreibwarenladens abzuwarten. Dann konnte ich das Formular käuflich erwerben. Als ich beim Einwohnermeldeamt wieder ankam, war dies geschlossen. Also ein Tag Urlaub völlig verplempert. "Firma Rast und Ruh, 12:00 Uhr geschlossen, mittags zu". Dieser Spruch scheint sich bewahrheitet zu haben.
Erst am nächsten Tage gelang mir die Anmeldung mit dem Formular, das vom zuständigen Beamten angenommen wurde. Wenn nun jemand glaubte, diese Formulare würden vom Amt kostenlos zur Verfügung gestellt, der befindet sich im Irrtum. Und wofür ich bezahlt habe, das bewahre ich auch auf. Ich weiß auch noch, dass ein Gang zur Verwaltungs-Kasse noch nötig war. Ich denke, Wohnungsanmeldungsamtshandlungen wären kostenlos. Das stimmt also auch nicht immer.
Ob das nur bei dieser Gemeinde so gehandhabt wurde, weiß ich nicht. Die Sache mit den Nebenwohnsitzen ist für mich damals unter anderem deshalb auch sehr wichtig gewesen, um beim Lohnsteuerjahresausgleich Kosten für doppelte Haushaltsführung geltend machen zu können in Form des Nachweises der ordnungsgemäßen Zweitwohnsitzanmeldung.
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