Haustiere und Verabreichung von Medizin - Vertrauen weg?

vom 13.11.2014, 22:13 Uhr

Wenn Haustiere krank sind, dann ist es meistens kein Spaß ihnen Medikamente zu verabreichen. Wenn man Glück hat, dann bekommt man noch irgendwelche Tabletten, die man einer Katze oder einem Hund unterjubeln kann. Die Medikamente ins Essen zu mischen, ist meistens die einfachste Möglichkeit, ihnen etwas zu verabreichen. Oft ist es aber so, dass die Tiere eine Medizin benötigen, die ihnen nicht schmeckt und die diese dann auch nicht schlucken wollen. Dementsprechend hat man manchmal damit zu kämpfen, die Medizin zu verabreichen. Bei Katzen muss man das Maul dann so aufhalten und auch aufpassen, dass die Katze das Medikament schluckt. Bei Hunden habe ich das noch nie gesehen, bei Hamstern und Meerschweinchen aber schon. Auch da kann es mitunter ein Kampf sein.

Ich selbst habe es vor einiger Zeit bei meinem Gecko machen müssen. Das war auch sehr schwer, denn man muss das Tier dabei mit einem bestimmten Griff packen und es quasi dazu bringen, den Mund in einer Drohgebärde zu öffnen. Nur leider kennt das Gecko mich ja schon und will mir gar nicht drohen. Deswegen guckt es meistens nur blöd aus der Wäsche und denkt, ich will kuscheln. Es bedarf dann schon etwas Geduld und man muss das Tier ärgern und auch etwas sanfte Gewalt anwenden, bis es endlich seinen Mund öffnet.

Mir tut das dann schon ein bisschen weh, denn irgendwie missbraucht man dann auch ein wenig das Vertrauen des Tieres. Dieses hat sich an den Besitzer gewöhnt und glaubt sich dort in Sicherheit und dann wird im mit Gewalt der Mund geöffnet und ein Medikament eingeflößt oder so. Schön ist das nicht, aber es ist eben das Beste für das Tier. Im Nachhinein habe ich aber schon immer ein bisschen Angst, ob das Tier mich noch mag. Natürlich tut man dem Tier nicht weh, aber man ist eben konsequent und das ist so ein Tier nicht gewohnt, dass sonst immer gestreichelt und verwöhnt wird.

Tut es euch auch manchmal weh, euer Tier so behandeln zu müssen? Gab es da auch schon mal Tage, wo ihr Angst hattet, dass eure Haustier das Vertrauen in euch verliert und sich vor euch fürchtet oder so?

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Mir macht das gar nichts aus. Es muss schließlich sein, sonst leidet das Tier oder die Krankheit verschlimmert sich. Ich habe bisher noch nie erlebt, dass das einen längerfristigen Einfluss auf das Vertrauen des Tieres hatte. Wenn man das ruhig, gelassen und konsequent hinter sich bringt, dann macht es den Tieren wenig aus.

Anders sieht es aus, wenn das Tier auch im Alltag widersprüchliche Signale von seinem Halter bekommt und generell ein wenig verunsichert ist. Dann kann das sicherlich das Verhältnis kippen lassen. Aber die Ursache dafür ist dann nicht die Medikamentengabe. Sie ist nur der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt.

» cooper75 » Beiträge: 13411 » Talkpoints: 515,76 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


Bei uns zu Hause mache ich das auch immer. Mein Partner hilft mir dann schon mal beim Festhalten und beruhigen, aber letztendlich mache ich das immer und mein Hund hat sich auch daran gewöhnt, dass dann nichts schlimmes passiert und danach wird es ja auch wieder besser.

Natürlich ist es nicht angenehm, wenn sich ein Tier, wenn man noch nicht daran gewöhnt ist, Gegenwehr zeigt, aber mittlerweile kann ich das ganz gut und so geht das bei mir und dem Hund schnell. Wobei sie schon mal ein bisschen eingeschnappt ist, wenn es nicht geschmeckt hat, aber sie wird ja auch belohnt, wenn sie gut mitmacht.

Man sollte da denke ich kein schlimm schlechtes Gewissen haben. Das Tier vertraut einem auch so wieder und sonst würde es ja auch nicht wieder gesund werden, was ja auch nicht angenehm für das Tier ist. Selber kann es das ja nicht nehmen.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Ich habe bei meinem Hasen die Erfahrung gemacht, dass er danach schon etwas eingeschnappt ist und auch erstmal vor einem wegläuft. Er kommt dann wieder an, aber dass er wegläuft ist auch schade. Ich habe es dann schließlich so gemacht, dass ich Tabletten in Wasser aufgelöst habe und diese dann entweder in das Trinknäpfchen oder über das Futter gegeben habe.

Manchmal löse ich die Tabletten auch auf, sauge das in eine Pipette und tropfe das dem Hasen auf die Mundwinkel, dann leckt er das ab. Ist es viel, dann schnappe ich ihn mir aber dazu. Mit der Zeit habe ich den Eindruck, dass das eher toleriert wird und dass er danach schneller wieder normal ist, sich also daran gewöhnt hat.

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



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