Haustier zu hause oder beim Tierarzt einschläfern lassen
Eben kam bei HundKatzeMaus ein Beitrag, dass eine Dogge eingeschläfert werden sollte. Eine nicht operable Fraktur und ein Tumor führten dazu, dass das Tier nicht gerettet werden konnte. Der Tierarzt hat nun gefragt, ob die Besitzer das Tier in gewohnter Umgebung zu hause einschläfern lassen wollten oder in der Klinik bzw. beim Tierarzt. Die Besitzer entschieden sich für die Erlösung beim Tierarzt.
Ich muss sagen, dass ich mein Tier nicht zu hause einschläfern lassen wollte. Nicht, weil ich das tote Tier dann zu hause habe, sondern weil ich denke, dass eine vertraute Umgebung und das Einschläfern lassen irgendwie nicht zusammenpassen. Das Tier vertraut dem Besitzer und es wird getötet und irgendwie hätte ich da ein schlechtes Gefühl, auch wenn es nötig wäre.
Habt ihr ein Tier schon zu hause in vertrauter Umgebung einschläfern lassen? Was spricht für euch dafür und was dagegen?
Meine Hamster, Mäuse und Ratten habe ich bislang immer beim Tierarzt einschläfern lassen. Das fände ich irgendwie unangebracht wegen so einem kleinen Tier den Tierarzt nach hause kommen zu lassen. Die Tiere waren dann auch meist eh schon in einem Zustand wo sie nicht mehr viel mitbekommen haben oder gar nicht mehr in ihrem gewohnten Käfig mit den gewohnten Artgenossen leben konnten.
Bei meinen Hunden lasse ich den Tierarzt aber grundsätzlich nach hause kommen. So ein Hund kriegt ja doch mehr mit wie ein Kleintier und möchte sicherlich in seiner gewohnten Umgebung sterben. Außerdem bin ich beim Hund auch wesentlich emotionaler und will da nicht die ganze Praxis vollheulen.
Man kann doch unmöglich weiterhin da wohnen, wo das eigene Tier eingeschläfert wurde. Das würde ich nicht können und ich denke, dass da immer wieder Bilder in den Kopf kommen, wenn man das zu Hause macht und das stelle ich mir wirklich wenig angenehm vor. Außerdem geht es ja auch um die Entsorgung, was man ja dann sicherlich auch selber machen müsste. Ich finde das Thema an sich recht schwierig, aber ich würde dann eher eine geliebte Decke, ein Körbchen oder was auch immer das Tier mochte, mit zum Tierarzt nehmen und das dort machen lassen. Abschied ist immer schwer, aber ich würde das nie zu Hause machen wollen, weil man selber ja auch damit umgehen muss.
Das Wohl des Haustiers sollte immer im Vordergrund stehen, und ein Tierarztbesuch bedeutet immer Stress. Hätte ich ein Haustier, dessen Lebensqualität alters- oder krankheitsbedingt nicht mehr zu verantworten wäre, würde ich selbstverständlich alles dafür tun, dass das arme Vieh möglichst stressarm und in seiner gewohnten Umgebung, mit vertrauten Gerüchen und seinen Bezugspersonen um sich sein Leben beenden kann.
Das gebietet der grundlegende menschliche Anstand, sonst bräuchte ich mir das Vieh ja gar nicht erst zuzulegen. Haustiere sind auf Gedeih und Verderb von "ihren" Menschen abhängig, da gilt "in guten wie in schlechten Zeiten" noch viel mehr als bei Menschen.
Besonders befremdlich finde ich es, nicht mehr "weiterhin dort wohnen" zu können, wo ein Tier gestorben ist. Was macht ihr denn, wenn der vierbeinige/geflügelte Freund aus natürlichen Gründen auf dem Küchenboden tot umfällt? Umziehen? Die Bude anstecken? Oma rechtzeitig ins Heim schaffen, weil die als nächstes abtreten könnte?
Mir rollen sich gerade echt die Fußnägel auf! Da hält Diamante das schlechte Gewissen nicht aus, weil ein Tier schmerzfrei und sicher in seiner gewohnten Umgebung sterben durfte. Da sollte es schließlich in Sicherheit sein. Ja, was ist es denn bitte anderes als Sicherheit und Geborgenheit, wenn ein todkrankes, leidendes Tier entspannt in seiner gewohnten Umgebung gehen darf?
Natürlich ist es viel besser, wenn ein Hund, der seit Monaten unter starken Schmerzen gelitten hat, und dem nun ein Knochenbruch schlenkert, noch zusätzlich den Transport überstehen und die weit verbreitete Angst in der Praxis überstehen muss, bevor es endlich zu Ende ist. Ich meine, nicht dass das tote Tier hinterher enttäuscht von Frauchen ist, dass es in der Wohnung geendet hat. Besser ist, noch mal richtig für Schmerz und Stress zu sorgen, damit man selbst sich besser fühlt! Zumal die Medis dann schlechter wirken. Aber hier geht es ja nicht um das ach so sehr geliebte Tier, es geht nur um das eigene Wohlbefinden.
Und die nächste könnte dann gleich nicht mehr da wohnen? Dramatischer geht es wohl nicht mehr? Das sind echt Momente, so es sehr beruhigend ist zu wissen, dass es Tennisschläger und Stofftiere gibt! Es ist schließlich nicht jeder dazu geeignet, Verantwortung für ein anderes Lebewesen zu übernehmen.
Ich kann nur von anderen berichten, da ich selber kein größeres Haustier wie Hund oder Katze habe. Wir hatten nur mal Wellensittiche, ein Aquarium und Schildkröten. Ein Wellensittich ist durch einen Unfall plötzlich gestorben, die anderen haben wir dann verschenkt. Eine Schildkröte war auch plötzlich oder nach einiger Zeit tot. Das ließ sich schwer feststellen, weil sie sich eh kaum bewegte. Das Terrarium mit den restlichen Tieren haben wir dann verkauft. Und das Aquarium haben wir auch irgendwann verkauft, weil sich außer mir keiner drum kümmerte.
Meine Schwägerin hat ihren ersten sehr alten Hund zu Hause mit einer Tierärztin in den Tod begleitet. Unter Streicheleinheiten ist er dann friedlich und ohne Schmerzen eingeschlafen. Auch die Abholung war sehr würdevoll. Er wurde verbrannt und die Urne steht auf dem Wohnzimmerregal. Im Tierheim haben sie dann einen alten Hund geholt, der noch zwei schöne Jahre bei ihnen hatte. Er durfte auch zuhause sterben. Auch er steht in einer Urne auf dem Regal.
Meine andere Schwägerin hat ihren Hund beim Tierarzt einschläfern lassen. Er war auch schon sehr alt und litt am Schluss durch seine große Krebsgeschwulst unter starken Einschränkungen und Schmerzen, sodass sie sich bei einem Tierarztbesuch entschlossen, das sofort machen zu lassen, damit er nicht weiter leidet.
Beides ist okay, je nach Befindlichkeit des Tierhalters, der Krankheit und dem Tier. Ich weiß nicht, was ich selber machen würde, da ich noch nie diese Entscheidung treffen musste. Wenn das Tier starke Schmerzen hat und ich deswegen beim Tierarzt bin und dieser sagt, dass keine Chance besteht, würde ich das Tier wahrscheinlich sofort erlösen. Wenn es aber einfach nur altersschwach ist und die Todesanzeichen, die man wohl nach Aussage meiner Schwägerin erkennen kann, da sind, würde ich wahrscheinlich den Tierarzt ins Haus holen.
Wir hatten beides schon. Unser erster Hund wurde direkt beim Tierarzt eingeschläfert und ja, ich hatte durchaus den Eindruck, dass es im Vorfeld stressig für ihn war. Jahre später wurde der zweite dann bei uns daheim, in seinem Körbchen eingeschläfert und die Situation war insgesamt viel friedlicher. Ich war damals froh, dass die Ärztin bereit war, den Weg auf sich zu nehmen und zu uns zu kommen, damit er da friedlich einschlafen konnte. Er war auch nicht mehr wirklich dazu in der Lage weg zu können, geschweige denn, dass er weg wollte.
Ich muss aber ehrlich sagen, dass ich denke, dass ein Tierarzt wegen eines Kleintieres nicht unbedingt nach Hause kommen würde. Sprich für einen Hamster, ein Meerschweinchen oder etwas vergleichbares. Bei treuen und intelligenten Begleitern wie einem Hund oder einer Katze ist das sicherlich durchaus etwas anderes.
Ich kann es einerseits verstehen, dass Diamante es nicht mit ihrem Gewissen vereinbaren kann, das Tier zu Hause "einschlafen" zu lassen. Die Aussage von Ramones, "dass man ja dort nicht mehr wohnen könnte", finde ich aber echt bedenklich. Das würde ja bedeuten, dass ich nach jedem Tod eines geliebten Haustieres umziehen müsste. Nee, die Aussage finde ich schwierig.
Wir haben aktuell den Fall, dass mein geliebtes Katerchen unter Niereninsuffizienz leidet. Wir haben zwar durch die Medikamente etwas Zeit gewonnen und er ist auch viel fitter, munterer und wirkt fast wieder gesund, aber wir wissen auch, dass es nur gewonnene Zeit ist und wir mit dem Tier irgendwann den letzten Weg gehen müssen.
Wir haben uns entschieden, dem Tier am Ende nicht den Leidensweg zum Tierarzt zu geben. Das Tierchen wird zu Hause eingeschläfert, wenn es soweit ist. Grundreinigen müssen wir die Wohnung eh, wenn ich einiger Zeit nach dem Ableben eh neue Tiere einziehen werden. Vielleicht muss ich dann auch den Esstisch oder ein paar andere Gegenstände entsorgen, das nehme ich auch in Kauf, aber umziehen werden wir wahrscheinlich nicht.
Mir ist es aber wichtig, dass das Tier im gewohnten Umfeld sterben darf. Es wird am Ende eh Schmerzen haben, es wird leiden, aber wir haben bereits mit dem Tierarzt besprochen, dass er dann zu uns nach Hause kommen wird. Vielleicht bin ich da auch sensibilisierter, weil ich auch mit sterbenden Menschen zu tun habe, und übertrage diese Gefühle auch auf das Tier, aber ich möchte dem Tier den Stress nicht antun, die Fahrt, und so weiter.
Die Entscheidung, wo dein Haustier eingeschläfert werden soll, ist sehr persönlich und hängt von mehreren Faktoren ab. Es gibt Vor- und Nachteile, die sowohl das Einschläfern zu Hause als auch beim Tierarzt betreffen.
Zu Hause bietet eine vertraute und ruhige Umgebung für dein Haustier. Es kann in der Nähe seiner Lieblingsplätze, Spielzeuge und bei dir, seinem vertrauten Menschen, friedlich einschlafen. Dies kann den Stress für dein Haustier minimieren und einen würdevollen Abschied ermöglichen. Für dich selbst kann es tröstlich sein, dass dein Haustier seine letzten Momente in seiner gewohnten Umgebung verbringt. Ein erfahrener Tierarzt kann zu dir nach Hause kommen, was diesen Prozess sehr einfühlsam gestaltet.
Beim Tierarzt hingegen kann es sein, dass die technische Ausrüstung und das medizinische Personal sofort verfügbar sind, falls Komplikationen auftreten. Die Klinik bietet eine professionelle Umgebung, in der alle notwendigen Schritte sicher und effektiv durchgeführt werden können. Manche Menschen empfinden es als beruhigend, dass sie die Klinik nach dem Eingriff verlassen und nicht mit der Erinnerung an den Verlust im eigenen Zuhause konfrontiert sind.
Letztendlich solltest du überlegen, was für dein Haustier und für dich selbst das Beste ist. Der wichtigste Aspekt ist, dass dein Haustier in seinen letzten Momenten Frieden und Geborgenheit erfährt.
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