Haustier eher töten als abgeben?

vom 21.04.2017, 22:03 Uhr

Kürzlich erzählte mir eine gute Freundin eine etwas makabere Geschichte aus ihrer Kindheit. Sie hatte zwei Meerschweinchen, die ihr - wie das bei Kindern so ist - irgendwann langweilig wurden. Ihre Eltern hielten es allerdings für inhuman, die Meerschweinchen in ein Tierheim abzugeben. Dort würden sie ohnehin keinen neuen Besitzer finden und bis zu ihrem Tod ein unglückliches Dasein fristen.

Da beschloss die Familie, es sei besser, die Tiere auf der Stelle umzubringen. Meine Freundin, damals im Grundschulalter, wickelte sie in ein Bettlaken und schlug mit einem Hammer auf sie ein, bis sie schließlich tot waren.

Ich war richtig erschrocken, als ich von dieser Geschichte hörte. Ich könnte ein Haustier nicht töten, wenn das Tierheim eine Alternative wäre. Auch finde ich es unverständlich, wie die Eltern ihre Tochter anweisen können, ein vermeintlich Haustier zu töten. Noch verstörender finde ich, dass sie die Tiere tatsächlich eigenhändig getötet hat.

Findet ihr, es kann in manchen Fällen wirklich humaner sein, ein Tier zu töten, statt es wegzugeben? Habt ihr sowas auch schon mal gemacht?

» Cappuccino » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Natürlich habe ich so etwas noch nicht gemacht und werde es auch niemals machen. Und ganz ehrlich, ich kann es nicht glauben, dass ein Kind so etwas überhaupt macht. Ich kenne kein Kind das so was machen würde. Auch nicht unter Zwang der Eltern. Ich kenne nur Kinder, die sehr leiden, wenn ein Tier verstorben ist. Und da wäre das mit dem Hammer wirklich nicht dran zu denken.

Das muss ja eine sehr blutige Angelegenheit gewesen sein und das Schreien der Meerschweinchen muss ja den Anwesenden noch immer in den Ohren sein. Ich weiß, wie Meerschweinchen schreien können, wenn man sie auch nur anhebt und ihnen nichts tut. Ich finde das einfach nur makaber und bin froh, dass so was auch per Tierschutzgesetz verboten ist.

Benutzeravatar

» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Diamante hat geschrieben: Und ganz ehrlich, ich kann es nicht glauben, dass ein Kind so etwas überhaupt macht. Ich kenne kein Kind das so was machen würde. Auch nicht unter Zwang der Eltern. Ich kenne nur Kinder, die sehr leiden, wenn ein Tier verstorben ist.

So unglaublich finde ich es ehrlich gesagt nicht. Auch wenn ich es zuerst kaum glauben konnte, sowas von meiner so lieb wirkenden Freundin zu hören. Dass Kinder Tiere quälen, manchmal auch zu Tode, ist gar nicht mal so ungewöhnlich. Eine Freundin aus der Grundschulzeit hat auch gerne Frösche in Plastiktüten gesammelt und sie ersticken lassen. Sie ist später trotzdem zu einem "normalen" Erwachsenen geworden. Mich wundert hier vor allem, dass ein Kind auf so blutige Weise mit Einverständnis bzw. sogar auf Anweisung der Eltern ein zuvor geliebtes Haustier töten kann.

» Cappuccino » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von Mod am 21.04.2017, 23:29, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen


Cappuccino hat geschrieben:Mich wundert hier vor allem, dass ein Kind auf so blutige Weise mit Einverständnis bzw. sogar auf Anweisung der Eltern ein zuvor geliebtes Haustier töten kann.

Genau das meine ich und wenn deine Freundin das auch noch erzählt finde ich es umso unglaublicher. Ich würde so eine Freundin dann mit ganz anderen Augen sehen und ich könnte es niemals übers Herz bringen und hätte es auch als Kind nicht gekonnt. Meine Kinder hätten mir was anderes erzählt, wenn ich so was von ihnen verlangt hätte. Das ist wirklich das allerletzte. Wenn man das Tier oder die Tiere aus irgendeinem Grund nicht mehr will, dann sollte man sie auf jeden Fall abgeben.

Benutzeravatar

» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Ich finde hier fehlen wieder zu viele Informationen. Man weiß nicht, ob das Kind einen Migrationshintergrund hat und wie es erzogen worden ist. Die Eltern leben in dieser Hinsicht ja auch so einiges vor und prägen das Kind mit.

So habe ich mich mal mit einer Freundin über dieses Thema unterhalten, die Migrationshintergrund hat. Sie selbst hatte mehrere Katzen als Kind, wobei die Großmutter wohl der Ansicht gewesen ist, dass man so viele Kätzchen in einem Wurf gar nicht gebrauchen könnte. Daher hat die Oma manchmal einfach die Kätzchen alle ertränkt statt sie abzugeben ins Tierheim. Man kannte aus der Heimat einfach keine Tierheime und es war eben so üblich.

Meine Freundin hat da nie mitgemacht und sie sagt selbst, dass das meist passiert ist, als sie eben in der Schule gewesen ist und nichts unternehmen konnte. Ich könnte mir aber durchaus vorstellen, dass so eine Mentalität unter Umständen an das Kind weitergegeben wird. Wenn man es nicht anders kennt und vorgelebt bekommt, dass so ein Verhalten normal ist, dann wird man das auch eher akzeptieren und sich nicht wehren.

Benutzeravatar

» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


Das klingt nach einer wirklich schrecklichen Geschichte. Für ein Kind finde ich das Verhalten auch schon sehr befremdlich. Selbst bei einer Erziehung, die nicht ganz so liebevoll ist, sollte man kein Tier umbringen als Kind. Da gehört meiner Meinung nach auch eine gewisse Gefühlskälte dazu. Ich finde es auf jeden Fall nicht richtig so etwas von einem Kind zu verlangen.

Um zur ursprünglichen Frage zu kommen. Ich würde weder ein Tier töten noch abgeben. Man ist als Tierbesitzer meiner Meinung nach eine Verantwortung dem Tier gegenüber und sollte sich bis zum Schluss darum kümmern, immerhin ist es kein Spielzeug, sondern ein Lebewesen.

Benutzeravatar

» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Also für mich gehört jedes Grundschulkind das ein Meerschweinchen tötet dringend in psychotherapeutische Behandlung und bei solchen Eltern vermutlich auch noch in die Obhut des Jugendamtes. Kein normales Kind tut so etwas. Wer so früh den Respekt vor dem Leben verliert, da muss man sich doch nicht wundern, wenn diese Kinder später mehr töten als nur ein Meerschweinchen. Ich hätte sowas weder als Kind getan noch sonst irgendwann einmal in meinem Leben. Den Schädel zertrümmern ist ja nun auch wirklich ein grausamer Tod für den schon ein sehr brutales Verhalten nötig ist. Sowas tut kein normales Kind.

Klar gibt es Tiere wo der Tod besser wäre, nämlich dann, wenn das Tier schwer krank ist. Alternativ hätte man die Meerschweinchen ja auch einfach behalten können. Man kann doch als Eltern nicht erwarten, dass sich ein Kind im Grundschulalter wirklich 10 Jahre lang um solche Tiere kümmert. Also entweder muss man das dann selber übernehmen oder man erzieht seine Kinder anständig. Es kann doch nicht zu viel verlangt sein von den Kindern zu erwarten, dass sie täglich 2 Meerschweinchen füttern und 1x die Woche den Stall sauber machen. So viel Arbeit ist das ja nun nicht.

Meine Eltern und Großeltern mussten in dem Alter teilweise morgens schon 20 Kühe melken, täglich den Schweinestall ausmisten oder sich komplett alleine um 100 Hühner kümmern. Auch ich musste täglich mit dem Familienhund raus gehen, ob ich wollte oder nicht. Also ehrlich, man kann sich doch nicht so dermaßen von den Kindern auf der Nase herumtanzen lassen.

» Sternenbande » Beiträge: 1860 » Talkpoints: 70,16 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Beim Lesen von diesem Beitrag ist mir richtig schlecht geworden. Nein, ich kann mir nicht vorstellen ein geliebtes Haustier zu töten und schon gar nicht ein kleines Tierchen mit einem Hammer erschlagen. Ich habe Gänsehaut und finde den Gedanken einfach zum Gruseln. Nie könnte ich ein geliebtes Tier töten, nur weil es eine Last ist und man sich damit nicht beschäftigen will.

Es ist etwas anderes, ob man sich in einem Stall irgendwelche Kaninchen hält und sie dann schlachtet und isst, oder ob man irgendwelche Fische aus dem See angelt und sie anschließend verspeist. Finde ich auch nicht so gut, aber bei einem Haustier sollte ein fürsorgliches Gefühl überwiegen. Wenn man ein Haustier töten möchte, dann sollte man es eher einschläfern lassen.

Ich finde die Geschichte von dem Mädchen, welches ihr Meerschweinchen mit dem Hammer erschlug, einfach fürchterlich und ich bin ebenso geschockt.

Benutzeravatar

» soulofsorrow » Beiträge: 9232 » Talkpoints: 24,53 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Da muss ich mich leider als erstes fragen wie grausam Menschen sein können. Ein Tier umzubringen, nur weil man das Interesse daran verloren hat, ist ja wohl das schlimmste was man machen kann. Lieber zu töten als ein Tier im Tierheim abzugeben oder es irgendwie weiter zu vermitteln? Gerade Meerschweinchen haben ja nun keinen riesigen Pflegeaufwand und selbst wenn ein Kind das Interesse verliert kann es weiter gefüttert werden, Wasser bekommen und man kann ja wohl auch einmal die Woche den Stall sauber machen. Insgesamt ist das keine halbe Stunde in der Woche.

Was sind das denn für Eltern? Allein bei dem Gedanken daran Tiere erschlagen zu lassen wird mir schlecht. Zudem haben die Eltern dem Kind erlaubt Haustiere zu besitzen und dann können sie die Verantwortung für die Tiere nicht übernehmen? Darauf muss man bei Kindern doch leider auch mal drauf vorbereitet sein.

Was lernt denn das Kind daraus und was trägt das Kind dann jahrelang mit sich herum? Dem Kind wird sicherlich später auch bewusst, was es dort angerichtet hat. Bestialisch ist sowas. Nicht nur, dass ich es absolut nicht akzeptieren kann, dass Tiere von einem Kind tot geschlagen werden. In diesem Fall stehen die Eltern ja praktisch daneben und erhalten dafür keine Strafe. Tierquälerei nenne ich das.

Ich habe Kinder schon Tiere ärgern sehen. In der Stadt stehen Eltern häufig daneben wenn Tauben gejagt werden und sagen nichts dazu. Meine Eltern hätten ein solches Verhalten niemals geduldet, denn meiner und auch ihrer Ansicht nach beginnt der Tierschutz schon mit der Erziehung unserer Kinder.

Ich bin auch kein Freund davon, wenn Kinder beim schlachten von Tieren zusehen müssen. Aber auf einem Schlachthof gehört dies zum Alltag und hat einen ganz anderen Hintergrund als den Verlust des Interesses an einem Tier.

Furchtbar. Gut, dass es keine Tiere gibt die ähnlich denken können, wie solche Menschen. Dann würden Menschen wohl auch recht gefährdet leben. Solche Handlungen sind für mich einfach absolut nicht nachvollziehbar. Im Tierheim wäre es für das Tier 1000 Mal angenehmer als umwickelt mit einem Tuch von einem Stein erschlagen zu werden.

Im schlimmsten Fall würde ein Tier dann eingeschläfert werden, was mit Sicherheit in dem Fall so auch hätte umgesetzt werden müssen. Für mich ist das eine echt heftige Horrorvorstellung und wird das Kind sicherlich auch ein Leben lang begleiten. Eine Therapie wäre da sicherlich der ganzen Familie anzuraten.

» Ela123 » Beiträge: 872 » Talkpoints: 5,39 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Wow, also da fehlen mir für diese Abartigkeit und die lockere Erzählung dessen deiner Freundin eigentlich die Worte. Es gibt eine natürliche Empathie von Kindern zu Tieren, die eigentlich nur gebrochen werden kann, wenn man es vorgelebt bekommt wie oft in anderen Ländern der Fall, wenn man selber ein gestörtes Wesen ist oder einfach kein Gefühl für Empathie besitzt und Tieren gegenüber.

Ich habe eine ganze Zeit lang in der Tierschutzszene gearbeitet, bis mir auch die Handhabung vieler vermeidlicher Tierschützer zu gewaltätig wurde. Zumal ich auch sagen musste, dass die menschlichen Abgründe mir einfach zu heftig wurden. Da geht dann auch mir die Düse, weil das kaum mit meinem Beruf im Milieu und den dortigen Abartigkeiten mehr zu vergleichen ist.

Wenn Kinder ein Meerschweinchen mehrfach schlagen, bis es tot ist, ist das generell nicht normal. Ganz klare Angelegenheit. Ich bin auch nicht mit Tierliebe groß geworden oder explizit darauf erzogen worden, sondern war die Tierliebe einfach da. Ich kenne etliche hunderte gleichwertige Beispiele. Jeder von ihnen sagt, niemand musste uns beibringen, Tiere respektvoll zu behandeln, das geschah von alleine, weil es Lebewesen sind. Auch wurde immer gesagt, ein süßer Welpe, süßes Kitten usw.

Wenn dann ein Kind kommt, in der Lage ist, ein Haustier, welches es lieb gewonnen hat, so zu traktieren, dass es stirbt - dann stimmt da etwas nicht. Entweder ist sie aus einem Haushalt, wo das üblich ist und daher die Abneigung dazu wenig vorhanden ist. Vielleicht auch vom Bauerhof mit Schlachten von Hühnern & Co oder möglicherweise Ausländer, wo sowieso je nach Herkunft ein anderes Verhalten zu Tieren herrscht. Das sind nur meine Meinungen und ein Teil der Möglichkeiten.

Menschen, die jedoch keine Empathie haben und das vollkommen normal sind, empfinde ich sogar als Gefahr. Ich habe in meiner Tierschutzlaufbahn so viele Menschen ohne Empathie Tieren gegenüber gesehen, die als Gefahr für den Menschen zu bezeichnen sind. Lest Euch mal beim Fall "Luka Magnotta" durch oder der Ripperin von Natasha H durch. Beides Menschen, die keine Empathien für Tiere haben. Luka Magnotta wurde nie gestoppt im Bezug auf seine Tierqualen und zerstückelte später einen chinesischen Studenten.

Ich kann wirklich das Verhalten nicht als normal empfinden. Ich sage aber jetzt nicht im gleichen Atemzug, dass sie eine mögliche Gefahr ist. Es kommt auf Hintergründe, wie Erziehung, Tierverhalten im Allgemeinen & Co an. Trotzdem ist das Verhalten nicht normal und geht beim besten Willen nicht. Sowas einem Kind zu zeigen oder machen zu lassen - das geht auf gar keinen Fall.

Benutzeravatar

» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^