Haustier abgeben, da neuer Partner dies so möchte?
Es kommt auf die Lebensumstände an. Sicherlich wird immer empfohlen, dass man sich im Vorfeld informieren soll - so ein Tier wird schließlich ein paar Jahre alt. Aber manche Sachen kann man einfach nicht vorhersehen. In ganz wenigen Fällen gibt es wirklich die Möglichkeit, dass man eine schwere Allergie entwickelt und besteht die Partnerschaft länger, dann würde ich eher das Tier abgeben, als mich vom Partner zu trennen (gleiches gilt für Kinder). Die Gesundheit meines Partners geht in dem Fall wirklich vor. Schade finde ich es nur, dass es oft als Ausrede benutzt wird.
Meine Mutter hat auch eine Tierhaarallergie. Zum Glück verträgt sie unseren Hund ganz gut und tatsächlich wurde ihre Allergie nicht schlimmer, sondern besser, je älter der Hund wurde. Bei Katzen allerdings geht gar nichts mehr und da würde sie wirklich im Krankenhaus landen. Wäre das beim Hund auch der Fall gewesen, hätten wir ihn auch weggeben müssen.
Der Papagei meiner Oma hat Männer gehasst und ist immer auf Männer los. Auch er durfte weichen, da das Verhalten einfach mit ihrem Lebensumständen nicht kompatibel war. Und wer konnte das denn wissen? Er mochte eben keine Männer und dann ist es einfach auch besser, wenn er in einem Haushalt lebt, wo er nicht damit konfrontiert wird.
Manche Sachen kann man im Vorfeld aber schon klären. So hatten mein Mann und ich beim Kennenlernen jeweils einen Hund - wir konnten also schon einmal ausschließen, dass der jeweils andere Hunde nicht mag. Irgendwann holen wir uns dann auch mal einen. Was für uns hingegen nicht in Frage kommt, sind Katzen. Auch sowas kann man vorher klären.
@CCB86: Wieso ist das egoistisch einen Hund draußen zu halten der gerne draußen lebt?
Zum Glück bin ich noch nie vor diese Entscheidung gestellt wurden. Meine Partner wussten immer schon vorher worauf sie sich einlassen würden. Ich hätte mich auch nicht für einen Partner entschieden, der mir gesagt hätte, das meine Tiere gehen müssen.
Vielleicht gibt es Fälle in denen Allergien auftreten. Da könnte ich eventuell überlegen wie wir mit den Tieren weiter umgehen können. Jedoch wäre eine Abgabe der Tiere immer die absolut letzte Option, an die ich denken würde. Mittel und Wege kann man ja eigentlich immer finden.
Wenn ich daran denke, dass mein Freund mich vor die Wahl stellen würde, wüsste ich gar nicht wie ich reagieren würde. Ich habe die Verantwortung für die Tiere übernommen und der Partner hätte ja auch gleich sagen können, dass er keine Tiere duldet. Zum Glück bin ich mit meinem Freund schon 5 Jahr zusammen und keiner von uns würde jemals auch nur eins unserer Tiere abgeben.
Für mich ist das Haustier wichtiger als der Partner und daher würde ich es auch nicht abgeben. Meinen Hasen habe ich schon über vier Beziehungen hinweg. Wenn da jemand ein Problem mit dem Tier gehabt hätte, dann hätte er Pech gehabt und hätte sich eine andere Freundin suchen müssen. Selbst wenn er eine Allergie hat, dann soll er halt Allergietabletten nehmen, das ist nicht mein Problem. Außerdem muss man ja nicht zusammenziehen und wenn man nicht zusammenwohnt, dann sollte der andere erst recht kein Problem mit dem Tier haben.
Mein Vater hat einmal eine weinende Frau gesehen, die eine Katze auf dem Arm hielt. Er hat sie angesprochen, wobei sie ihm erzählte, dass ihr Mann sie dazu drängt das Tier abzugeben. Sie hat fürchterlich geweint und meinem Vater hat es so unglaublich leid getan. Ich könnte das nicht von meinem Partner verlangen, egal wie sehr ich ein bestimmtes Haustier nicht mag. So etwas ist für mich traurig und herzzerreißend.
Ich habe damals meinem Mann gleich beim Kennenlernen, bevor wir uns das erste Mal getroffen haben, gesagt, dass ich eine Katze habe, die zur Familie gehört und dass er damit klar kommen muss. So war vorher alles geklärt und inzwischen hat er sich von einem Menschen, der mit Tieren nichts anfangen kann, zu einem Mann entwickelt, der zumindest Katzen ziemlich cool findet.
Ich hätte jedenfalls nie meine Katze für einen Partner abgegeben, auch nicht bei einer Allergie. Wenn man das früh genug zur Sprache bringt, hat man auch noch keine Gefühle entwickelt, wenn der andere mit dem Haustier nicht klar kommt.
Tendenziell nein, wobei es auch bei mir wohl auf die Umstände ankäme. Wenn ich nun seit drei Jahren mit jemandem zusammen wäre und bei ihm wohne, er aber plötzlich eine schwere Allergie entwickelt, dann müsste ich mich ja entscheiden. Bei Kleintieren lässt sich da sicher noch etwas regeln, bei leichten Allergien auch, aber wenn man keine echt sehr große Wohnung hat und das irgendwie so regeln kann, dass Partner und Tier nie im selben Raum sind und man selbst sich von Tierhaaren befreien kann, wird das einfach irgendwann schwierig. Lebt man dagegen noch nicht zusammen, ist das schon deutlich machbarer, dass einfach man selbst den Partner besucht, aber so könnte man dann eben je nach Tier eventuell erst nach 10, 20 Jahren zusammenziehen.
Auch, wenn man jemanden kennenlernt, der allergisch ist. Das ist ja nun wirklich nicht dessen Schuld, und wenn man verliebt ist, würde es mir doch schwer fallen, ihn in die Wüste zu schicken. Da würde ich wohl auch anfangs versuchen, es eben irgendwie doch so zu regeln, dass beides funktioniert, aber ich kann ehrlich nicht sagen, wie ich entscheiden würde, wenn ich das denn müsste.
Würde mein Partner mich dagegen vor eine Wahl stellen a la "Dein Tier oder ich", dann würde ich ihn eher daran erinnern, dass er weiß, wo sich meine Tür befindet und dass er die Wohnung bitte verlassen kann und nicht wiederkommen braucht. Das ist bei mir generell so, wer mich vor eine Wahl a la "Ich oder X" stellt, hat gute Chancen, dass ich mich für das Andere entscheide. Natürlich mit Unterschieden danach, ob X nun ein Haustier, Freund oder einfach nur ein Hobby ist, aber so rein generell bleibt das so. Einfach, weil so eine Aussage zeigt, dass die Person meine Entscheidungen nicht akzeptiert und dazu lieber ein kindisches Ultimatum stellt als darüber zu reden, was sie stört. Ich lasse mich eben ungern kontrollieren.
Ganz klar "nein". Ich gebe gar kein Tier ab, weil man neuer Partner das so möchte. Da kann der Partner dahin gehen, wo die Sonne scheint oder damit leben lernen - das ist mir vollkommen egal, aber ich werde niemals ein Tier abgeben und das kommt mir nicht in den Kram. Ich finde es auch eine großartige Frechheit und Dreistigkeit, wenn sich ein neuer Partner meint, diese Rechte rausnehmen zu können und zu sagen, das Tier muss weg. Wo kommen wir da eigentlich hin?
Ich gebe definitiv kein Tier ab und da kann der Partner sich auch gerne auf den Kopf stellen. Im Leben nicht, weil ich meine Tiere garantiert mehr Liebe als einen Partner. Klingt komisch, aber ist so, denn sie waren als erstes da. Ich muss mich um sie sorgen, möchte nicht, dass sie ins Heim gehen und mehr. Mein Freund war auch nie der Katzenfan und jetzt? Der liebt meine in die Beziehung gebrachten Katzen, als wären sie von Anfang an unsere gewesen.
Ich kann es wirklich nicht verstehen, wenn jemand kommt und sagt, das Tier muss weg oder die Tiere müssen weg. Das gibt es für mich nicht und eine derartige Beziehung ist für mich nicht erstrebenswert, wenn man mir etwas nehmen möchte, um sich selber gut zu führen und ich am Ende leiden sollte. So viel Liebe kann da ja nicht sein, weil ein Tier schon viel Bedeutung im Leben des Partner hat und wer das nicht erkennt, der ist ein Egoist.
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