Hausfrau mit Kind - Hilfe von Großmutter nötig?

vom 02.01.2015, 19:50 Uhr

Meine Mutter hat sich vor kurzem sehr darüber aufgeregt, dass ihre Tante Hilfe von ihrer Großmutter verlangt. Ihre Schwester ist noch relativ jung und erst Mitte zwanzig und ist vor drei Jahren zum ersten Mal Mutter geworden. Ihr Mann arbeitet und meine Tante ist Hausfrau. Die beiden haben eine Wohnung und meinte Tante fühlt sich überfordert und möchte, dass ihre Oma zu ihr kommt und ihr hilft.

Meine Mutter und auch die dritte Schwester ist empört darüber. Beide haben zwei Kinder und keine Wohnung, sondern ein Haus und hinzu kam noch, dass keine der beiden Hausfrau war, sondern beide gearbeitet haben. Und dennoch haben beide keine Hilfe gebraucht und es war eben auch so, dass die Männer mitgeholfen haben. Der Mann meiner Tante ist nicht besonders hilfsbereit und möchte alles meiner Tante überlassen.

Dennoch finden beide Schwestern es nicht in Ordnung, dass die dritte Schwester verhätschelt wird und nun Hilfe von der Großmutter bekommen will, obwohl es ansonsten jeder selbst geschafft hat. Ich selbst finde es auch übertrieben, zumal meine Großmutter auch noch arbeitet und ihre Stelle dafür kündigen müsste, aber wenn sie es möchte, warum soll sie es dann nicht tun.

Wie findet ihr das Verhalten meiner Tante? Würdet ihr als ihre Großmutter zu ihr ziehen und ihr helfen? Denkt ihr, dass sie wirklich Hilfe braucht oder ist sie einfach nur etwas zu gemütlich? Würdet ihr an ihrer Stelle auch Hilfe brauchen?

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Erst mal kann man nicht von sich auf andere schließen. Soll heißen nur weil die beiden Schwestern mit zwei Kindern, Haus und Job klar gekommen sind, heißt das nicht automatisch das die dritte Schwester mit nur einem Kind und einer Wohnung nicht überfordert sein kann. Menschen sind verschieden und ich finde es eigentlich gut, dass sie sich Hilfe suchen will. Wäre es besser, wenn sie sich still und heimlich nicht gut ums Kind kümmert und mit der Wohnung überfordert ist? Nur weil sie jung ist, muss sie nicht alles mit links schaffen.

Da die Großmutter noch arbeitet, finde ich es nicht angebracht, dass sie ihren Job kündigt und zu ihnen zieht. Das finde ich ein bisschen übertrieben. zu mal mehrere Generationen unter einem Dach auch ein gewisses Konfliktpotenzial mit sich bringen. Da beginnen dann womöglich die nächsten Probleme. Vielleicht würde es ihr schon helfen, wenn sie ihr das Kind für 1-2 mal die Woche abnehmen würde. So hätte die Tante ein wenig Zeit für sich und den Haushalt.

Ansonsten wäre eine Haushaltshilfe oder eine Putzfrau vielleicht nicht schlecht, wenn es finanziell drin ist. So würde sie entlastet werden und hätte mehr Zeit für das Kind. Oder eine Ganztagsbetreuung für das Kind in der Schule oder dem Kindergarten in Erwägung ziehen und so die Situation entschärfen. Vielleicht würde ihr sogar ein Job helfen. Oft steckt einfach der Alltagstrott und leichte Depressionen hinter dem Gefühl der Überforderung. Vermutlich macht sie den ganzen Tag nichts anderes als Haushalt und Kind, da kann man schon depressiv werden. Und so paradox es auch klingt, die zusätzliche Belastung eines Jobs wirkt sich durch die Abwechslung und Anerkennung positiv aus.

Auf jeden Fall würde ich diesen Hilferuf nicht einfach als Faulheit abtun und ignorieren, denn davon wird es in der Regel eher schlimmer als besser. Aber die Großmutter sollte auch nicht ihr Leben dafür aufgeben müssen. Da sollte man andere Lösungen finden.

» JadeC » Beiträge: 677 » Talkpoints: 1,71 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich hatte nach der Geburt meiner Kinder auch meine Mutter unter der Woche da. Der Vater der Kinder verließ Montag in aller Frühe das Haus und kehrte in aller Regel am Donnerstagabend zurück. Und bei zwei Kindern, die auch nachts zu unterschiedlichen Zeiten versorgt werden sollten, hätte ich das allein nie durchgehalten. Immerhin war man bis zu einer Stunde pro Kind beschäftigt und wenn man gerade ein bis zwei Stunden Schlaf bekommen hatte, verlangte das zweite Kind sein Recht. Am Wochenende hat ja der Vater die Kinder mit versorgt.

Aber bei einem Kind und Haushalt kann das nicht verstehen, dass man da schon überfordert ist. Zumal das Kind ja nun auch nicht mehr in dem Alter ist, wo es in der Nacht versorgt werden muss. Allerdings muss man eben auch sehen, dass die Tante hier scheinbar das jüngste Kind ist und die werden eh meist mehr verhätschelt, als die älteren Geschwister.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



Das Kind ist ja nun nicht mehr in einem Alter, in dem es wirklich stündlich ankommt oder man Schlafmangel hat, weswegen ich es nicht unbedingt verstehen kann, wie man dann mit so viel Zeit überfordert sein kann. Natürlich gibt es immer Umstände, bei denen das vorkommen kann, beispielsweise wenn die Mutter depressiv ist oder sonst irgendwie erkrankt ist.

Das man ab und zu mal Hilfe von der Großmutter annimmt, ist sicherlich in Ordnung, aber ich denke, dass man dies auch nicht einfordern kann und es immer auf einer freiwilligen Basis passieren sollte.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



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