Haus wegen der Farbe der Fassade nicht kaufen wollen
Mein jüngster Cousin hat vor ein paar Monaten endlich geheiratet. Er war jahrelang Single und hat immer sehr sparsam gelebt. Nun möchte er mit seiner Ehefrau ein kleine Häuschen als Altersruhesitz kaufen. Wobei beide ein paar Ansprüche habe, was wohl auch am Alter liegen mag.
Nun haben sie die Tage ein schönes Haus besichtigt. Es liegt genau in der Gegend, in der die beiden gerne leben wollen und ihren Lebensabend gemeinsam verbringen möchte. Auch die Zimmereinteilung muss ideal gewesen sein. Außerdem hatte das Haus diverse Extras. Dafür war der Preis wohl relativ hoch, aber für die Gegend durchaus angemessen und noch gut ihm Rahmen dessen, was mein Cousin und seine Frau ausgeben wollen.
Nun stört sich die Frau meines Cousins an der Farbe der Fassade. Das Haus hat wohl einen leichten Grünton. Die Ehefrau meines Cousins sagt, die Farbe erinnert sie an eitrige Angina. Keine Ahnung, wie sie auf den Gedanken kommt. Aber sie könnte auf keinem Fall in einem Haus wohnen, welches eine so schreckliche Farbe hat.
Ist euch die Farbe der Hausfassade beim Erwerb von Eigentum auch so wichtig? Oder sind euch andere Dinge wichtiger und ihr könntet über eine für euch schreckliche Farbe hinweg sehen?
Da man die Farbe der Fassade in jedem Fall ändern kann, wäre es mir wirklich egal, welche Farbe das Haus hat. Im Verhältnis zum Preis des Hauses wird es wohl nur ein kleiner Betrag sein, den es kostet, wenn man die Fassade streichen lässt oder selber streicht.
Ich finde es völligen Schwachsinn, wenn man den Hauskauf, gesetzt den Fall, dass alles andere stimmt, von einer falschen Fassadenfarbe abhängig macht. Alles andere muss stimmen und da ist die Fassade das geringste Übel. Wenn man sich an der Fassadenfarbe stößt, wird auch noch anderes nicht so gewesen sein, wie sie es sich vorgestellt haben.
Die Fassade lässt sich nun wirklich streichen. Das muss natürlich mal grob geschätzt werden und der Kauf plus das Streichen darf das Budget nicht weit überschreiten. Aber wenn das wirklich der einzige Grund wäre, würde mich das nicht abhalten. Wobei es viele Farben gibt, mit denen ich nicht leben wollen würde. Dieser ganze Trend mit farbigen Häusern fängt an, mich tierisch zu stören, weil viele Eigentümer ganz schreckliche Farben aussuchen.
Ich denke eher, dass sich dein Cousin und seine Frau die Sache schlecht reden. Ich nehme mal an, dass es ihnen doch zu teuer war und sie deshalb einen Grund suchen, das Haus nicht zu mögen. Um den Nicht-Kauf nicht so zu bereuen.
Das ist für mich ein Fall, der definitiv unter die Kategorie "Luxusprobleme" fällt. Wenn das Haus ansonsten absolut perfekt ist und nur die Farbe der Fassade zu kritisieren ist, würde ich mich nicht vom Kauf abhalten, wenn ich wirklich ein Haus würde kaufen wollen. So etwas lässt sich doch relativ leicht ändern, zumindest leichter als beispielsweise zwei weitere Zimmer anzubauen oder sowas.
Sehe so einen Fall auch eher als Luxusproblem und wenn ein Hauskauf wirklich nur an der Farbe der Fassade scheitert, dann scheint der Leidensdruck hinsichtlich des Kaufs wirklich nicht groß zu sein. Wenn man bedenkt, dass so ein Haus dann eher Ausgaben von 200'000 - 500'000 Euro (aber gerne auch mehr) bedeuten, dann muss man sich vorstellen, wie wenig wichtig einem der Erwerb ist, wenn es dann am Ende an der Fassadenfarbe scheitert, welche sich für 10'000 Euro ändern ließe. Klar ist das auch viel Geld. Im Verhältnis zum zu erwerbenden Objekt aber tatsächlich hinnehmbar.
Zumal hier sogar tatsächlich mit dem Verkäufer verhandelt werden kann und wenn der sich der Situation entgegen stellen muss, entweder im Preis herunter zu gehen oder gar nicht zu verkaufen, kann die Sache ja doch noch günstig bis kostenneutral über die Bühne gehen. Kommt natürlich auf die Gegend an. In München würde der Verkäufer vermutlich jedes ähnliche Ansinnen mit einem herzhaften Lachen quittieren, wohingegen im Bayrischen Wald so ein Ansinnen ernsthafte Folgen haben kann.
Ich finde die Fassade nicht schlimm. Egal ob Pink, Blau, Grün oder Gelb, wenn man innen ist sieht man das nicht. Und außerdem ist das heutzutage eigentlich allen egal die vorbeilaufen. Klar man zieht Blicke auf das Haus aber es ist nur ein Haus. Mir ist die Inneneinrichtung wichtig. Die muss aber auch ein bisschen zur Farbe des Hauses passen, den wenn das Haus pink ist kann meiner Meinung nach die Inneneinrichtung nicht Blau sein.
So ein Grund finde ich schon einigermaßen dämlich zum ablehnen eines Hauses. Immerhin kostet ein Haus sehr viel Geld, auch wenn man es nicht selber baut und da kann man doch Fassadenfarbe für ein paar tausend Euro kaufen. Wenn das Haus sonst alles hat, was man wünscht und benötigt ist es doch ideal und die Farbe ist doch jederzeit abänderbar, selbst wenn man es sich nicht sofort leisten kann, ist das doch etwas womit man eine Weile schon leben kann.
Diamante hat geschrieben:Da man die Farbe der Fassade in jedem Fall ändern kann, wäre es mir wirklich egal, welche Farbe das Haus hat. Im Verhältnis zum Preis des Hauses wird es wohl nur ein kleiner Betrag sein, den es kostet, wenn man die Fassade streichen lässt oder selber streicht.
So einfach ist es leider nicht. Je nach Kommune sind die Farben vorgegeben die man dazu wählen kann. Ist dort das Grau vorgegeben, dann kann man es nicht einfach in der Wunschfarbe streichen wie man es gerne hätte. Entsprechend sollte man sich vorher darüber informieren, wenn man das ganze ablehnt aber bescheuert und dämlich ist daran nichts.
Wie gesagt die wenigsten werden sich wohl damit weiter befasst haben was die Satzungen und Verordnungen der Kommunen hergeben. Bei meinen Eltern ist es ganz klar geregelt, dass das Haus weiß sein muss und maximal ein Sockel von 1 Meter Höhe in den Farben Braun oder Schwarz, mit Ral Nummer Vorgabe, gestrichen werden darf, zwecks der Einheitlichkeit. Da kann man sich nicht eben mal darüber hinweg setzen und es gelb, grün oder blau streichen, dann werden saftige finanzielle Strafen fällig und ändern darf man es hinterher auch wieder.
So dämlich ist es wie gesagt nicht. Als ich mein Haus gekauft habe, hatte es auch einen rosa Anstrich der mir nicht zugesagt hat. Ich habe mich dann erkundigt was alles legitim ist und somit das ganze dann gekauft, da ich es ändern konnte und auch durfte in etwas, was mir eher zugesagt hat. Dämlich ist es nicht das ganze abzulehnen, wenn es einem nicht zusagt und man es nicht ändern darf.
Dämlich ist es dann nur, wenn man sich darüber nicht informiert oder einfach Behauptungen in den Raum stellt, dass es immer und jederzeit zu ändern geht und das auch nicht viel kostet im Gegensatz zu einem Hauskauf. Denn das ist ebenfalls an den Haaren herbeigezogen, kaufe ich ein Haus in Weißenfels, dann bin ich mit 8000 Euro dabei, eine neue Fassade für 2000 Euro sind somit 1/4 vom kompletten Kaufpreis und auch nicht "billig" im Verhältnis.
Es kommt auf die Farbe und die Umstände darauf an. Wenn es so ist wie Sorae schreibt, dass es je nach Kommune gewisse Regelungen gibt, die eine bestimmte Fassadenfarbe vorschreibt, würde ich es mir auch gut überlegen. Wenn die Hausfarbe dann so schrecklich ist, würde man sich vielleicht immer darüber ärgern.
Ansonsten denke ich auch, dass die Farbe der Fassade eher ein kleines Problem darstelle, wenn ansonsten alle Ansprüche an das Haus erfüllt sind. Da würde ich dann schon drüber hinwegsehen, wenn das Haus ansonsten eben sonst alles hat, was ich mir vorstelle. Da kann man dann auch normal immer nochmal eine andere Farbe auswählen und die Fassade um streichen lassen. Allerdings würde ich vorher auch Erkundigungen einholen, ob dies in der Gemeinde eben so möglich ist oder ob es farbliche Vorgaben gibt.
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