Haus nicht verkaufen, wenn nicht genug Geld vorhanden?
Ich hatte mal einen Vermieter, der ziemlich schwierig war. Manche würden ihn sicherlich als sparsam betrachten, andere eher als geizig. So konnte man teilweise im Winter nicht wirklich heizen, da das Heizöl nicht mehr da war. Ich saß zum Teil mit vier Pullovern und einer Kuscheldecke in meinem Wohnzimmer um nicht zu frieren und das mitten im Winter. Durch die Nachbarschaft (er wohnte im selben Haus) habe ich häufiger mitbekommen, dass da wohl ziemliche Geldprobleme vorhanden waren und er sich wohl nur deshalb leisten konnte, einmal im Jahr Heizöl zu kaufen, was dann aber nicht gereicht hat.
Das Haus war aber schon sehr alt und durch das alte Gemäuer musste man eben durchgängig heizen, besonders im Winter. Es bildete sich auch schon Schimmel an den Wänden, weil man nicht richtig heizen konnte und da das Haus so alt war, musste nicht nur der Kredit abbezahlt werden (das Haus war nicht geerbt worden, sondern gekauft), sondern auch ständig irgendetwas renoviert werden, was natürlich auch ins Geld ging. Ich hatte immer den Eindruck, dass dieses Haus eher ein Fass ohne Boden ist.
Ich habe es immer für einen Fehler gehalten, so ein Haus zu kaufen und ich habe nie verstanden, warum der Vermieter das Haus nicht verkauft hat, wenn er doch offensichtlich zu wenig Geld für einen sachgemäßen Unterhalt zur Verfügung hatte. Könnt ihr so ein Verhalten nachvollziehen? Würdet ihr ein Haus behalten, wenn offensichtlich nicht genug Geld vorhanden ist, es vernünftig in Schuss zu halten?
Die wenigsten setzen sich vorher wirklich hin und rechnen sich aus, was das ganze hinterher noch kosten. Da wird in erster Linie nur auf den Kaufpreis geachtet, man bekommt die Daten ausgehändigt vom Vorbesitzer was nur als Richtwert gilt und viele meinen, wenn sie das haben reicht das auch. Daher sollte man sich so etwas auch nur ans Bein hängen, wenn man neben dem abzahlen des Kredites noch genug Geld auf Seite schaffen kann für Sanierungsaufgaben. Diese fallen bei jedem Haus an, egal ob es neu gebaut wird oder auch schon gebraucht gekauft wird.
So muss sich jeder bewusst sein, dass eine Heizungsanlage nicht ewig hält sondern nach 20-25 Jahren ausgetauscht werden muss und den Geist aufgibt. Auch das Dach, Wände, Keller, Dämmung usw. das wird gerne vergessen bei solchen Dingen und dazu noch mehrere Dinge die unvorhergesehen kommen können wie z.B. der Schimmelbefall durch falsches lüften der Mieter.
Ich kann es nicht verstehen warum so viele Menschen so naiv und dumm an den Kauf eines Hauses gehen und nur sehen, was kann ich mir jetzt leisten aber nicht was sie tatsächlich unterhalten können mit allen laufenden Kosten die im Anschluss anfallen. Es wird jeder Cent umgedreht um die Kaufsumme zusammen zu bekommen und den Kredit zu bezahlen, aber die wenigsten packen dann nochmals 200 Euro jeden Monat zur Seite für die Instandhaltung und Modernisierung. Aber diese Summe ist minimal notwendig, je älter das Haus bereits ist, desto mehr muss man zur Seite legen da schneller etwas anfallen wird, als bei einem neuen Haus. Schauen wir alleine die Heizungsanlage an, da ist man mit 20.000 Euro dabei, macht insgesamt rund 9 Jahre jeden Monat 200 Euro zur Seite legen, damit man nur das bezahlen kann.
Dabei bleibt es aber nicht. Ein Haus ist ein teures Hobby und das sollte jedem von Anfang an bewusst sein, und als Vermieter hat man noch die Sorgfalts- und Fürsorgepflicht gegenüber seiner Mieter. Man selbst kann in seiner Bude im kalten sitzen wenn das Geld nicht für Öl reicht, lässt man aber Mieter darin sitzen hat das weitreichendere Konsequenzen als wenn man nur selbst friert.
So geht es gar nicht, dass Mieter im Winter nicht heizen können weil kein Öl da ist und er das nicht bezahlen kann als Vermieter. Als Mieter würde ich drauf direkt die Mietzahlungen kürzen bzw. einstellen, da das ein erheblicher Mangel ist der 100% Mietminderung nach sich zieht. Dann kann er zusehen woher er sonst seinen Lebensunterhalt bestreitet, jedenfalls würde ich keinen Cent dafür bezahlen wenn ich im Winter in der kalten ungeheizten Bude sitzen muss. Zahlt man artig weiter, dann bestätigt man ihn doch nur mit seinen Methoden.
Die meisten denken vielleicht, dass sie das Haus doch irgendwie halten können und es irgendwann schon wieder finanziell aufwärts geht. Ich glaube aber auch, dass ich von so einem alten Haus eher die Finger lassen würde.Das kann durchaus noch zu versteckten Kosten kommen, eben wenn Feuchtigkeit im Mauerwerk ist oder es nicht richtig gedämmt wurde.
Gerade wenn Mieter im Spiel sind, muss man ja dafür sorgen, dass eben geheizt werden kann. Das würde sicherlich kein Mieter wirklich lange so mitmachen. Wer friert schon gerne? Vor allem wenn er doch auch für die Heizung zahlt und eben dafür, dass er es im Winter warm hat. Ich würde kein Haus kaufen, wenn ich nicht ausreichend finanzielle Mittel zur Verfügung habe.
Entweder man bekommt einen ausreichenden Kredit von der Bank und rechnet vorher vor allem alles gut durch oder man lässt es besser. Es sollten immer plötzlich entstehende Kosten eingeplant werden, für die man sich dann noch ein kleines Polster anlegt. Ich denke nur, dass sich viele da nicht richtig beraten lassen oder eben nicht darüber nachdenken.
Da kann der Vermieter aber froh sein, dass du keine rechtlichen Schritte gegen ihn gegangen bist. Immerhin kannst du als Mieter erwarten, dass du versorgt wirst und nicht im Kalten sitzen musst im Winter. Er hat dir gegenüber eine Sorgfaltspflicht gehabt, was man ja auch menschlich nachvollziehen kann.
Wenn er selber so blöd ist und sich das schön rechnet, kann er ja in seiner Schimmelbude im Winter frieren, aber wenn man andere Leute dort für Geld wohnen lässt, sollte man dann auch Heizöl parat stellen und Heizöl ist wohl ein Posten, der noch wenig ist bei einem Haus. Man sollte sich jeden Monat Geld weglegen, denn mit einem Haus sind auch immer Kosten verbunden.
Viele Menschen sehen leider nur den Preis, den sie das Haus und das Grundstück brauchen und denken dann nicht über laufende Kosten nach, aber wenn man knapp die Rate zahlen kann oder es sich da schon nicht leisten kann, dann kann man auch kein Haus halten. Es muss ja nur mal die Straße gemacht werden müssen, das Dach geht kaputt oder die Heizanlage und dann? Einen neuen Kredit wird man kaum bekommen, aufstocken bedeutet auch mehr Zinsen, das ist ein Fass ohne Boden.
Zumal man finanziell ja auch ein riesen Loch reißt, wenn man laufende Kosten nicht bezahlen kann und dann immer wieder versuchen muss alles so umzuschichten das es letztendlich passt. Man bekommt ja ein Haus in dem Zustand auch nicht mehr verkauft und letztendlich baut man nur noch mehr Schulden auf und kann im schlimmsten Fall Insolvenz anmelden und das alles nur, weil man nicht rechnen kann. Das ist doch dämlich.
Eine finanzielle Schieflache kann immer kommen, man kann den Job verlieren und so weiter, aber man muss sich absichern und sich auch Geld weglegen können. Das Problem bei dem beschriebenen Haus ist aber, dass er keinen Abnehmer finden wird, da keiner ein Haus kauft, in dem es schon schimmelt und es gibt auch definitiv immer Häuser, die eben auch keinen Schimmel haben und besser gepflegt wurden. Deswegen ist abstoßen zwar ein netter Gedanke, aber nicht so leicht umsetzbar.
Könnt ihr so ein Verhalten nachvollziehen?
Ja. Es gibt ja anscheinend Mieter die dumm genug sind und sowas mitmachen. Also ist das doch eine prima Geldquelle, wenn man Heizkosten einsparen kann. So hat der Vermieter eben mehr Geld.
@Sternenbande: Die Mieter haben das ja gerade nicht mitgemacht. Es gab ständig Krach und Beschwerden und die Fluktuationsrate der Mieter war entsprechend hoch. Was meinst du denn, warum ich da so schnell wieder weg bin. Ich bin doch nicht so blöd und lasse mir alles gefallen.
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