Haus aussuchen - keine Bäume in der Nähe?

vom 29.10.2014, 07:57 Uhr

Verwandte von mir werden jetzt demnächst nach einem Eigenheim suchen. Momentan wohnen sie in dem Haus, der verstorbenen Mutter meiner Tante, allerdings wird die Schwester dort bald einziehen. Sie zieht extra von England wieder nach Polen und meine Tante hat demnach nur auf das Haus aufgepasst, wie es auch vorgesehen war. Auf dem Grundstück des Hauses steht ein sehr großer Walnussbaum, der auch schon sehr alt ist. Jedes Jahr erntet die Familie viele Nüsse von dem Baum und sie machen auch Walnusslikör daraus. Der Baum hat allerdings auch Nachteile, denn im Herbst fallen sehr viele Blätter auf das Grundstück und dann haben die beiden meist sehr viel zu tun und einmal war deswegen sogar der Gulli verstopft und es gab Probleme an einem sehr regnerischen Tag.

Deswegen denken die beiden jetzt auch darüber nach, ob sie bei dem neuen Haus nicht darauf achten sollen, dass dieses keinen Baum auf dem Grundstück hat und möglichst auch nicht auf der Straße. Ich wohne derzeit in einem Mehrparteienhaus und wir haben hier vor dem Haus einen Baum auf der Straße und von dort werden auch immer sehr viele Blätter hergeweht. Vor dem Haus gibt es einen kleinen Hof, wo die Bewohner ihre Fahrräder abstellen und dort ist es dann immer voll mit Blättern. Eine Nachbarin ist dort auch mal böse ausgerutscht, als sie mit dem Fahrrad kam und absteigen wollte. Das nasse Laub kann durchaus zur Gefahr werden.

Am Nachbarhaus schaut es ähnlich aus, auch dort steht ein Baum in der Nähe. Leider ist die Vermieterin nicht in der Nähe, sondern wohnt einige Stunden weit weg und die Bewohner selbst haben sich nicht darum gekümmert, ob jemand sich um das Aufräumen des Laubes kümmert. Deswegen stehen ihre Fahrräder im Herbst immer auf einem dicken Laubteppich. Bei uns kommt der Vermieter wenigstens noch einmal die Woche und fegt den Hof und die Stufen aus, das schaut dann direkt ganz anders aus und ist auch sicherer.

Ob ich aber deswegen bei einem Eigenheim darauf schauen würde, dass kein Baum in der Nähe ist, weiß ich nicht. Irgendwie zeigt das ja auch wieder, wie sehr die Menschen sich von der Natur entfremden, wenn auch wirklich kein bisschen Natur in ihrem Garten sein darf, da die direkt stört. Am Besten sollten da nur Bäume stehen, die gar nicht ihre Blätter abwerfen, Nadelbäume und dergleichen. Das finde ich schon ein bisschen schade. So viel Arbeit ist es ja auch wieder nicht, etwas Laub zusammenzukehren. Ich denke, dass ich das lieber machen würde, als nachher einen relativ kargen und naturarmen Garten zu haben. Wie wäre das bei euch? Würdet ihr euch bewusst für ein Haus entscheiden, in dem kein Baum in der Nähe ist?

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Als wir das Haus gekauft haben, habe ich zuerst einmal darauf geachtet wie das Haus eben von außen aussieht und wie von innen. Erst im Nachhinein habe ich mir dann auch den Garten und das Drumherum angeschaut. Bei uns standen rund um das Haus sehr viele Bäumen und diesen waren auch enorm hoch. Es wurde Jahre nichts an diesen Bäumen zurück gestutzt oder sonst irgendwie gepflegt. Also wir dann mit der Renovierung innen soweit fertig waren, haben wir uns den Bäumen im Garten gewidmet. Wir haben einige der Bäume gefällt und die anderen zurecht gestutzt.

Bäume haben ja auch durchaus Vorteile. Sie sehen schön aus, bieten Sichtschutz und spenden Schatten und es macht Spaß, die Vögel zu beobachten die darin leben. Allerdings haben wir auch drei Bäume, die im Herbst die Blätter verlieren. Das macht schon Arbeit. Aber viel schlimmer ist die alte Eiche an der Straße gegenüber vom Haus. Diese verliert Unmengen an Laub und die Gemeinde beseitigt dies nicht auf unserer Straßenseite. Das müssen wir selbst machen.

Da wünschte ich mir schon manchmal, dass dieser Baum nicht dort wäre. Aber ganz ohne Bäumen drumherum könnte ich es mir nicht vorstellen. Wenn man sich ein eigenes Haus kaufen möchte und doch mal ein Baum dort steht, kann man diesen ja auch zur Not fällen, wenn er sich auf dem eigenen Grundstück befindet. Daher würde ich das dann nicht unbedingt als Kriterium dafür nehmen, ein Haus nicht zu kaufen.

Benutzeravatar

» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Bei mir stehen viele Bäume auf dem Grundstück und ich finde das sehr schön. Ich habe allerdings auch schon mehrere Bäume entfernen lassen müssen, weil sie zu nah am Haus standen oder teilweise morsch waren. Einen Garten ohne Bäume stelle ich mir ziemlich langweilig vor und die meisten Leute haben ja auch wesentlich mehr Nachbarn als ich und hätten dann gerne einen Sichtschutz.

Ich bin allerdings nicht so penibel, dass ich jedes Blättchen gleich entfernen muss. Ich kehre das Laub etwa einmal pro Woche zusammen oder mein Partner übernimmt das und dann kommt das auf einen Haufen, damit Igel und andere Tiere ein Winterquartier haben. Die Arbeit mit meinen Bäumen hält sich so jedenfalls in Grenzen.

Benutzeravatar

» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



Ich finde den Gedanken an ein Haus mit Garten, aber ohne Bäume extrem traurig. Klar kann man auch Stauden pflanzen und andere Dinge, aber die werden alle eher niedrig sein. Da ist ein schöner, großer Baum schon was anderes. Unser Nachbar hat den gleichen Garten wie wir, aber bis auf drei Haselnüsse steht da nichts drin. Der Rest ist Rasen, den er alle zwei Wochen mit seinem Rasentraktor stundenlang mäht. Der Garten sieht unglaublich trist aus. Da ist kein Leben.

Wir hingegen haben an die 30 Bäume gepflanzt. Gut, sie sind noch klein, tragen erst so langsam Früchte und Laub verlieren sie auch noch nicht viel. Aber mir ist es ganz egal, wie viel Arbeit die mal machen werden. Zum einen kümmer ich mich lieber im Herbst mal um das Laub als den ganzen Sommer über stundenlang den Rasen zu mähen. Außerdem freuen wir uns sehr auf die vielen Früchte. Die Tante hatte jahrelang den Genuss von Walnüssen. Ich kann nicht verstehen, wie man dann darauf verzichten kann.

Außerdem ist jeder Baum auch Lebensraum für alle möglichen Tiere. Ich finde es traurig, diesen Lebensraum zu verwehren. Es wird schon genug Lebensraum zerstört. Ich bin froh, dass ich in meinem Garten ein bisschen was bieten kann.

Also als wir das Haus gekauft haben, standen nur ein paar Tannenbäume drin. Die sind zwar ganz nett im Winter. Aber eigentlich mag ich die nicht sonderlich. Unter einem Tannenbaum ist immer so gar kein Leben, nicht mal ein bisschen Gras. Wir haben uns geärgert, dass es nicht ein paar alte Obstbäume im Garten gibt. Daher mussten wir alles neu pflanzen. Die Tannenbäume kommen aber trotzdem nicht weg, obwohl ich sie nicht sonderlich mag. Immerhin sind die auch Lebensraum. Unter anderem für Tauben, die jedes Jahr wiederkommen, was die Sache schon wieder ganz nett macht.

Benutzeravatar

» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^