Hauptschulabschluss als Erwachsener noch nachholbar?

vom 06.03.2021, 15:57 Uhr

Heutzutage gibt es immer noch sehr viele Menschen ohne Schulabschluss. Die Gründe sind dafür verschieden. Normal kann man so einen Abschluss beispielsweise mit der erfolgreichen Absolvierung der neunten Klasse oder das Nichtschaffens der 10. Klasse erwerben. Doch ist es auch möglich, so einen Abschluss auch später als Erwachsener noch nachzuholen, beispielsweise auf dem zweiten oder dritten Bildungsweg? Wenn ja, wie funktioniert das und vor allem wie kann sowas finanziert werden? Geschieht sowas durch eine Maßnahme seitens des Arbeitsamtes oder kann sich auch so jeder dafür einsetzen, den Hauptschulabschluss noch nachholen zu können?

» Nebula » Beiträge: 3041 » Talkpoints: 6,06 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Du kannst so etwas jederzeit nachholen. Der einfachste Weg wäre wohl sich bei einer Abendschule anzumelden. Dann kann man tagsüber arbeiten und abends macht man dann ganz normalen Unterricht. Alternativ dazu kann man sich das alles auch selber beibringen, meldet sich für die Prüfungen an einer Schule an und nimmt da dann an den Prüfungen teil. Nun könnte man sicherlich meinen, dass ein Hauptschulabschluss besser ist als gar nichts, aber ich würde dann zumindest versuchen den Realschulabschluss nachzuholen, da man damit mehr Chancen hat.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Über die Details bin ich zugegebenermaßen nicht informiert, aber soweit ich weiß ist das Bildungssystem hierzulande zumindest prinzipiell relativ durchlässig und es gibt unzählige Möglichkeiten zur Fort- und Weiterbildung und auch zum Erwerb von allen möglichen Abschlüssen. Ich habe schon 60jährige Erstsemester und 70-jährige Doktorandinnnen an der Uni erlebt - wieso sollte ein Hauptschulabschluss dann so ein unüberwindbares Hindernis darstellen?

Dass Menschen unterschiedlich begabt sind und nicht jeder das Profil besagter 70jähriger "Doktorandin" erfüllt, muss nicht eigens erwähnt werden. Aber es gibt etliche Gründe, wieso jemand mit 16 Bildung nicht als Priorität ansieht, aber dafür mit 30 oder 40 top motiviert und mit einer ganz anderen Haltung herangeht und auch Erfolg hat. Die Abendschule wurde ja schon erwähnt. Es ist bestimmt nicht immer einfach, abends und am Wochenende noch die Schulbank zu drücken oder im Selbststudium den versäumten Stoff zu erarbeiten, aber dann braucht man eben etwas Biss und Entschlossenheit.

Fördermöglichkeiten, z. B. über das Jobcenter gibt es auch, und langfristig lohnt sich in meinen Augen jede Form von schulischem Abschluss. Wenn man an der Front gar nichts aufweisen kann, bleiben oft nur die ganz miesen befristeten Niedriglohnjobs. Und kommt mir bitte jetzt nicht mit Schlagersängerin X oder Influencer Y, der auch nach der Neunten abgebrochen hat - das sind vernachlässigbare Einzelfälle, sonst nichts.

» Gerbera » Beiträge: 11332 » Talkpoints: 52,90 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Ich habe mich vor einigen Minuten schlau gemacht und recherchiert. Es gibt Bildungsträger welche sich auf Erwachsene spezialisiert haben und Erwachsenenbildung anbieten, darunter auch Weiterbildungen und das Nachholen von Schulabschlüssen.

Finanziert werden diese Maßnahmen durch Bildungsgutscheine, Jobcenter oder Selbstzahlung. Diese Kurse zum Nachholen gehen einige Monate. Anschließend werden Prüfungen absolviert und bei Bestehen erhalten Absolventen den staatlich anerkannten Hauptschulabschluss. Es ist klasse, dass sowas möglich ist.

» Excelsior » Beiträge: 513 » Talkpoints: 0,23 » Auszeichnung für 500 Beiträge



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