Hattet ihr schon das Gefühl, warmgehalten zu werden?

Ich hatte tatsächlich schon einmal oder sogar mehrere Male das Gefühl, von jemandem warmgehalten zu werden. Das war als Teenager mit einer guten Freundin der Fall, wobei ich zumindest dachte, dass sie eine gute Freundin für mich sei. Im Endeffekt hatte sie immer nur Zeit für mich, wenn niemand sonst für sie Zeit hatte oder wenn sie ein Problem hatte, bei dem ich ihr helfen konnte. Und immer, als ich misstrauisch wurde, verbrachte sie kurzzeitig vermehrt Zeit mit mir, so dass es mir erst relativ spät auffiel, wie sie sich wirklich verhalten hatte.

Hattet ihr schon einmal das Gefühl von einer Person, also von Freunden oder einem potentiellen Partner warmgehalten zu werden? Wie habt ihr das gemerkt?

Seit ich erwachsen bin, muss ich mich glücklicherweise nicht mehr mit diesem albernen Getue herum schlagen. Entweder ich bin mit jemandem befreundet oder nicht. Diese Erkenntnis ist wirklich sehr befreiend verglichen mit dem ganzen Theater, das einem die Jugendjahre versauen kann.

Als Teenager war ich so loyal und gutmütig, dass es bei mir gar nicht nötig war, mich "warm zu halten". Eine sogenannte "Freundin" aus der coolen Clique (wir erinnern uns noch alle) hat mich in Gegenwart ihrer Freunde nicht mit dem flachen Hintern angeschaut, aber privat und nach der Schule so getan, als wären wir befreundet, damit sie meine Lateinhausaufgaben abschreiben konnte.

Als ich nach etlichen Monaten doch gewagt habe, anzumerken, dass ich nichts dagegen hätte, wenn sie auch untertags mit mir spricht, womöglich sogar vor Dritten, war der Stress von einem auf den anderen Tag vorbei. Es lohnt sich wohl nicht, mich warmzuhalten. Glücklicherweise sind diese Zeiten vorbei.

Sicherlich hatte man so etwas beispielsweise mal als Teenager. Ich hatte eine beste Freundin, die dann aber umgezogen ist und irgendwie hatte ich das Gefühl, dass sie mich als Freundin warm hält. Ansonsten habe ich es im Erwachsenenalter nicht mehr erlebt. Da weiß man dann ja auch, wenn Menschen es nicht Ernst mit einem meinen und vertieft das Ganze nicht mehr.