Hat The Walking Dead mit Staffel 6 den Zenit überschritten?

Wie ich ja mal erwähnte, bin ich großer Fan der Serie "The Walking Dead". Alles was ich schreibe, bezieht sich auf die auf FOX ausgestrahlte aktuelle Staffel und die Angaben der Autoren zur allgemeinen Zukunft der Serie. Dies als Warnung für jene, die sich keine Spoiler einfangen wollen. Ich gucke die Sendung wie auch die letzten Jahre immer noch mit Begeisterung, habe aber auch einige Punkte, die mich beschäftigen.

Und zwar muss ich bei aller Sympathie sagen, dass ich manchmal während dieser laufenden Staffel Sechs das Gefühl bekam, der Zenit der Sendung sei überschritten. Für mich bekommt die Geschichte manchmal eine gewisse Redundanz. Zwar laufen die Charaktere nicht mehr von Ort zu Ort auf der Suche nach einem sicheren Hafen, aber die grundsätzliche Erzählung bleibt für mich auf einem anderen Level gleich: Jede Staffel ein neuer, noch böserer Bösewicht.

Allmählich frage ich mich, ob man nicht entweder eine ganz neue Richtung einschlagen oder die Serie konsequent beenden müsste, was mir sicher nicht gefiele, aber die immer gleiche Geschichte erzählt zu bekommen, ist irgendwann auch nicht mehr so spannend. Zwei Dinge, die mich mittlerweile etwas stören, sind die fehlenden Auflösungen zur Herkunft der Seuche oder der Suche nach einer Heilung.

Bekommt das Ganze dann nicht einen etwas endlosen Charakter, wenn es ohne zu erfüllende Prämisse weiter und weiter läuft? Oder denkt ihr, dass es in diesem Universum noch mannigfaltige Geschichten zu erzählen gibt? Gefällt euch die Serie noch so wie in der ersten Staffel oder habt ihr Abnutzungserscheinungen, sei es bei der Show oder euch selber, bemerkt?

Ich habe die ersten vier Staffeln bereits mehrmals gesehen. Mir hat die Serie eigentlich immer am besten gefallen, als die Gruppe im Gefängnis unter gekommen war. Ich glaube, das war während der dritten Staffel. Seither fehlt mir Hershel. Mir fehlt Merle und ich hätte einfach den Governor zu gern zurück. Der Weg nach Terminus hat mir auch noch gut gefallen.

Danach habe ich noch verfolgt, wie sich Carol in die Chuck Norris Variante von Carol verwandelt hat und danach war für mich die Luft völlig raus aus der der Nummer. Die Zeit in Alexandria fand ich ausgesprochen öde. Die fünfte Staffel war überhaupt nicht meins.

Auch die erste Hälfte der sechsten Staffel fand ich eher dröge. Danach wurde mehr zwar mehr gefetzt, aber ich gehöre auch zu den Leuten, die gerade etwas genervt sind, was die Cliffhanger betrifft. Negan hätte ruhig schon kommen können. So wirklich mit hängender Zunge schaue ich dem kommenden Oktober nicht entgegen.

Hast du die finale Folge schon gesehen? Sonst sage ich nichts weiter, außer, dass ich schon ziemlich gespannt bin, wie es im Herbst weitergeht. Trotz aller Kritik vermisse ich die Serie schon gerade ein wenig, vor allem, weil mein "Ersatz" in Form von "Fear the Walking Dead" zur Zeit nicht das Gelbe vom Ei für mich ist.

Ansonsten sind unsere Meinungen erstaunlich deckungsgleich. Ich habe zwar nur die erste und die dritte Staffel doppelt gesehen, aber mir gefiel die Zeit im Gefängnis auch mit am Besten, da waren wirklich unheimlich kraftvolle Episoden dabei. Und ja, Hershel fehlt. Allerdings muss ich sagen, dass ich Terminator-Carol richtig gut finde, auf alle Fälle besser als die von Zweifeln geplagte Person, die sie plötzlich in der zweiten Hälfte der letzten Staffel wurde.

Ich habe bisher nur viel gelesen und ich weiß, wie die letzte Folge endet. Wie ich das meine ist, dass die Produzenten das so gemacht haben, dass bis Oktober nun wieder viel herum spekuliert werden wird. So hält man die Serie krampfhaft im Gespräch, was marketingtechnisch sicher gut ist, aber eben auch mittlerweile ziemlich nervt. Ich habe im Moment deshalb auch gar keine Lust mehr die letzte Folge zu gucken.