Hat Merkel sich in der Flüchtlingsfrage verkalkuliert?

vom 20.01.2016, 17:39 Uhr

"Wir schaffen das" ... oder auch nicht. An diesem Satz könnte Angela Merkel nun scheitern. Denn nun kommen die Flüchtlinge wirklich en masse hierher und die Begeisterung darüber lässt spürbar nach, zumal die Ereignisse in Köln verdeutlicht haben, dass nicht jeder Zuwanderer unsere Regeln akzeptieren will.

Doch wie soll es weitergehen? Eine Flüchtlingsobergrenze wie gerade in Österreich beschlossen, soll es nach Merkels willen nicht geben. Vor allem die osteuropäischen Länder weigern sich, Flüchtlinge aufzunehmen und Merkels Satz wird dort als Einmischung in innere Angelegenheiten verstanden. Auch in Deutschland werden die Stimmen vor allem in der CSU immer lauter, die eine Kurskorrektur fordern.

Hat Merkel sich verplappert? Wird sie dieser Satz noch die Kanzlerschaft kosten? Könnt ihr den Kurs der Kanzlerin noch nachvollziehen?

» Juri1877 » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Nein, denn Merkels Politik macht sogar einen gewissen Sinn für die Zukunft. Sie hat leider mit sehr vielen Langzeitarbeitslosen zu kämpfen und findet auch keine Jobs für diesen Personenkreis. Daher helfen ihr eigentlich nur junge Leute. Allerdings klappt das nur bei den sozialversicherungspflichtigen Arbeiten. Bringt sie nun eine gewisse Anzahl von Flüchtlingen in solche Beschäftigungsverhältnisse, hat sie einen riesen Erfolg für die Volkswirtschaft erzielt.

Das braucht natürlich erst einmal seine Zeit, denn die Menschen brauchen eine Ausbildung und eine Anpassung am vorhandenen System hier. Rechnet man allerdings das vorhandene Ergebnis jetzt schon ab oder bewertet es in der jetzigen Phase ist das nicht objektiv. Man sollte hier mindestens einen Spielraum von ungefähr 5 Jahren veranschlagen.

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» karlchen66 » Beiträge: 3563 » Talkpoints: 51,03 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Was ist volkswirtschaftlich daran sinnvoll, die Zahl der Arbeitslosen zu erhöhen und weiter Lohndumping zu betreiben? Das entlastet weder die Sozialsysteme, noch sichert es die Renten. Für das Land und seine Bewohner mehrt das die Probleme, Gewinner sind lediglich einige Unternehmen.

» cooper75 » Beiträge: 13411 » Talkpoints: 515,76 » Auszeichnung für 13000 Beiträge



karlchen66 hat geschrieben:Das braucht natürlich erst einmal seine Zeit, denn die Menschen brauchen eine Ausbildung und eine Anpassung am vorhandenen System hier.

Wie sollen diese Flüchtlinge eine Ausbildung machen, wenn sie hier nur geduldet sind? Soweit mir bekannt ist, dürfen die gar nicht arbeiten, solange das Asylverfahren noch läuft, oder bin ich falsch informiert? Selbst wenn die arbeiten wollen, werden immer noch einheimische Menschen bevorzugt. Mir erschließt sich deine Logik nicht so wirklich.

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Natürlich hat sie sich verplappert. Sie hatte wohl gemeint, dass es unter Voraussetzung der damaligen Flüchtlingszahlen zu schaffen sei. Mit einem solchen Ansturm, der immer noch anhält, hat sie eben nicht gerechnet. Und ebenso wenig damit, dass viele europäische Länder sich weigern, mehr Flüchtlinge aufzunehmen, bzw. überhaupt welche zu nehmen. Auf der anderen Seite beantragen die Flüchtlinge aber durchweg nur in ausgewählten Ländern Asyl, und das geht einfach nicht.

Egal was es koste, eine Kursänderung muss sein. Die vielen Krawalle, außer den Vorkommnissen in Köln und anderen Städten, kosten die Polizei viel Arbeit und dem Land Geld. Wenn ganze Gruppen aus religiösen Meinungsverschiedenheiten übereinander herfallen in ihrer Unterkunft und das einiger Einsatzwagen der Polizei bedarf, muss man doch erkennen, dass in der Vorbereitung etwas nicht optimal gelaufen ist. Bevor solche Aussagen von der Politik gemacht werden, muss man erst einmal die nötigsten Vorbereitungen treffen.

Statt das Geld für den Eigenbedarf - Flüchtlinge - zu verwenden, steckt man es in die Türkei. Warum müssen wir diese schon enorme Hilfe auf 50 Millionen Euro aufstocken und nicht Europa? Aber dafür wird dann den Deutschen eine höhere Krankenversicherung aufs Auge gedrückt. Ich habe mich bemüht, das zu verstehen, aber - Könnt ihr das erklären?

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


Ich weiß nicht so recht, wie ich das jetzt sagen soll. Der Satz „Wir schaffen das“ war sicherlich gut gemeint und durchaus auch richtig. Immerhin ging es Frau Merkel da um die Syrer, die den Fluchtgrund absolut besitzen und hier auch zurecht Asyl bekommen. Womöglich war hier insgeheim auch der Gedanke an die Eritrea, die ebenso den Fluchtgrund besitzen und hier nahezu 99 Prozent die Chance auf Asyl haben. In diesem Zusammenhang war der Satz vollkommen richtig und ich begrüße ihn, was diese Thematik angeht.

Das Problem ist, dass der Satz „Wir schaffen das“ eben mit der aktuellen Asylpolitik sowie den Grenzen, den mäßigen Kontrollen zu Anfang nicht vereinbar waren. Frau Merkel hat mit diesem Satz im Ausland hohe Wellen geschlagen und es hat sich dort herumgesprochen, dass jeder „wirklich jeder“ Asyl bekommen würde und die Leistungen des deutschen Sozialstaats. Das hat sich auch medial örtlich in den arabischen Ländern so zu einer Darstellung gemausert, der man so natürlich jetzt als Afghane, Iraker, Iraner, Pakistani, Kenianer & Co folgt.

Hinzu kam, dass mangelnde Grenzkontrollen dazu geführt haben, dass zu viele illegal einreisen konnten, die Papiere gefälscht waren, mangelnde Übersicht der vielen Identitäten herrscht und mehr. Das war mit „wir schaffen das“ sicher nicht gemeint, aber all diese Überforderung, der mangelnde Plan, die harmlose Asylpolitik in puncto Strafen und Durchsetzungsvermögen haben das zu verantworten, dass der Satz jetzt zum Verhängnis wird!

Jetzt steht man nun vor dem Problem, wie Köln, Düsseldorf, Essen & Co beweisen, dass die Nordafrikaner teilweise 70 Prozent illegal hier lostreten. Ich muss als Ruhrgebietlerin jedoch sagen, dass dieses Problem hier schon immer herrschte. Es wurde nur nie öffentlich so breit getreten. Auch unsere Problemviertel und No-Go Areas sind durch diese Nationen fest im Griff. Hundertschaften werden dem nicht Herr, Familienclans prügelns sich mit hunderten Leuten auf offener Straße und mehr. Das gab es nicht erst seit Köln und „Wir schaffen das“, sondern schon immer. Nur der Fokus wird jetzt endlich mal ein Stück weit in diese Richtung gedrängt, weil es durch Köln besonders auffällig wurde, was hier eben im Staat nicht stimmt!

Im Bezug auf die Syrer und Eritrea lass ich das „Wir schaffen das“ weiter gelten. Mir ist wichtig, dass Frau Merkel endlich mal zugibt, dass sie die Kontrolle verloren hat! Mir wäre jedoch viel wichtiger, dass sie endlich dafür sorgt, dass jeder Fingerabdrücke abgeben muss, einen Ausweis mit Foto bekommt und darauf europäisch der Zugriff herrscht. Das all jene, die kein Asylrecht haben, direkt abgelehnt werden und illegale auch endlich abgeschoben werden. Das wäre mal wichtig, um die Probleme nicht weiter anzuheizen und wichtige Plätze für Syrer & Co zu nehmen.

Also im Grunde denke ich, dass Frau Merkel auf ganzer Ebene versagt hat. Der Satz „Wir schaffen das“ fliegt ihr daher auch zurecht um die Ohren.

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» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


Ob Merkel oder wer anders. Wer in diesen Tagen Kanzlerin ist hat es schwer. Im Grunde ist man da auch gerade machtlos. Denn selbst mit Obergrenzen flüchten ja nicht weniger Menschen.

» Sternenbande » Beiträge: 1860 » Talkpoints: 70,16 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Gestern kam ein Interview im TV, wo es darum ging, dass jeden Mittwoch in etwa 90 Iraner sowie Iraker zurück in ihre Heimat gehen. Freiwillig, weil sie zum Beispiel kein Asyl bekommen. Ein Ehepaar mit Kind meinte, dass sie in ihrer Heimat wenigstens Arbeit hatten und in Deutschland nichts gehalten wurde, was versprochen wurde! Während ein anderes Ehepaar sogar meinte, dass sie im Irak mehr zu Essen hatten, als hier. Sie waren aber trotzdem alle sehr nett, freundlich und trotzdem nicht großartig enttäuscht, dass sie zurückfliegen!

Da meinte ein Reisebüro mit einem irakischen Besitzer woran das alles liegen würde. Er gab offen zu, dass die Medien im Iran und Irak behaupten, dass es in Deutschland für jeden Essen, Trinken, Lebensmittel, Kleidung und ein Dach über den Kopf gibt. Das wurde wohl dort oben so breit getreten, meinte der Reisebürobesitzer, dass letzten Endes sich so viele auf den Weg machen und am Ende natürlich enttäuscht sind, dass dies eben nicht so ist, wie die Medien sagen. Da kann man doch an diesem Beispiel schon sehen, dass auch der Satz „Wir schaffen das“ kaum mehr als solches zu sehen ist, sondern sich der Satz völlig verselbstständigt hat und im Ausland so rüber kommt, als wenn jeder Asyl kriegen würde.

Wer nicht gerade illgeal einreist, der kriegt auch zunächst einmal Geld oder Sachleistungen. Dem ist einfach so. Selbst das hat sich bei den legal einreisenden Tunesiern, Algeriern, Marokkanern, Kenianern & Co herumgesprochen und genau aus diesem Anlass rennen uns jetzt alle die Türen ein. Jetzt herrschen etwas mehr „Sitten“ an den Grenzen, sodass keine der Nationen angenommen werden. Doch was alles vor den heftigen Kontrollen hier ins Land kam, wird so schnell nicht mehr gehen und liegt dem Staat erst einmal salopp gesagt auf der Tasche, ehe die Anträge abgelehnt werden. Das muss eben schneller gehen, besser und gesitteter.

Während die illegalen uns natürlich nicht auf der Tasche liegen, aber zeigen, dass sie eben auch keinerlei Respekt vor Gesetzen etc. haben, sonst würden sie nicht illegal einreisen. Ein Sozialpädagoge mit marokkanischen Wurzeln meinte letztens bei Stern TV, dass man den illegal eingereisten Marokkanern auch keine Chance gebe, sich zu integrieren usw. Jetzt mal im ernst? Wer hier illegal einreist, hat nichts verdient! Eine Iranern entgegnete ihm dann sehr frech, dass er ja auch nicht in die USA ohne Papiere einreist.

Egal wer jetzt an der „Macht“ wäre, hier wäre trotzdem das Chaos. Jetzt fängt es ja sogar an, dass einige ohne Erlaubnis schon ihre Familien auf die Reise schicken. Man bedenke bitte, dass von 1Mio Flüchtlinge jeder zweite eine Frau oder einen Mann hat, was weitere 500.000 Menschen bedeuten würde. Indes noch jeder zweite in etwa 2 Kinder hat, was wieder 1Mio Zuwanderer bedeutet. Zusammen wären wir dann schon sehr klein geschätzt bei 2,5Mio Menschen, was wir niemals schaffen werden!

Die Integration wird bei einigen Jahre dauern! Einige wollen es nicht und die die wollen, müssen erst einmal Kurse etc. bekommen. Eine Schulbildung in Syrien oder eine Arztausbildung ist nicht mit der Deutschen zu vergleichen. Das muss alles gelernt werden. Wenn dann immer gesagt wird, dass die Flüchtlinge ( jetzt mal wirklich allgemein gemeint) uns bereichern würden, dann frage ich mich wann? In 3-6 Jahren, wenn alle völlig integriert sind, die Sprache beherrschen, einige überhaupt mal das erste Mal eine Schule besucht haben usw.

Das hat man alles vorher eben nicht bedacht und genau deswegen wird der Unmut auch größer. Zumal ja schon überall bewiesen wurde und auch von Frau Kraft gesagt wurde, dass die Zahlen der angeblich gebildeten Flüchtlinge auf circa 20 Prozent zu schätzen ist und der Rest derart ungebildet ist, dass diese teilweise nicht einmal ihren Namen schreiben können. Das dies noch Jahre dauert, ehe sie auf den Arbeitsmarkt eine Bedeutung spielen. Das hat Frau Kraft in einem Interview bei 17.30 vor einigen Wochen gesagt!

Man wird den Langzeitarbeitslosen nicht Herr und genau so auch dieser schwierigen Aufgabe nicht! Ich habe jedoch schon viele Flüchtlinge, eben aus Syrien gesehen, die schon nach wenigen Wochen echt erstaunlich gutes Deutsch können. Super Sache, muss ich da sagen. Man merkt eben auch an jedem einzelnen selber, wer es möchte und wer nicht. Deswegen würde ich auch Integrationskurse pflichtend machen und mehr. Aber nun gut, sei es drum!

„Wir schaffen das“ fliegt ihr ganz klar um die Ohren, dabei bleibe ich auch!

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» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


Auf jeden Fall, sie wird nicht mit diesem Ansturm gerechnet haben. Auch hier in Österreich wurden die Flüchtlinge mit offenen Armen aufgenommen, der Großteil der Bürger stand ihnen sehr positiv gegenüber, sicher wie auch in Deutschland. Nur hier ist man jetzt schon so schlau und sagt ganz klar, diese Kapazität haben wir nicht. Wie dann die Realität aussieht, wenn diese Obergrenze erreicht ist, weiß natürlich noch keiner.

Aber ich denke mir, das auch Deutschland diese Kapazität nicht hat, auch da gibt es viele Langzeitarbeitslose und leider sehr viele Obdachlose - um die eigenen Leute sollte man sich ja mal zuerst kümmern meiner Meinung nach, da kann man doch nicht jeden Tag noch Tausende Flüchtlinge aufnehmen.

Wo sollen die denn alle hin? Man kann doch nicht Neubauten bauen und die bekommen dann die neuen Wohnungen, ohne einen Euro dafür zu zahlen, denn sie sind ja so arm und die eigenen Leute sitzen auf der Straße oder in viel zu kleinen Wohnungen weil sich mit Hartz4 nichts größeres ausgeht.

Familien, die wirklich vor dem Krieg geflohen sind, denen sollte man nach wie vor helfen, alles andere wäre unmenschlich, aber die Wirtschaftsflüchtlinge sollten in ihrem Land bleiben, bzw. die sollten gar nicht die Möglichkeit haben nach Europa zu kommen und wenn dann sollte man sie sofort zurückschicken, denn das sind sicher die "Schwarzen Schafe".

Ich denke mir, das Mama Merkel bei den Wahlen den Unmut der Bürger zu spüren kriegt!

» tammy1972 » Beiträge: 63 » Talkpoints: 16,96 »


Auch hier scheint Merkel Dank Schulz nochmals die Kurve zu kriegen. Wie man im Saarland gesehen hat, schreckt Rot-Rot oder auch Rot-Rot-Grün viele Wähler ab bzw. mobilisiert sie für die CDU, da die Leute einfach nicht noch mehr Refugees wollen. Gerade die CDU steht für eine härtere Gangart bei Abschiebungen während die Länder mit grüner und linker Regierungsbeteiligung schneller Abschiebungen nach Nordafrika verhindert haben.

Die AfD macht zu viel mit Querelen von sich reden und die wirtschaftliche Lage wird weiterhin als gut eingeschätzt. Außerdem lockt sie die Wähler wieder an die Urnen, was vor allem den großen Parteien nutzt.

» Juri1877 » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


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