Hat euer Bestellverhalten beim Essen zugenommen?

Ich beobachte bei uns seit einer Zeit, dass wir viel Essen bestellen. Tatsächlich haben wir das vor ein paar Jahren nicht so gemacht. Wir sind sehr bequem geworden und das ist schleichend passiert. Statt selbst zu kochen, bestellen wir also nicht nur ab und zu mal beim Lieferservice, sondern es ist fast schon zu eine Gewohnheit und Routine geworden, dass wir nach der Arbeit dort bestellen. Das Bestellverhalten hat also deutlich zugenommen.

Ist das bei euch auch so oder hat sich das nicht geändert? In der heutigen Zeit wird es einem ja super leicht gemacht, mit wenigen Klicks mal eben etwas zu bestellen und das Essen ist dann ja meist auch sehr schnell da.

Ich hatte eine Phase, in der ich relativ viel von dem Essen, das man auch bestellen kann, konsumiert habe. Auf dem Weg von der Straßenbahn nach Hause langen direkt mehrere Restaurants mit Lieferservice, deshalb habe ich da gerne bestellt und habe die Sachen dann auf dem Heimweg selber abgeholt.

Aber die Zeiten sind schon lange vorbei. Selber gekochtes Essen schmeckt mir nicht nur besser, es ist auch deutlich günstiger. Und auch wenn der Lieferservice eine gute Auswahl hat, zu Hause habe ich eine größere. Es gibt genug Gerichte, die kein Lieferservice anbietet oder die ein Lieferservice einfach nicht so gut hin bekommt.

Ich habe mir erst zweimal oder dreimal Essen liefern lassen. Das ist aber schon lange her. Früher habe ich den Kindern manchmal nach der Arbeit eine Pizza aus einem italienischen Restaurant, Döner oder etwas vom Burger King mitgebracht. Das lag direkt auf dem Nachhauseweg und die Pizza konnte ich von der Arbeit aus schon vorbestellen.

Es gab nie einen Grund, Essen zu bestellen und liefern zu lassen. Ich hatte es nur mal gemacht, um es auszuprobieren, als diese Dienstleistung neu auf den Markt kam. Das Essen war aber nie überzeugend und mich hat auch der Verpackungsmüll gestört. Außerdem hat man doch schnell selber etwas gekocht. Das ist billiger, ich weiß, was im Essen drin ist und ich habe keinen Verpackungsmüll.

Ich habe noch nie Essen von einem Lieferservice liefern lassen. Zwar nutze ich manchmal Takeaway-Dienste, aber dann hole ich das Essen meistens selbst ab. Meistens rufe ich auf dem Heimweg kurz dort an, wenn ich absehen kann, bis wann ich da sein werde. Dann kann ich auf dem Weg von der U-Bahn zu mir nach Hause das fertige Essen abholen und muss nicht lang drauf warten.

Wobei ich sagen muss, dass ich dann letztlich doch am liebsten gleich vor Ort im Restaurant esse, wenn es nicht zu überfüllt ist und man leicht einen Platz bekommt. Denn ich mag es eigentlich gern, auswärts zu essen. Das ist eine Gewohnheit, die ich von meinen Eltern übernommen habe. Wir sind schon früher regelmäßig essen gegangen, als ich noch ein Kind war (damals war das auch im Ort meiner Herkunft nie besonders teuer gewesen).

Ich kann nicht behaupten, dass wir immer mehr Essen bestellen. Wir lassen im Prinzip seit dem Studium Pizza und ähnliche Gerichte liefern. Natürlich schwankt die Frequenz je nach Zeit und Freizeit. Aber im Schnitt gibt es etwa alle acht Wochen etwas Bestelltes. Mal sind es nur vier Bestellungen im Jahr, mal sind es acht. Aber das war es dann auch schon.

Wobei man hier bei den meisten Anbietern sowieso nur schlecht dort essen kann. Oft gibt es nur Stehtische oder einen Sitzplatz im Freien unter einem improvisierten Dach. Da holt man halt bei den Läden, die fußläufig gut erreichbar sind oder an denen man vorbeifährt, selbst ab, sofern man die Bestellung heiß nach Hause bekommt. Ansonsten lässt man eben liefern.

Wobei die Anbieter, die direkt erreichbar sind, wahlweise geschlossen oder stark nachgelassen haben. Die Auswahl ist stark geschrumpft. Daher bestellen wir im Prinzip so oft wie immer. Die Selbstabholung hat dagegen stark nachgelassen.

Wobei man hier bei den meisten Anbietern sowieso nur schlecht dort essen kann. Oft gibt es nur Stehtische oder einen Sitzplatz im Freien unter einem improvisierten Dach.

Reine Abholdienste habe ich nicht in meiner Nähe. In meiner Gegend handelt es sich um normale Restaurants, die auch einen Abhol- und Bestellservice anbieten, aber man kann dort auch ganz normal vor Ort essen gehen. In der Regel geht es bei mir auch nicht um eine Pizzabestellung (ich esse nur selten Pizza), sondern um diverse Speisen, wie z.B. "Pub Food", indisches oder thailändisches Essen, griechische Meze, etc.

In meinem Elternhaus gab es aus Sparsamkeitsgründen kein "Take out" und auch noch nicht an jeder Ecke einen Anbieter. Deswegen war es eine ziemliche Offenbarung, als mir gedämmert ist, dass man sich Essen auch mal liefern lassen kann, gerade wenn man als Doppelverdiener in Vollzeit wenigstens ein paar Euro, und dafür oft sehr wenig Zeit und Energie zum selber frisch Kochen übrig hat.

Seitdem bestellen wir ca. einmal pro Woche von einem der drei Lieferdienste bei uns in der Kleinstadt, die sich das wenige Personal zu teilen scheinen. Die Öffnungszeiten sind eindeutig kürzer und die Preise erkennbar höher geworden, aber das ist ja überall in der Gastro nichts Neues, und die Betreiber auch nicht die Caritas. Öfter hätte ich auch keine Lust darauf, ganz abgesehen davon, dass es irgendwann ins Geld geht. Was wir da so bestellen, ist normalerweise mindestens passabel und wird auch immer heiß geliefert, aber manche Gerichte koche ich schon noch selber, oder ich mache mir der Figur halber auch mal ein Müsli.

Lascar, die Pizza war ein Beispiel aus Studienzeiten. Hier bekommst du Essen aus aller Herren Länder, aber die Angebote mit Möglichkeit zum Hinsetzen sind einerseits dünn gesät. Auf der anderen Seite bieten diese Restaurants in der Regel weder einen Lieferdienst, noch gibt es die Möglichkeit, vorzubestellen oder etwas mitzunehmen.

Auf der anderen Seite bieten diese Restaurants in der Regel weder einen Lieferdienst, noch gibt es die Möglichkeit, vorzubestellen oder etwas mitzunehmen.

Wie gesagt, jeder von uns macht vermutlich verschiedene Erfahrungen. In meinem Fall ist es tatsächlich so, dass es sich nicht um reine Mitnahmedienste handelt (solche gibt es nicht in meinem Viertel), sondern um normale Gaststätten und Restaurants, die außerdem die Möglichkeit anbieten, die Gerichte auch zu bestellen oder mitzunehmen.

Meinem Eindruck nach ist das bei fast allen Restaurants hier in der Gegend möglich, sofern es sich nicht um Einrichtungen der gastronomischen Oberklasse handelt. Wenn ich mir überblicksmäßig überlege, welche Auswahlmöglichkeiten ich in fußläufiger Entfernung habe, dann komme ich auf drei Inder, zwei Griechen, einen Thailänder/Vietnamesen, ein gutbürgerlich-bayrisches Restaurant, zwei Bistrokneipen mit "Pub Food", einen Italiener, einen Mexikaner.

Siehst, ich hätte im Angebot: Döner schräg gegenüber ohne jegliche Verzehrmöglichkeit, die wartenden Kunden bilden Schlangen auf der Straße, keine Lieferung, keine Vorbestellung. Pizza und Pasta in 150 und 250 Meter Entfernung, beide ohne Gastraum. Das gilt auch für die beiden weiteren Pizzerien in 500 und 800 Meter Entfernung.

Zwei gutbürgerliche Gaststätten bieten weder Vorbestellungen, noch die Mitnahme an. Beide sind in Sichtweite. Der Grieche hat weder Mitnahme, noch Vorbestellungen. Dafür solltest du einen Tisch reservieren. Türkische, libanesische, indische, kroatische und ähnliche sind nur rein zur Mitnahme oder als klassische Restaurants vorhanden. Außer du bestellst im Einkaufszentrum irgendwie asiatisch/chinesisch angehauchte Nudeln. Hier hat ja auch kaum einer das Geld, um Essen zu gehen.