Hat euch schon einmal euer Mutterherz geblutet?
Eine Freundin von mir hat eine kleine Tochter, wobei sie das Kind direkt nach dem Studium bekommen hat und eben auch entsprechend lange Zeit hatte, um sich selbst um das Kind zu kümmern. Diese Zeit hat meine Freundin auch voll und ganz genutzt und das Kind ist nun auch schon drei Jahre alt. Langsam denkt meine Freundin nun aber auch daran, mit der Arbeit anzufangen, so dass sie sich auf die Suche nach einer Ganztages-Betreuung für das Kind machen muss.
Meine Freundin meinte zu mir, ihr würde das Mutterherz bluten, weil sie die Zeit mit ihrer kleinen Tochter einfach als wunderschön empfindet und nun sehr traurig darüber ist, dass sie vielleicht nie wieder diese unbeschwerte Zeit mit ihrer Tochter haben wird. Immerhin empfindet sie es gar nicht als belastend, sich um das Kind zu kümmern, während ihr Partner beim Arbeiten ist, sondern sie genießt die Zeit sehr und könnte auch noch einige Jahre so weiter machen, wobei sie nun doch den Sprung ins Berufsleben wagen möchte, zumal sie eben auch noch nie richtig gearbeitet hatte.
Hat euch schon einmal so richtig euer Mutterherz geblutet? Wann war das?
Mein Baby ist nun noch sehr klein, gerade einmal ein paar Wochen alt, aber dieses Gefühl hatte ich jetzt schon öfters. Besonders wenn ich das Kind schlafen lege und mal nichts von ihr höre, habe ich einfach den unwiderstehlichen Drang nach ihr zu sehen. Und sei es nur, um zu wissen, dass alles in Ordnung ist. Aber auch wenn ich in das Bettchen schaue geht mir jedesmal das Herz auf bei dem Gedanken, dass ihr irgendetwas passieren könnte, dass ich das nicht ertragen könnte. Ich habe dann richtig Angst und kann mich nur beruhigen, wenn ich weiß, dass es ihr gut geht.
Es ist noch gar nicht so lange her, da habe ich im Fernsehen gesehen wie jemand ein neugeborenes Baby, welches lediglich in eine Decke eingewickelt war, bei Schnee und Dunkelheit im Wald ausgesetzt hat. Da musste ich richtig weinen, weil ich nicht verstehen kann, wie man so etwas tun kann. Nicht, wenn man im Raum nebenan ein fast ebenso kleines Baby liegen hat, bei dem man weiß, dass es ohne einen absolut hilflos wäre. Das nur gedeihen wird, wenn man sich um es kümmert. Und dieses Baby wollte keiner... Das tat mir richtig in der Seele weh. Da hat mein Mutterherz definitiv geblutet.
Schon verdammt oft und es wird wohl auch immer wieder passieren, denn es ist unfassbar, wie stark man seine Kinder liebt. Meine Tochter kam mit fast drei Jahren in den Kindergarten und sie war absolut bereit dazu.
Sie hat sich ganz cool verabschiedet und es tat mir verdammt weh, dass sie mich scheinbar gar nicht vermisst.Das ist natürlich totaler Quatsch, da mein Kind einfach ein selbstbewusstes und starkes Kind ist und sich auch sicher war, dass ich sie wieder abhole.
Mein Sohn war erst gerade zwei Jahre alt und da mussten wir das volle Programm der sanften Eingewöhnung durchziehen, bis er freiwillig da geblieben ist. Trotzdem hat er danach noch manchmal geweint und es tat mir so weh ihn da zu lassen und von den Erzieherinnen trösten zu lassen.
Wenn meine Kinder krank sind, blutet mir auch regelmäßig das Herz, wenn ich sie so leiden sehe. Außerdem kenne ich einige Kinder die es leider nicht so gut haben und mir blutet regelmäßig das Herz, wenn ich deren lieblose Kinderzimmer sehe oder wie sie von ihren Eltern behandelt werden.
Oh ja ich kann mich da sehr genau an eine Situation erinnern. Wir sind damals nach dem Studium meines Mannes von Thüringen nach Brandenburg gezogen. Unsere Tochter war da 6 Monate alt und wir stellten uns die große Frage wie den Umzug über die Kilometer, Renovierung der alten und einrichten der neuen Wohnung auf die Reihe kriegen.
Wir wollten ja nicht, dass sie zu kurz kommt und andererseits wollten wir so schnell wie möglich alles fertig haben und am Ende nicht über Wochen räumen. Meine Mutter bot uns an die Kleine für die Zeit zu nehmen. Am Ende haben wir dem zugestimmt weil wir dachten, dass es so für alle am einfachsten wäre. Wir könnten schaffen und die Kleine bekommt von dem Stress nichts mit.
Als wir sie bei meinen Eltern abgaben, wurde ich mir meines Mutterherzens das erste Mal schmerzlich bewusst, wir ließen sie ja das erste Mal alleine bei den Großeltern. Die Umzugszeit lief super und ohne Probleme. Wir brauchten für alles knapp 10 Tage, haben am Ende die Wohnung in Thüringen übergeben und unsere neue Wohnung fertig gehabt.
Dann kam der Tag an dem meine Eltern kamen um sie uns wieder zu bringen, ich habe mich so auf sie gefreut und dann kam der Moment wo mir das Mutterherz wieder weh tat. Sie akzeptierte mich nicht. Ich durfte sie nicht auf den Arm nehmen, nicht wickeln, nicht füttern. Die 10 Tage haben ausgereicht sie auf einen anderen Menschen mehr oder weniger zu prägen.
Ich konnte es vollkommen nachvollziehen immerhin hat meine Mutter sich um sie gekümmert und ihr ging es ja offensichtlich gut bei ihr. Meine Eltern mussten dann länger bleiben als geplant, dass ich nach und nach wie der die Aufgaben übernehmen konnte. Anfangs ging es halt nur wenn meine Eltern dabei waren. Sie brachten sie Samstags und am Dienstag hatte ich sie dann wieder.
Aber der Moment als ich meine Kleine damals auf den Arm nehmen wollte und sie sich überrumpelt fühlte und herzzerreißend anfing zu weinen, der brannte sich ein und da tat mir mein Mutterherz echt weh.
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