Hat Ashton Carter mit seiner Kritik recht?

vom 25.05.2015, 10:20 Uhr

Angesichts des Vormarsches des Islamischen Staates im Irak hat der amerikanische Verteidigungsminister Ashton Carter die Soldaten der irakischen Armee extrem deutlich beleidigt, indem er ihnen mangelnde Kampfbereitschaft unterstellt hat.

Hintergrund ist die Eroberung von Ramadi durch den Islamischen Staat, wobei anscheinend eine Menge hochwertiger Rüstungsgüter aus den USA in deren Hände fielen.

Findet ihr diese Kritik nicht auch etwas übertrieben? Wie erklärt ihr euch den erneuten Vormarsch des islamischen Staates? Sollten die USA nun verstärkt auf eine Zusammenarbeit mit schiitischen Milizen setzen?

» Juri1877 » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Rein objektiv betrachtet war die Kritik wohl durchaus gerechtfertigt. Tatsächlich haben einige irakische Einheiten den Kampf wohl gar nicht erst aufgenommen, sondern direkt die Flucht angetreten.

Da die Iraker aber schon wussten, wozu der IS fähig sein kann, kann man ihnen eine solche Flucht nicht wirklich verübeln. Die irakische Armee ist immer noch sehr schlecht ausgebildet und für den Sold, den die Soldaten bekommen, würden Menschen westlicher Länder morgens wahrscheinlich nicht mal aus dem Bett aufstehen.

Wie wir jetzt aber allerdings wissen, hat die irakische Armee tatsächlich immer wieder verschiedenes Kampfmaterial bei ihren Fluchten zurückgelassen. Das war ja keine einmalige Angelegenheit, sondern ist leider häufiger vorgekommen.

In dieser Hinsicht ist die Kritik vollkommen nachvollziehbar, denn hier ist dem IS unnötigerweise Ausrüstung in die Hände gefallen, die ihn nur noch stärker gemacht hat. Das mindeste wäre hier von irakischer Seite gewesen, Dinge wie Waffen, Munition und Panzerfahrzeuge vor der Flucht zu zerstören, um sie nicht in die Hände des Feindes fallen zu lassen.

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» TamiBami » Beiträge: 2166 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


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