Hartz4 Gelder anders verteilen?
Alg 2 Bezieher bekommen jeden Monat Hartz 4 Leistungen. Viele von ihnen haben es schwer, wieder und dauerhaft einen sozialversicherungspflichtigen Job zu bekommen. Folgende Idee (ob sie nun neu ist, weiß ich nicht): Diese Hartz 4 Gelder könnten doch dazu verwendet werden, um Empfänger wieder in Lohn und Brot zu bringen. Wie soll das funktionieren?
Die Geldgeber geben statt dem "Jobcenter/Bundesagentur o.Ä." den Unternehmen eine Art monatliche Subvention / Förderung, dafür verpflichten sich die Unternehmen den Arbeitnehmer minimum 1 Jahr zu beschäftigen. Wenn der AN danach wieder ins ALG 2 fällt, bekommt er natürlich seine Leistungen wieder. Der Schwerpunkt ist an der Sache, dass viele Unternehmen sagen, dass durch den Mindestlohn es schwer ist, Mitarbeiter zu beschäftigen und den Mindestlohn zu zahlen.
Mit der Sache würden 5 Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Die Arbeitslosenzahl geht auf seriöse Art und Weise nach unten. Der Arbeitnehmer hat einen Job, wo von er leben kann, ohne aufstocken zu müssen. Bürokratie wird abgebaut, Arbeitnehmer bleiben länger beschäftigt, statt nur in der sechsmonatigen Probezeit und Unternehmen können Menschen einstellen- dadurch mehr Schaffen und Produzieren sowie umsetzen.
Der einzigste Haken ist meiner Meinung nach, es muss regelmäßig überprüft werden, dass die Unternehmen diese Gelder auch für die Einstellung und Bezahlung der Arbeitnehmer verwenden. Was denkt ihr? Vorab, ich bin kein (Kommunal)politiker etc.
Da hätte ich auch mal eine Idee: Wieso informiert sich der Fragesteller nicht mal zuerst über Hartz IV, bevor er so einen Schwachsinn in die Welt setzt? Diese Fördermöglichkeiten gibt es schon längst, aber Arbeitsfähigkeit für das Jobcenter ist eben etwas anderes als Arbeitsfähigkeit für einen Unternehmer.
Wir brauchen einen Dritten Arbeitsmarkt, weil es eben unrealistisch ist, jemanden, der vielleicht noch 3 Stunden irgendwie am Tag arbeiten kann, regulär unterzubringen. Daran führt kein Weg vorbei.
Die Möglichkeit gibt es doch schon lange. Unternehmen, die Langzeitarbeitslose einstellen, können für maximal 12 Monate einen Lohnzuschuss von 50 Prozent erhalten. Wer einen Behinderten einstellt, kann 70 Prozent des Lohns für bis zu 24 Monate vom Amt erstattet bekommen. Zusätzliche gibt es Regeln für ältere Bewerber, Jugendliche und Schwerbehinderte.
Wer jemanden mit besonderen Vermittlungshemmnissen wie Migrationshintergrund oder Krankheit einstellt, kann 75 Prozent des Lohns für 24 Monate erhalten. Das ganze kann verlängert und wiederholt werden. Auch wer einen Azubi mit mittlerer Reife einstellt, erhält hohe Bonuszahlungen.
Viele Unternehmen nutzen das aus und kündigen den Mitarbeitern, wenn die Förderung ausläuft. Dann wird der nächste Langzeitarbeitslose genommen und der Staat übernimmt wieder große Teile des Lohns. Tatsächlich sind durch diese Programme nicht mehr Arbeitsplätze entstanden. Stattdessen werden Stellen gefördert, die das Unternehmen vorher selbst finanzieren konnte und musste.
Naja ich meine dass ja so, das man einen AN länger, als nur 6 Monate einstellt und als Unternehmen auch die volle Förderung bekommt für das Gehalt und den neuen Angestellten.
Vielleicht bewährt sich der AN ja und wird auf Unternehmenskosten nach dem Jahr verlängert, gerade wenn in dem Bereich vielleicht Fachkräftemangel herrscht. Der monetäre Aspekt ist nicht immer der Entscheidendste (jedoch einer der Wichtigsten).
Es geht ja auch nicht zwingend nur darum, neue Stellen zu schaffen, sondern auch die Unternehmen, sei es beispielsweise kleine Unternehmen, zu unterstützen und zwar über einen längeren Zeitraum.
Die andere Seite ist evtl, dass es andere, stärkere Unternehmen vielleicht ungerecht finden, dass solche Unternehmen "gefördert" werden, gerade wenn sie in Konkurrenz zueinander stehen. Die Medaille hat oft zwei Seiten.
Warum in Gottes Namen soll ich als Unternehmer einen Mitarbeiter behalten und langfristig selbst bezahlen, wenn ich die Kosten zum größten Teil dem Staat aufdrücken kann? Das ist wirtschaftlich gesehen eine schlechte Entscheidung.
Wenn ich dagegen als Unternehmer einen Mitarbeiter benötige und mich ein Bewerber überzeugt, dann stelle ich den auch ohne Fördermittel ein. Diese Art der Förderung bringt überhaupt nichts.
Habe ich ja geschrieben. Es ist in manchen Bereichen nur schwer Arbeitnehmer zu finden, die qualifiziert sind und mit 25 schon 30 Jahre Berufserfahrung haben.
Wenn ich einen AN ein Jahr schon im Unternehmen habe und von ihm überzeugt bin und keine anderen geeigneten Bewerber habe, den AN aber brauche, bleibt einem eigentlich fast gar nichts anderes übrig, als ihn oder sie weiter zu beschäftigen.
Außerdem kennt man als Unternehmen den AN schon und weiß, was man an ihm oder ihr hat. Natürlich machen es sicherlich auch Unternehmen so, dass sie nach der Zeit jemand Neues einstellen, dazu müssen die Bewerber, welche geeignet sein sollen, vorhanden sein.
Aber in der Zeit, wo der AN dort beschäftigt ist, kann der AN sich schon nach einer neuen Stelle umschauen und hat wieder Referenzen im Lebenslauf. Wenn man dann doch übernommen wird, ist es um so besser.
Sorry, aber das System ist absolut nicht neu und es funktioniert nicht. Wenn es funktionieren würde, dann hätte schließlich eine nennenswerte Anzahl Menschen so einen Job gefunden. Das ist aber nicht der Fall. Der Effekt ist ein ganz anderer.
Normale Arbeitnehmer erhalten keine großartigen Lohnsteigerungen mehr, denn geförderte Mitarbeiter sind billiger. Wer meckert, steht auf der Straße und kann dann auch woanders gefördert anfangen. Um einen Mitarbeiter kennen zu lernen und sich von seinen Qualitäten zu überzeugen, dafür gibt es die Probezeit.
Sechs Monate sollten wohl reichen. Außerdem darf man Verträge unendlich lange befristen. Das reicht nun wirklich als Zugeständnis an die Arbeitgeber. Vielleicht sollten Arbeitnehmer noch dafür zahlen, dass sie freundlicherweise arbeiten dürfen?
Das System nicht aber das vorhandene System mit den von mir genannten Modifikationen. Es ist ja nur ein Gedankenspiel und ich glaube auch nicht, dass es so mal kommt. Das mit der Befristung kann man nicht generalisieren, da es verschiedene Arten von Befristungen gibt und vom Einzelfall abhängen. Gut 6 Monate sind eine gewisse zeit Jemanden kennen zulernen, aber ob sie immer reicht?
Es gab mal eine Zeit, da war man auch der Meinung, dass 3 Monate Probezeit reicht, um einen ankennen zulernen. Eh man sich eingearbeitet und vertraut gemacht hat, dauert es ebenfalls, sollte es ein Einwanderer sein, kommt evtl. die Sprachbarriere noch dazu, da kann eine längere Probezeit auch Sinn machen. Im Endeffekt ist Vieles Auslegungssache und subjektiv.
Der Arbeitnehmer zahlt indirekt übrigens dafür, dass er arbeiten darf, schließlich gehen so viele Dinge vom Lohn weg wie Steuern, Sprit / Ticketgeld, das wird alles abgezogen und muss erstmal verdient werden.
Irgendwie ist Wirtschaft nicht so dein Metier, oder? Steuern und Sozialabgaben zahlst du erst nachdem du etwas verdient hast. Erst wird verdient, dann fallen die Abgaben darauf an. Und berufsbedingte Ausgaben wie die Fahrtkosten gibst du in der Steuererklärung an und holst dir das Geld wieder.
Was ist denn jetzt an deinem System so anders? Du meinst, das Geld für das ALG 2 soll an den Arbeitgeber gehen? Super, dann stelle ich sofort einen Familienvater mit 4 Kindern zum Mindestlohn ein. Wie der dann den Monat übersteht, interessiert mich nicht. Mir ist auch egal, wie und ob er überhaupt arbeitet. Denn ich mache ein dickes Plus.
Viele Unternehmen nutzen das aus und kündigen den Mitarbeitern, wenn die Förderung ausläuft. Dann wird der nächste Langzeitarbeitslose genommen und der Staat übernimmt wieder große Teile des Lohns. Tatsächlich sind durch diese Programme nicht mehr Arbeitsplätze entstanden. Stattdessen werden Stellen gefördert, die das Unternehmen vorher selbst finanzieren konnte und musste.
Es geht ja überhaupt nicht darum, Stellen zu schaffen, sondern Anreize zu schaffen, um Langzeitarbeitslose einzustellen. Und das geht eben nur über das Geld. Kaum ein Unternehmen wird Langzeitarbeitslose einstellen, solange sie andere Bewerber haben. Da muss Ersterer deutlich billiger sein.
Ich denke jeder geförderte Arbeitnehmer weiß ganz genau, dass eine hohe Chance besteht, nach Ablauf der Förderung seinen Job zu verlieren. Er hat aber den riesigen Vorteil, sich als Arbeitnehmer und nicht als Arbeitsloser weiter bewerben zu können.
Warum in Gottes Namen soll ich als Unternehmer einen Mitarbeiter behalten und langfristig selbst bezahlen, wenn ich die Kosten zum größten Teil dem Staat aufdrücken kann? Das ist wirtschaftlich gesehen eine schlechte Entscheidung.
Als Unternehmer würde ich vor allem auf die Qualität des Personals achten und nicht nur auf den Preis. Ein guter Bewerber darf gerne mal das doppelte oder mehr kosten. Das ist immer noch eine wirtschaftlich sehr sinnvolle Entscheidung.
Normale Arbeitnehmer erhalten keine großartigen Lohnsteigerungen mehr, denn geförderte Mitarbeiter sind billiger. Wer meckert, steht auf der Straße und kann dann auch woanders gefördert anfangen.
Das gilt alles aber nur irgendwo bei niedrigst qualifizierten Stellen. In normalen Berufen, bei denen man eine ordentliche Qualifikation benötigt, hat man gar nicht so viel Auswahl, dass man mit solchen Praktiken seinen Ruf zerstören kann. Die Arbeitslosigkeit ist in vielen Regionen in Deutschland auch nicht so groß, dass man eine große Auswahl an geförderten Mitarbeitern hat.
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