Handyverbot bei Kindern pädagogisch wirksam?

Zum wiederholten Male habe ich feststellen können, dass Eltern ihren Schulkindern, zum Beispiel bei schlechten Noten, ein Handyverbot erteilen. Kennt ihr vielleicht auch derartige Maßnahmen aus eigenem Erleben? Was haltet ihr denn generell von solch einem Handyverbot? Glaubt ihr dass dieses wirklich sinnvoll und wirksam sein kann bei der Kindererziehung? Würdet ihr euren Kindern auch ein Handyverbot als Erziehungsmaßnahme aussprechen und wenn ja, für wie lange?

Ich finde, dass es durchaus Sinn machen kann ein Handy einzukassieren, wenn das Kind nur noch damit herum macht und nichts anderes macht. Wobei ich auch finde, dass man einem Kind das auch vermitteln sollte. Generell stehe ich nicht so auf diese Verbote, sondern finde, dass man mit einem guten Gespräch und loben des Kindes schon einiges erreichen kann.

Wobei es da auch wichtig ist klare Regeln zu haben und wenn diese nicht eingehalten werden muss das Kind eben auch die Konsequenzen spüren, wobei dann natürlich auch Verbote eine Rolle spielen können, aber ich denke, dass man das auch vom Kind abhängig machen muss und wie das Kind solche Dinge annimmt. Ich würde zunächst aber immer erst mal andere Dinge versuchen als ein generelles Verbot zu erteilen.

Nur mit reden ist es nicht immer getan, aber manche stellen es sich einfacher vor als es wirklich ist. Ich halte ein solches Verbot durchaus für angebracht, allerdings muss es auch in Relation mit dem vergehen stehen. Telefoniert also mein Kind für mehrere hundert oder tausend Euro im Monat, bestellt nur Klingeltöne und Spiele und sonst nichts, dann ist das Handy auch direkt weg. Denn das spricht nicht für einen sorgsamen Umgang damit und da kann man reden soviel man möchte, es gibt genug Freunde die das eigene Kind trotz der Ermahnungen aus dem Elternhaus dazu bringen.

Auch wenn das Kind meint nur noch am Handy kleben zu müssen egal wo es ist, Schule, Essen, Zuhause, nachts im Bett. Das geht nicht und von daher würde ich es in diesem Fall ebenfalls einkassieren. Wie lange kommt dann auf meine Laune drauf an und was ich für angemessen sehe. Im ersten beschrieben Fall jedenfalls so lange, bis das Kind seine Schulden abgearbeitet hat und das ganze auch verinnerlicht hat, dass es eben so nicht geht. Im zweiten Falle ebenfalls, solange bis das Kind begreift ein Handy ist nicht Lebensnotwendig und man muss es auch nicht ständig in der Hand haben.

Ich sehe das mehr so wie Sorae als wie Ramones. Reden alleine bringt in meinen Augen auch nicht viel, da viele Kinder ja auch Grenzen austesten wollen und wenn man dann nur sagt, dass man etwas nicht gut heißt und warum, dann wird man in so einer Phase nicht viel erreichen können. Im Gegenteil, ich würde sogar befürchten, dass das Kind dann noch eine Schippe drauf setzt um die Grenzen noch weiter auszutesten, weil es der Ansicht ist, dass man eh nicht hart durchgreifen würde und das Kind eh alles machen lässt. Dann muss man halt aus Kindessicht ein paar Mal eine Predigt über sich ergehen lassen und macht eh was man will. Daher bin ich eher für Konsequenzen und nicht nur leere Worte.

Ich würde die Strafe allerdings immer vom Vergehen abhängig machen. Ich finde es zum Beispiel nicht gerechtfertigt, direkt das Handy einzukassieren, wenn das Kind vergessen hat es aufzuladen und dann eben nicht anrufen konnte, wenn es darum ging, abgeholt zu den. Aber wenn die Rechnung dadurch in die Höhe schnellt und die Schule (und der Schlaf) darunter leiden, würde ich es ohne Kompromisse einkassieren.