Handaufzuchten meistens schwerer zu erziehen?

vom 28.02.2018, 14:47 Uhr

Ich habe gehört, dass Tiere die per Hand aufgezogen wurden, oftmals schwerer zu erziehen sind als andere, die lange genug bei ihrer Mutter waren. So habe ich vor kurzem den Fall eines Pferdes gesehen, bei dem dieses eben auch kaum Respekt vor dem Menschen hatte und vieles nachträglich lernen musste. Da meinte dann jemand, dass es daran liegen würde, dass ihm schon die Erziehung durch seine Pferdemutter fühlen würde.

Ich hatte bisher nur einmal eine Wildtaube, die per Hand groß gezogen wurde. Diese flog auch irgendwann wieder weg und man konnte keinen großen Unterschied sehen. Bei Haustieren kenne ich mich jedoch nicht aus, was Handaufzuchten betrifft und hatte bisher noch keines.

Ist es wirklich schwerer eine Handaufzucht zu erziehen? Liegt es daran, dass es durch die Mutter nicht schon einiges gelernt hat? Habt ihr selbst schon Erfahrungen damit gemacht? Oder kann man das so pauschal gar nicht sagen?

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Du verwechselst Erziehung mit Sozialisierung und Prägung. Da Handaufzuchten die arttypische Sozialisierung fehlt, kann es zu Problemen im Umgang mit Artgenossen, Menschen oder der Umwelt kommen. Das kann man eventuell mit Erziehung teilweise kompensieren. Aber diese Arbeit wäre nicht nötig, wenn Sozialisierung und Prägung normal verlaufen wären.

Deine Wildtaube ist wohl kaum bei dir aus dem Ei geschlüpft. Damit war der Vogel vollkommen normal auf Tauben geprägt und hat sich natürlich im richtigen Alter vom Acker gemacht. Das hätte anders ausgesehen, wenn dieser Vogel zuerst einen Menschen gesehen hätte. Das wäre dann eine klassische Fehlprägung.

» cooper75 » Beiträge: 13411 » Talkpoints: 515,76 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


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