Hamsterkauf Empfehlung zu einem ungünstigen Zeitpunkt?
Mittlerweile habt Ihr mit Sicherheit mit bekommen, dass es einen neuen Entwurf zur zivilen Sicherheit geben soll, welcher Hamstereinkäufe für bis zu zehn Tage vorsieht. Darin sind jeweils 2 Liter Wasser pro Tag enthalten, gewisse Mengen an Gemüse, Obst und Fleisch. Eigentlich eine sinnvolle Geschichte und für mich durch meine Großeltern nichts neues in dem Sinne.
Doch ich finde, dass der aktuelle Zeitpunkt nach Ansbach und Würzburg sowie der Flüchtlingskrise, die ja immer noch vorhanden ist, aber medial nicht mehr aufgebauscht wird, ungünstig. Jedenfalls empfand ich nach all dem, wo die Stimmung hier im Land sehr gespalten ist, mega ungünstig.
Der Vorschlag an sich ist sicherlich keine großartige Neuheit und sollte auch Beachtung finden. Abgesehen davon muss natürlich auch gesagt werden, dass Hartz IV Empfänger, Asylbewerber oder Rentner und selbst Geringverdiener oftmals sich derartige Hamsterkäufe gar nicht leisten können. Das ist natürlich ein anderes Thema.
Gut ist der Vorschlag, aber meiner Meinung nach sehr ungünstig gewählt worden. In meinem Freundeskreis wurde das sehr panisch aufgenommen und immer mit dem Satz, sowas in solchen Situationen ist nicht schlau. Andere meinen, die wissen mehr, als sie zugeben und im Einzelhandel konnte ich heute auch feststellen, dass alles was so recht lange haltbar ist, weg war. Kann nur Zufall sein, aber das ist eigentlich untypisch bei dem Handel, wo ich war.
Nun würde ich daher gerne wissen, ob Ihr die Empfehlung auch etwas ungünstig im Zeitpunkt empfindet oder ob es jetzt egal gewesen wäre, wann diese gekommen wäre? Was denkt Ihr darüber? Beeinflusst Euch die Empfehlung, ist sie Euch egal? Was denkt ihr darüber?
Warum soll es gerade jetzt ungünstig sein? Es wurde ja auch nur eine Empfehlung ausgesprochen und ich denke, dass man das gerade in dieser Zeit auch schnell mal brauchen kann. Das ist ja keine große Panikmache und wer die Nachrichten verfolgt und nicht völlig weltfremd lebt, der weiß auch das immer alles passieren kann und kein Land sicher ist.
Ich denke, dass es auch durchaus Sinn macht sich nun Vorräte anzulegen. Man weiß ja nie, wie der ganze Terror endet und wie sicher man eigentlich wirklich ist. Ansbach und Würzburg sind da noch kleine Vorfälle und beeinflussen die Leute nicht nachhaltig, wenn man so etwas aber im großen Rahmen macht und die Situation sich zuspitzt können solche Vorräte durchaus Sinn machen um ein paar Tage überbrücken zu können.
@Ramones: Gerade im Bezug auf Terrorangriffe ist diese Empfehlung doch vollkommen deplatziert. Denn dabei wird nie die komplette Infrastruktur zerstört, dass die Menschen vorübergehend alleine klarkommen mussten. Terrorangriffe sind meist punktuell und tangieren die Infrastruktur gar nicht, sodass man trotzdem jederzeit in den nächsten Supermarkt gehen könnte, wenn man noch was kaufen möchte und Bedarf da ist.
Ich finde, dass diese Hamsterkäufe nur dann Sinn ergeben, wenn es sich um Überschwemmungsgebiete handeln, also Orte, wo durch Katastrophen die ganze Instrastruktur in Mitleidenschaft gezogen ist. Oder hast du schon gesehen, dass Supermärkte trotz Überschwemmung geöffnet haben? Ich nicht. Auch dauert es eine Zeit, bis sich die Helfer da durch das Chaos gekämpft haben und bei Terrorangriffen gibt es das nicht. Daher empfinde ich derartige Empfehlungen mit Verweis auf mögliche Terrorangriffe als Propaganda und Hetze gegen Ausländer.
Gibt es denn für solche Hinweise einen günstigen Zeitpunkt? Man wird immer sagen können, dass es gerade jetzt ungünstig ist. Doch wer gestern mal aufmerksam die Nachrichten verfolgt hat, der sollte eigentlich verstanden haben, dass sich diese Empfehlung nicht auf Terrorangriffe oder ähnlich allein bezieht. Es geht auch um Naturkatastrophen.
Das Papier für diese Empfehlung wurde ja bereits 2012 in Auftrag gegeben. Also zwischen mehreren Hochwasserkatastrophen, die dieses Land erreicht haben. Und bisher ging es immer recht glimpflich ab, so dass das normale Leben halbwegs gut weitergehen konnte. Das muss aber nicht immer so sein und so kann es auch größere Regionen treffen, wo in dieser Zeit erst mal gar kein Einkauf von Lebensmitteln möglich ist.
Dazu ist es dann auch ein logistischer Aufwand die Helfer und auch Anwohner zu versorgen. Das hatte man ja teilweise 2013 schon erlebt, wo sich dann Privatpersonen vor Ort darum gekümmert haben, dass die Helfer auch was zu essen haben. Dem will man eben durch solche Empfehlungen auch vorbeugen. Deswegen sehe ich das Thema recht gelassen und werde mit Sicherheit nicht von heute auf morgen Lebensmittel bunkern.
Ich vermute mal man hat den Zeitpunkt extra so gewählt, damit es nicht massenweise zu Hamsterkäufen kommt falls ein gewisser Herr Trump demnächst neuer Diktator ähm Präsident wird. Ich wüsste jetzt aber nicht, was die Anschläge in Würzburg oder Ansbach mit Hamsterkäufen zu tun haben sollen. Erwartet hier ernsthaft jemand einen Fall bei dem wir 10 Tage lang nicht vor die Tür gehen können? Was soll das mit Amokläufen zu tun haben?
Ich verstehe den Gedankengang schon. Es herrscht eine gewisse Verunsicherung aufgrund von gewissen Vorfällen in der letzten Zeit, das lässt sich wohl nicht bestreiten. Und natürlich kann man diese Gefühle nicht einfach weg argumentieren. Ich habe mich diese Woche im Zug auch mehrmals umgeschaut, weil es mehrere Angriffe in Zügen gab, obwohl ich genau weiß, dass die Gefahr für mich sehr gering ist und man den Leuten ihren Geisteszustand auch nicht unbedingt ansieht.
In diese Verunsicherung kommt nun diese Empfehlung und natürlich hat das eine nichts mit dem anderen zu tun und man kann noch ganz viele andere Gründe finden, warum es nicht der falsche Zeitpunkt war oder, dass ja immer irgendwas ist und, dass man ja immer irgendwas falsch verstehen kann oder was auch immer. Tatsache bleibt aber, dass das nun wirklich nicht zum Abbau dieses Gefühls der Verunsicherung beiträgt.
Davon abgesehen frage ich mich auch, wie man sich das eigentlich praktisch vorstellt. Klar, ich habe einen großen Keller und meistens eh mehrere Kisten Wasser zu Hause, weil ich immer mehrere mitnehme, wenn meine Marke im Angebot ist und auch bei anderen haltbaren Lebensmitteln mache ich es so, dass ich einkaufe wenn sie günstig sind.
Aber man stelle sich mal eine Familie vor, die sich in eine kleine Mietwohnung quetscht, weil sie sich in einer teuren Stadt keine größere leisten kann. Oder Studenten, die nur ein kleines Zimmer in einer WG oder im Wohnheim haben. Wo sollen die den so viele Wasserkisten hinstellen?
Welche Vorfälle soll es denn in letzter Zeit gegeben haben aufgrund derer Gefahr besteht, dass man sein Heim tagelang nicht verlassen kann? Was nutzt dir denn ein voller oder leerer Keller, wenn du im Zug angegriffen wirst?
Täubchen hat geschrieben:@Ramones: Gerade im Bezug auf Terrorangriffe ist diese Empfehlung doch vollkommen deplatziert. Denn dabei wird nie die komplette Infrastruktur zerstört, dass die Menschen vorübergehend alleine klarkommen mussten. Terrorangriffe sind meist punktuell und tangieren die Infrastruktur gar nicht, sodass man trotzdem jederzeit in den nächsten Supermarkt gehen könnte, wenn man noch was kaufen möchte und Bedarf da ist.
Das ist falsch, bisherige Terrorangriffe wurden so ausgeführt. Es wurden auch nie Flugzeuge als Waffen eingesetzt, bis es jemand tat. Bei Terrorangriffen gibt es ja bekanntlich keine Spielregeln, erlaubt ist was die Fantasie hergibt und man muss gar nicht soweit denken um etwas zu finden, was ohne Außerirdische und Russen denkbar ist.
Z.B. Ein denkbares Szenario ist der Deutschlandweite Stromausfall, wer das Hochspannungsnetz von Deutschland im groben kennt, wird mir Recht geben wenn ich sage das es genug Punkte gibt an denen ein "Unfall" unglücklich wäre. Für Terroristen kein Aufwand, es werden ja nicht mal Waffen benötigt. Bolzenschneider und der Sprengstoff der eh in der Küche angerührt wird reicht doch schon.
Dann sprenge ich ein paar der Masten an denen die Leitungen mit mehr als 380KV hängen oder gleich die Umspannwerke und "Klick". Acht Umspannwerke und es gibt keine belastbare Verbindung mehr von den Kraftwerken im Westen (Ruhrpott) in den Osten. Alternativ kann ich auch das Netz als ganzes destabilisieren wenn ich weiß wo ich was kaputtmachen muss und ich kann mir gut vorstellen das die falschen Leute ganz schnell die richtigen Infos haben könnten wenn sie wollten.
Ist der Strom erst mal flächendeckend aus, bleibt er das auch vorerst. Kraftwerke fährt man nicht hoch und runter wie man eine Kaffeemaschine ein und ausschaltet. Nun geht die eigentliche Katastrophe ja erst los. Ohne Strom keine Kühltruhe, keine Schiebetüren, keine Kasse oder kurz, kein Supermarkt! Das war es also mit deinem Bedarf decken, alles was jetzt noch mit Bedarfsdeckung im Supermarkt zu tun hat beginnt mit einem Stein und endet mit ausgeräumten Regalen. Krankenhäuser haben, soweit mir bekannt, größtenteils noch funktionierenden Notstrom, falls sie nicht im Zuge der Privatisierung aus wirtschaftlichen Gründen abgeschafft wurde. Die können also erst mal ohne Unterstützung weiter arbeiten, zumindest solange wie Kraftstoff vorrätig ist.
Was ist mit Pflegeheimen in denen pflegeintensive Patienten untergebracht sind? Keiner weiß in Deutschland über den genauen Zustand der Patienten Bescheid. Also müssen örtliche Einsatzkräfte die Lage und den Bedarf checken und falls nötig Notstromer aufstellen um diese Leute am Leben zu erhalten und der Bedarf wird da sein. Alleine der Bedarf an Einsatzkräften ist enorm, die Polizei , die Feuerwehren egal ob beruflich oder ehrenamtlich, Rettungsdienst, das THW alle diese Kräfte sind endlich und verschleißen, da muss man diese Ressourcen nicht mit Nahrungslieferungen für Faule aufbrauchen.
Das Szenario kann jeder für sich selber weiterspinnen, Fakt ist aber das ohne Strom das Licht und alles was damit zusammenhängt nicht mehr funktioniert. Das Handy lädt nicht mehr, die Pumpen der Tankstellen bleiben stumm, der Bankautomat hat auch Pause.
Die meisten Deutschen können sich doch nicht mal 24 Stunden selbst über Wasser halten mit der Lagerhaltung die sie betreiben. Dabei kann man schon mit einfachsten Mitteln und auch ohne viel Geld ein einfache Grundversorgung für ein paar Tage sicherstellen, das ist aber ein anderes Thema.
Täubchen hat geschrieben:Ich finde, dass diese Hamsterkäufe nur dann Sinn ergeben, wenn es sich um Überschwemmungsgebiete handeln, also Orte, wo durch Katastrophen die ganze Instrastruktur in Mitleidenschaft gezogen ist. Oder hast du schon gesehen, dass Supermärkte trotz Überschwemmung geöffnet haben? ich nicht.
Und wenn mal wieder ganz unverhofft ein richtig fieser Winter dafür sorgt das Ortschaften über Tage isoliert sind, sind es wieder Leute wie du, die von der Bundeswehr mit ihren Bergepanzern gefunden werden. Steif gefroren bei dem Versuch ihre Schuhe zu fressen.
Täubchen hat geschrieben:Daher empfinde ich derartige Empfehlungen mit Verweis auf mögliche Terrorangriffe als Propaganda und Hetze gegen Ausländer.
Was für ein oraler Dünnschiss! Was kommt als nächstes? Braune Schokolade essen ein Zeichen von rechter Gesinnung? Gerade solche Leute wie Täubchen, die sich hinstellen und ganz schlau von nicht vorhandenen Notwendigkeiten schwadronieren sind dafür verantwortlich, das es keinerlei Gefahrenbewusstsein und keinerlei Vorsorge innerhalb der deutschen Bevölkerung gibt. Alles wird zerredet und wenn man mal richtig aufdrehen will, wird die Warnung vor einem Terrorangriff als Hetze bezeichnet. Grandiose Sache!
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