Haltet ihr euch an die Mülltrennung?
In den meisten Haushalten in Deutschland wird heutzutage der Müll getrennt. Ich gebe mir im Rahmen meiner Alltagsmöglichkeiten auch Mühe, das sinnvoll zu erledigen.
Nun kenne ich auch Leute, die den Müll konsequent nicht trennen. Sie argumentieren damit, dass in ihrer Stadt ohnehin der gesamte Müll verbrannt würde und eine Trennung damit unsinnig sei.
Kennt das hier jemand, dass in einer Stadt tatsächlich der gesamte Müll, also auch der vorher getrennte Müll, auf der gleichen Halde landet und dann verbrannt wird? Oder ist das bloß ein vorgeschobenes Argument einiger Leute, die keine Lust auf Mülltrennung haben?
Ich habe früher immer gelacht, weil meine Mutter fleißig getrennt hat und mein Vater den Müll immer dann herunter bringen musste. Väterchen war der Auffassung, dass letztlich doch alles wieder zusammen gehauen wird, weil wir eben sowieso nicht weit weg eine Müllverbrennungsanlage haben. Also hat er unten den ganzen Müll wieder auf einen Haufen gekippt.
Da bei uns im Haus mittlerweile so oder so jeder seinen Müll einfach dahin knallt, wo er lustig ist, sehe ich das auch nicht so eng. Fällt halt nicht auf, ob ich trenne oder nicht.
Ich habe mich früher peinlichst an die Mülltrennung gehalten, aber mittlerweile auch nicht mehr. Ich habe einfach gemerkt, dass es hinterher eh alles zusammen gekippt wird. Das fängt in der Schule an, wo die Putzfrauen auch nichts anderes gemacht haben, als sämtlichen Müll in einen Sack zu kippen und das zog sich dann weiter durch alle Bereiche. Ich habe gehört, dass es in Unis genauso laufen soll, bei uns auf Arbeit war es auch immer dasselbe.
Wenn das schon so inkonsequent durchgezogen wird, dann muss ich das auch nicht. Es wird doch eh alles zusammen gekippt, wozu sich also unnötige Mühe machen?
Ich mache mir durchaus die Mühe, denn ich habe etwas davon, egal ob das Zeug hinterher wieder zusammen gekippt wird oder nicht. Ohne Mülltrennung würden unsere Gebühren von knapp 2.000 Euro pro Jahr auf 6.600 Euro explodieren.
Denn die Wertstofftonne und die Papiertonne sind bei uns kostenlos. Damit ist alles, was nicht im Restmüll landet bares Geld wert, dass ich nicht für die Nebenkosten ausgeben muss. Ich trenne gern, wenn ich dafür keine größere Tonne bezahlen muss.
Ich trenne unseren Müll auch korrekt. Zum einen weiß ich, dass er nicht zusammengeschüttet wird, weil es verschiedene Entsorger sind, die unsere Müllarten einsammeln.
Zum anderen spare ich eine Menge Geld, da nur der Restmüll kostenpflichtig abgeholt wird. Alles andere ist kostenlos, bzw. hat man bei den Wertstoffen die DSD-Gebühr ja schon gezahlt. Und wenn man richtig trennt, ist nicht wirklich viel Restmüll zur Entsorgung da, das meiste geht über Wertstoff, Altpapier und Komposthaufen weg.
cooper75 hat geschrieben:Ich mache mir durchaus die Mühe, denn ich habe etwas davon, egal ob das Zeug hinterher wieder zusammen gekippt wird oder nicht. Ohne Mülltrennung würden unsere Gebühren von knapp 2.000 Euro pro Jahr auf 6.600 Euro explodieren.
Was hast du denn für eine Restmülltonne bei den Gebühren? Ich bezahle für unsere Restmülltonne nicht mehr als 350 Euro im Jahr.
Ich achte ebenfalls auf die Mülltrennung um die Restmülltonne nicht jede Woche an die Straße stellen zu müssen. Denn der Abschlag kommt im voraus und für jede Leerung die ich nicht in Anspruch nehme, bekomme ich das ganze wieder Gutgeschrieben. Mittlerweile ist es so, dass ich die Restmülltonne nur noch jede zweite bis dritte Woche an die Straße stelle und somit 1/3 meiner Gebühren wieder zurück bekomme.
Die gelben Säcke und die Papiertonne ist hier ebenfalls kostenlos. Eine Biomülltonne kostet zwar extra, aber da diese in einer Gemeinschaft betrieben wird, wird das ganze über die Nebenkosten der Wohnung abgerechnet und dort habe ich keine Möglichkeit zu sparen.
Ob es hinterher wieder zusammen verbrannt wird oder getrennt ist für mich kein Ausschlaggebendes Argument, da ich es ohnehin durch Mülltrennung oder eben keine Mülltrennung wohl kaum beeinflussen kann.
Das mit der Mülltrennung ist alles ziemlich undurchsichtig. Da gibt es einerseits die Reportagen, wo gezeigt wird, wie penibel der Müll sortiert, getrennt und dem Recycling zugeführt wird, und dann wieder Berichte, wo es heißt, alles würde in einem Ofen verbrannt werden. Wie immer liegt die Wahrheit vermutlich irgendwo in der Mitte.
Da zumindest Greenpeace behauptet, dass bei Papier und Glas die Recycling-Quoten erfreulich hoch seien, fühle ich mich in meinem Verhalten bestätigt. Ich selber sortiere wirklich bis auf eine Ausnahme fast alles, und das sehr gewissenhaft. Die Entlastung der Tonne ist dabei für mich nur eine Seite der Medaille, meine Hauptmotivation ist tatsächlich die Umwelt.
Biomüll kann ich nicht sortieren, weil es hier vor dem Haus keine entsprechende Tonne mehr gibt, zu hoch war die Zahl der Fehlwürfe. Ich gebe allerdings zu, dass ich da nicht ganz undankbar bin, denn das Auswaschen und Leeren der kleinen grünen Tonne hat mich ziemlich genervt, die großen Eimer richtig geekelt, vor allem im Sommer.
Ich finde es auch schwierig zu beurteilen, ob die Mülltrennung sich lohnt, weil ich auch schon gehört habe, dass die Dinge aus den gelben Tonnen und Säcken nur bis zu einer gewissen Anzahl recycelt werden und der Rest dann in der Müllverbrennung landet. Trotzdem mache ich es so, dass ich konsequent trenne, weil ich mich einfach daran gewöhnt habe. So finde ich es nicht schwierig und ich werfe die Sachen schon automatisch in den richtigen Mülleimer, ohne groß darüber nachzudenken.
Mir ist Mülltrennung ehrlich gesagt vollkommen egal. Da wird dem Bürger suggeriert, dass er persönlich für etwas verantwortlich ist und er allein etwas bewirken kann. Erstens wird der Müll sowieso wieder zusammen geschmissen, zweitens ist es nicht meine Aufgabe die Umwelt zu verbessern, sondern der Staat, welcher die Industrie kontrollieren sollte. Und drittens richten die Bürger weniger Schaden an als ein einzelnes dreckiges Werk in Osteuropa.
Mit meiner Partnerin gerate ich oft aneinander deswegen, weil sie ihren Müll konsequent trennt. Zum Glück haben wir getrennte Wohnungen, denn in diesem Punkt passt es gar nicht zwischen uns.
Im Großen und Ganzen trenne ich schon, aber peinlich genau bin ich dabei schon lange nicht mehr. Denn sparen tue ich nichts dadurch, ganz im Gegenteil, ich mache mir eigentlich mehr Arbeit als nötig ist.
Was ich konsequent trenne ist Papier und Glas, denn da sehe ich auch einen Recycling-Effekt. Biomüll landet bei mir in der Regel auch in der Bio-Tonne, aber bei Restmüll und gelben Sack sehe ich es schon manchmal wirklich nicht mehr ein. Denn meine Restmülltonne ist so gut wie nie voll und eine kleinere wird hier nicht angeboten. Ich habe eine 80 Liter Tonne mit 4-wöchiger Leerung, etwas anderes bekomme ich hier nicht.
Es würde aber locker eine 60 Liter Tonne reichen (und selbst die würde oftmals nicht voll werden), aber da diese nicht angeboten wird und ein anderer Rhythmus in der Leerung auch nicht, schmeiße ich dann durchaus schon mal auch noch gelben Sack mit in die Restmülltonne und spare mir die Arbeit der Trennung und den extra Weg zur Gelben Tonne. Das kommt bei mir meist kurz vor der Leerung vor, dann weiß ich ja auch, das meine Tonne mal wieder nicht voll wird.
Ich finde das hier ehrlich gesagt richtig blöde, weder werden kleiner Tonnen angeboten, noch ein längerer Rhythmus der Leerung, noch eine Abrechnung nach Gewicht. Auch darf ich mir zum Beispiel meine Tonne nicht mit einem Nachbarn teilen. Dies wäre nur möglich, wenn wir einen Container für das gesamte Haus bekämen, dafür ist aber leider kein Platz. So wird irgendwie auch kein Anreiz gegeben den Müll zu trennen. Ob das ganze danach wieder zusammen gekippt wird oder nicht, spielt für mich da eher eine untergeordnete Rolle.
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