Häufiges Verliebtsein keine gute Beziehungsgrundlage?
Ein Bekannter von mir hat nun eine sehr stressige und unbefriedigende Beziehung hinter sich und sucht nun nach einer neuen Freundin. Er hat bereits mehrere Frauen über soziale Netzwerke kennengelernt und gedatet. Merkwürdigerweise behauptet er bei nahezu jeder Frau, dass er wahnsinnig in sie verliebt ist und das sie die richtige ist. Nach wenigen Tagen hat sich die Sache dann aber erledigt, meist hatten die Frauen kein Interesse mehr an ihm.
Ich frage mich aber auch, wie es sein kann, dass er nach kurzem Kennenlernen schon so überzeugt ist, dass die Frau die richtige ist und er glaubt, verliebt zu sein. Er sagt das mit großer Überzeugung und scheint selbst daran zu glauben. Fällt ihm denn gar nicht auf, wie häufig er schon ''die Richtige'' gefunden hat? Habt ihr auch solche Menschen in eurem Freundeskreis und wie reagiert ihr darauf, wenn die Person wieder mal glaubt, verliebt zu sein? Ist das nur Einbildung oder wie kann man sich das erklären?
Ich habe mich auch oft relativ schnell verliebt. Das muss ja nicht bedeuten, dass man denkt, derjenige wäre der Richtige, aber so eine Verliebtheit oder Schwärmerei kann doch schnell entstehen. Manchmal merkt man dann erst nach einem längeren Gespräch, dass es doch nicht passt und dann ist auch die Schwärmerei wieder weg.
Solche Schwärmereien kommen nun mal vor und wenn man dann so in dieser Schwärmerei ist, kommen eben auch mal solche Sätze. Das heißt aber nicht, dass man Beziehungsunfähig ist. Man möchte ja eine Beziehung und lässt sich auf die Person dann wohl auch voll ein, wenn er jedes Mal der Meinung ist verliebt zu sein.
Ich kann solche Leute ehrlich gesagt nicht ernst nehmen, die dann gefühlt alle zwei Tage in eine komplett andere Person verliebt sind und überall herumposaunen, dass das die Liebe des Lebens ist etc.
So war eine Bekannte von mir auch. Sie quasselte mich früher immer extrem voll über ihre männlichen Bekanntschaften und so im 7-14 Tage-Takt hatte sie jedes Mal jemand neuen kennengelernt, der war dann die Liebe des Lebens und am Ende der Zeit hatte sie total den Liebeskummer und war am Boden zerstört.
Diese Achterbahn der Gefühle habe ich irgendwann als Kummerkastentante nicht mehr ertragen können und wenn dann jedes Mal nach kurzer Zeit jemand neues für sie interessant war, konnte ich das irgendwann auch nicht mehr ernst nehmen wie gesagt. Normal ist so etwas meiner Ansicht nach nicht.
Ich kenne solche Leute auch, kann mir aber nicht vorstellen, dass es sich dabei tatsächlich um richtiges Verliebtsein handelt. Bei mir ist es so, dass es schon immer einige Wochen oder sogar Monate braucht, um mich zu verlieben. Ich denke schon, dass das bei einigen Menschen wesentlich schneller geht, allerdings glaube ich nicht, dass man sich von einem Tag auf den anderen verlieben kann.
Bestimmt kann man dann schon für jemanden schwärmen oder man kann sich vielleicht auch verknallen, aber gerade das Wort "verlieben" beinhaltet doch auch schon Liebe. Und ich glaube nicht, dass man in so kurzer Zeit Liebe aufbauen kann. Ich denke, dass sich der Kerl unbewusst vormacht, verliebt zu sein, weil er unbedingt eine Freundin haben will und es sich nicht selbst eingestehen will, dass etwas vielleicht doch nicht so gut passt und es doch nicht zu einer Beziehung kommen könnte.
Man muss ja auch lernen, alleine glücklich sein zu können - auch dann, wenn man keinen Partner hat und nicht verliebt ist. Nur dann kann man in der Lage sein, eine funktionierende Beziehung zu führen. Für mich sieht es allerdings nicht danach aus, als wäre das bei dem Mann der Fall, so dass ich denke, dass er erst einmal mit sich selbst im Reinen sein sollte, bevor er noch weitere Dates hat, von denen er im Endeffekt ohnehin nur enttäuscht wird.
Prinzessin_90 hat geschrieben:Ich kenne solche Leute auch, kann mir aber nicht vorstellen, dass es sich dabei tatsächlich um richtiges Verliebtsein handelt. [...[ Bestimmt kann man dann schon für jemanden schwärmen oder man kann sich vielleicht auch verknallen, aber gerade das Wort "verlieben" beinhaltet doch auch schon Liebe. Und ich glaube nicht, dass man in so kurzer Zeit Liebe aufbauen kann.
Der Ansicht bin ich auch. Ich finde, dass man schon für eine Person schwärmen kann oder sich vielleicht sogar zu ihr hingezogen fühlt, aber wirkliche Liebe oder Verliebtheit sieht für mich anders aus und geht auch nicht so schnell weg oder entwickelt sich so schnell. Wenn man so schnell von Verliebtheit spricht ist das in meinen Augen eine Fehlinterpretation von einer Schwärmerei. Vielleicht redet man sich das auch ein, weil man nicht weiß wie sich echte Verliebtheit anfühlt und man Angst vor dem Alleinsein hat.
Für mich sieht es so aus, als würde da jemand wirklich eine Schwärmerei mit Verliebtsein verwechseln. Ich denke auch nicht, dass man sich so schnell in mehrere Frauen nacheinander verlieben kann. Das wird dann doch eher Schwärmerei sein. Verlieben kommt doch eigentlich erst vor, wenn man die Personen näher kennenlernt und Zeit miteinander verbringt. Ich denke, dass sich der Bekannte da unklar ausdrückt oder ihm gar nichts so bewusst ist, dass verliebt sein mehr bedeutet.
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