Häufige Täuschung bei Feta und Kuhmilchkäse?
In einem Artikel habe ich heute gelesen, dass sich die deutsche Verbraucherzentrale dafür einsetzen will, dass Verbraucher Feta besser vom günstigen Kuhmilchkäse unterscheiden können. Feta ist in der Regel hochwertiger, besteht aus Schafsmilch und hat eine andere Konsistenz. der Preis ist daher auch teurer. Leider kann man im Geschäft die Feta häufig nicht sehr gut von dem Kuhmilchkäse unterscheiden, da dieser die gleiche Aufmachung hat. Dieser ist aber ein deutsches Produkt, dass eine günstige alternative zum Feta darstellen soll.
Deswegen sollen Hersteller von Kuhmilchkäse in Zukunft beispielsweise nicht mit griechischen Landschaften werben dürfen. Auch Hirten dürfen natürlich nicht auf der Verpackung sein. Seit ihr im Geschäft schon mal auf einen solchen Kuhmilchkäse hereingefallen? Oder schaut ihr da Konsequent auf die Inhaltsstoffe? Reichen euch die Kennzeichnungen, auch zum Beispiel bei Käsewürfeln im Salat? Ich finde schon, dass man da handeln sollte.
Bei diesen Produkten muss man auf jeden Fall das Kleingedruckte lesen. Auf den ersten Blick ist es nicht zu erkennen. Viele nennen sich ja "Hirtenkäse", was auch sofort die Assoziation mit Schafen weckt. Erst klein darunter steht dann "aus so und so viel Prozent Kuhmilch". Selbst bekannte Schafskäse-Marken haben Feta aus Kuhmilch im Angebot. Dabei ist natürlich dennoch der Hirte oder ähnliche Dinge abgebildet.
Also verwirrend ist es allemal. Bei Käse ist es generell schwierig, die Dinge zu unterscheiden. Denn auch Feta aus Kuhmilch ist ja nach dem gleichen Verfahren hergestellt worden. Es ist Feta, also ein Käse in Salzlake. Und das ist ja eigentlich die wichtigste Eigenschaft. Erst danach ist wichtig, aus welcher Sorte Milch er hergestellt wurde.
Kaufland hat seinen Feta übrigens "Weißer Käse" genannt. Und auch durch die neutrale Verpackung in Kauflandfarben und ohne jegliche Bilder wird keine Assoziation mit Schafskäse, oder Kuhmilchkäse, geweckt. Aber das ist auch nicht gerade schön und appetitanregend.
Also mir würde es reichen, wenn auf der Verpackung groß vorne draufstehen muss: "Feta aus Kuhmilch" oder "Feta aus Schafsmilch". Dass Patros trotzdem sein Logo mit dem Hirten verwendet, wäre dann akzeptabel. Die Bezeichnung "Hirtenkäse" empfinde ich aber als Täuschung. Und Schafe sollten natürlich auch nicht abgebildet sein.
Was spricht gegen die Bezeichnung Hirtenkäse? Kuhhirten gab es früher genauso wie Schaf- oder Ziegenhirten. Meine Heimatstadt hatte beispielsweise auch einen städtischen Kuhhirten. Gut, der hat nur bis 1877 gearbeitet und die ehemalige Gemeindeweide ist heute der Stadtpark. Aber immerhin sind wir auch mitten im Ruhrgebiet. Ein Hirte hat doch nicht automatisch etwas mit Schafen oder Ziegen zu tun.
Egal ob Feta oder Mozzarella: Eine gut sichtbare Auszeichnung der verwendeten Milch sollte doch eigentlich ausreichen. Dann weiß man, was man kauft und ob der Preis angemessen ist.
Ich finde die Kuhmilchvariante leicht ekelhaft und das Zeug stinkt immer so. Daher achte ich beim Einkauf darauf, dass entweder die Bezeichnung Feta aufgedruckt ist, die meines Wissens nach nur auf Schafskäse angewandt werden darf oder ich schaue tatsächlich sehr genau auf die Inhaltsstoffe.
Ich sage nur - wer lesen kann ist klar im Vorteil. Feta ist ein geschützter Begriff und darf für Käse aus Kuhmilch überhaupt nicht verwendet werden. Man muss sich also nur die Verpackung genau anschauen und schon weiß man, was man da kauft.
Ja, ich habe auch schon das falsche gekauft, weil ich in Eile war und nicht genau hin geschaut habe, aber das ist doch meine Schuld und nicht die Schuld der Hersteller, die sich natürlich mit ihren Designs an den hochwertigeren Produkten orientieren. Ich halte jedenfalls überhaupt nichts von staatlicher Bevormundung, nur weil einige Kunden zu blöd sind um vor dem Kauf auf die Packung zu schauen.
Das von dir gebrachte Beispiel ist schon ein Musterbeispiel für die Versuche, den Verbraucher zu täuschen. Denn es geht natürlich darum, dass der Verbraucher in der Eile den "falschen" Feta aus Kuhmilch nimmt, wenn bei der Verpackung griechische Motive oder gar Bilder von Schafen genutzt wird. Ich persönlich finde das schon dreist und sehe hier fast einen Betrugsversuch, auch wenn die Hersteller das natürlich anders sehen.
Und ja, um Betrug dürfte es sich wirklich nicht handeln, da ja die Inhaltsstoffe klein auf der Packung stehen. Trotzdem fände ich es besser, wenn hier konsequenter gehandelt werden würde und solche offenkundigen Tricks nicht bekämpft werden, indem in solchen Fällen eine deutlichere Kennzeichnung erzwungen wird. So verstehe ich nicht, wieso das "aus Kuhmilch" nicht vorne auf der Packung stehen muss, so dass eine Verwechslung (die offenkundig vom Hersteller gewollt ist) ausgeschlossen wird.
Das übrigens solche "Einzelmaßnahmen" möglich sind, hat z.B. die "Troika" in Griechenland bewiesen. Dort wurde durchgesetzt, dass "Frischmilch" auch dann als solche bezeichnet werden darf, wenn sie nicht mehr den griechischen Regeln entspricht. Dort gab es eine Frist von 5 Tagen die eingehalten werden musste, um als "Frischmilch" zu gelten (fünf Tage von Melken bis in die Regale der Händler). Das wurde "liberalisiert" - und so wurde der Markt auch für "Frischmilch" aus Deutschland erschlossen (die fünf Tage haben die Hersteller hier nicht einhalten können).
So wäre es auch denkbar, in solchen "Einzelfällen" auf eine bessere Kennzeichnung zu drängen bzw. diese zu verlangen. Aber nachdem dies zum Nachteil großer deutscher Hersteller passieren würde, glaube ich kaum, dass das durchsetzbar wäre. Verbraucherschutz hin oder her.
Nebenbei ist es schon so, dass der Begriff "Feta" selbst durchaus schon geschützt ist und die Hersteller deshalb aggressiv griechische Motive oder Schafe auf der Verpackung von solchem Käse nutzen. Deutschland ist bereits gegen diesen Schutz vorgegangen, scheiterte aber vor dem Europäischen Gerichtshof.
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