Hättet ihr ein Problem damit neben dem Friedhof zu wohnen?

Eine Freundin von mir wohnt direkt neben dem Friedhof und zwar schon seit ihrer Geburt. Sie sagt auch selbst immer, dass sie überhaupt kein Problem damit hat und nie wirklich darüber nachgedacht hat. Aus ihrem Fenster kann sie den Friedhof direkt sehen. Sie wohnt direkt daneben, Bäume oder ähnliches gibt es nicht dazwischen.

Ich weiß nicht, ob ich neben einem Friedhof wohnen wollen würde. Klar, wenn man es seit der Geburt gewöhnt ist, ist es sicherlich etwas anderes. Außerdem stehen dort ja auch noch andere Häuser, man ist also in jedem Fall nicht alleine. Zudem ist der Friedhof relativ neu und wirkt daher auch nicht gruselig oder ähnliches.

Ich würde es wohl in Kauf nehmen, wenn das Haus sehr schön wäre. Ich hätte allerdings immer noch Bedenken, weil ich mich vor so etwas schon grusele, obwohl ich genau weiß, dass nichts dahinter steckt. Aber es gibt auch Menschen, die nicht eine Nacht in einem solchen Haus neben dem Friedhof verbringen wollen würden.

Hättet ihr ein Problem damit neben dem Friedhof zu ziehen? Warum? Könnt ihr Menschen verstehen, die dies auf keinen Fall wollen? Wäre es euch wichtig, ob ihr viele Nachbarn habt oder dort eher alleine wohnt?

Ich hätte damit kein Problem. Zumal ich mir auch vorstellen kann, dass man dann öfter daran erinnert wird, dass Leben eben irgendwann endet und bewusster lebt. Mich würde es daran erinnern, dass man das Leben genießen muss und so würde ich da prinzipiell schon wohnen können. Vielleicht sind da die Wohnungen auch ein bisschen günstiger, weil andere Menschen damit ein Problem haben.

Ganz ehrlich? Keine Ahnung. Ich wüsste nicht, ob ich damit ein Problem hätte. Auf der einen Seite finde ich es schon gruselig, wenn man auf den Friedhof schauen kann und einem direkt der Gedanke kommt, dass dort unter der Erde tote Menschen liegen.

Andererseits, was soll schon passieren? Das sind ja keine lebenden Menschen da, sie können einem also nichts anhaben. Dass sie sich aus der Erde buddeln und um Mitternacht oder an Halloween über die Gräber wandeln, ist ja wohl der Fantasie Hollywoods entsprungen. Außerdem grusel ich mich ja schon bei einem guten Horrorfilm vor einer offen stehenden Tür mit dunklem Raum dahinter. Da kommt es auf einen Friedhof nebenan auch nicht mehr an.

Ich würde eigentlich einen Friedhof in der Nachbarschaft eher als positiven Faktor ansehen. Gerade bei mir in der Stadt ist der Friedhof mit Waldcharakter einer der ruhigsten und angenehmsten Orte der Stadt. Im Sommer ist es ein wunderbar kühles Plätzchen im Gegensatz zu überlaufenen Park, was sich auch auf die Umgebung abstrahlt. Und die Toten tun mit Sicherheit keinem etwas.

Ich hätte absolut kein Problem damit neben einem Friedhof zu wohnen. Ich verstehe ehrlich gesagt nicht, wieso man damit ein Problem haben könnte. Ich würde es aber auch nicht als positiven Faktor ansehen, ich glaube mir wäre das einfach egal.

Ich verbinde damit weder etwas extrem positives, noch etwas sehr negatives oder gar Angsteinflößendes. Dabei ist es unabhängig davon, wie nah dran man wohnt oder wie frei die Sicht darauf ist.

Wenn die Wohnungen neben einem Friedhof günstiger sind, weil viele Menschen nicht so gerne daneben wohnen, kann mir das nur recht sein. Aber wirklich nachvollziehen kann ist das ehrlich gesagt nicht.

Ich verstehe nicht, wo genau das Problem liegt. Wenn da ständig Beerdigungen mit lautem Kirchengebimmel statt finden ist das wahrscheinlich schon störend, aber wahrscheinlich auch nicht schlimmer als wenn man eine Kirche in direkter Nachbarschaft hat.

Bei uns wurde jetzt ein Friedhof neu angelegt mit Grünflächen, Bäumen, Sitzbänken und so weiter. Immer wenn ich eine Abkürzung nehme, die direkt über dieses Gelände führt, sehe ich Leute, die dort spazieren gehen wie in einer normalen Parkanlage. Das hat mit dem Horrorfilm, der sich vielleicht in deine Kopf abspielt, nun wirklich rein gar nichts gemeinsam.

Mich tangiert das rein gar nicht und nein, damit denkt man auch nicht bewusst an sein Leben nach. Besonders dann nicht, wenn man dem keine große Bedeutung gibt als es eigentlich ist. Ich habe lange neben einem Friedhof gewohnt und es hat mich in keiner Weise gejuckt, ich fand es sogar noch ganz witzig, da auf der einen Seite der Wohnblock war, auf der anderen Seite die Kita und die Schule, das Altenheim und mitten drinnen der Friedhof. Wenn du es darauf angelegt hast, dann konntest du dich in deinem Leben um das Areal hin bewegen von einem in das andere und das haben durchaus welche gemacht bis sie am Ende auf dem Friedhof gelandet sind in der Mitte.

Ich fand das weder gruselig noch sonst etwas, einfach da ich mir daraus nicht viel mache, auch wenig bis gar keine Angst vor dem Tod habe und mir auch keine Geschichten mit Zombies, auferstandenen Toten und solche Dinge Angst machen oder ich daran glauben würde. In den 8 Jahren die ich dort gewohnt habe, ist keiner aus dem Friedhof gerannt der vorher da verbuddelt gewesen ist und bis auf ein paar Idioten die die Gräber dort angemalt haben war da auch nie etwas gewesen was mich in einer Weise interessiert oder weiter beschäftigt hätte.

Ich habe auch mal in einem großen Mietshaus gewohnt, das direkt vor dem Friedhof stand. Der Friedhof war groß und echt schön und dort standen tolle große Bäume. Meine Oma machte sich gar nichts aus dem Friedhof und ging dort sogar damals mit meinem Baby spazieren. Als sie mal von einer Frau darauf angesprochen wurde, sagte sie ihr, dass sie die Ruhe dort sehr schätzte und auch die Luft sehr gut für das Baby wäre. Die Frau musste das dann halt so hinnehmen.

Ich hatte mir nie Gedanken darüber gemacht, dass ich am Friedhof wohnte. Ich brauchte halt die Wohnung ganz dringend, daher war mir die Lage ziemlich egal. Das Wohnen am Friedhof brachte noch den Vorteil, dass es dort sehr ruhig zuging. Das schätzte ich schon sehr. Wenn mal jemand nach der genauen Lage meiner neuen Adresse fragte, sagte ich immer, dass ich am Friedhof wohne. Das führte niemals zu komischen oder gar entsetzten Reaktionen. Diese Wohnlage war in unserem Ort völlig normal.

Als wir Wohnung gesucht haben, war eine Wohnung direkt gegenüber eines Waldfriedhofs frei. Diese lag sehr idyllisch und mir hätte es nichts ausgemacht dort zu wohnen. Die Maklerin meinte, dass sie sehr viele chinesische Kunden hätte, die im Moment auch Wohnung suchen und diese bei dieser Wohnung abgesprungen sind und sie nicht mal besichtigen wollten. Denn Wohnungen gehören für Chinesen nicht in ein Gebiet, wo ein Friedhof ist und sie würden niemals in die Nähe eines Friedhofs ziehen.

Für mich war das eine sehr schöne und ruhige Gegend. Viele Bäume, viele Tiere und man hatte keine neugierigen Nachbarn gegenüber. Ich fand es sehr einladend dort zu wohnen. Und mir hätte es absolut nichts ausgemacht, wenn wir die Wohnung bekommen hätten.