Hätte sich der Brexit verhindern lassen?
Juri1877 hat geschrieben:Norwegen und die Schweiz sind auch nicht in der EU und es klappt trotzdem. .
Ich weiß nicht, wie oft man inzwischen schon den Vergleich mit der Schweiz und Norwegen zu lesen bekommen hat, aber auch durch häufige Wiederholung hört er nicht auf zu hinken. Denn die Schweiz hängt mit vielerlei Verträgen mit der EU zusammen, und es gibt beispielsweise auch Personenfreizügigkeit, die UK ja vehement ablehnt. Das Modell Schweiz scheint mir ja gerade von UK nicht gewünscht zu sein, also kann man die Schweiz auch nicht zum Vergleich verwenden.
Nach den Anschlägen von Manchester und anderswo durch den IS mit vielen Toten und Verletzten und der Neigung irgendwelcher vornehmlich deutscher Naivlinge, die Grenzen für Millionen ohne Pässe zu öffnen, würde ich diesen Punkt auch streichen. Großbritannien ist trotzdem ein demokratischer Staat, der nicht unsere Bundestagsabgeordnete bedroht, weil sie die Wahrheit beim Namen nennen. Wir sollen uns also scheinheilig über eine demokratische und legale Entscheidung eines anderen Staates aufregen während wir zum Beispiel ehemalige IS-Kämpfer mit Kusshand wieder zurückholen, obwohl diese geschworen haben, den Westen zu vernichten.
Juri1877 hat geschrieben:Wir sollen uns also scheinheilig über eine demokratische und legale Entscheidung eines anderen Staates aufregen während wir zum Beispiel ehemalige IS-Kämpfer mit Kusshand wieder zurückholen, obwohl diese geschworen haben, den Westen zu vernichten.
Noch einmal: wir sind hier in einer Demokratie, in der freie Meinungsäußerung nach wie vor möglich ist, und seine Meinung zu äußern, hat nichts mit "scheinheiligem Aufregen" zu tun, nur weil dir die Meinung nicht passt. Vielleicht solltest du mal üben, andere Meinungen akzeptieren zu können?
Weasel_ hat geschrieben:Die Ausgangsfrage ist eigentlich schon falsch. Es ist noch lange nicht zum Brexit gekommen. Die Briten haben lediglich entschieden, dass sie den Brexit wünschen. Das ist ein himmelweiter Unterschied.
Der Brexit kann sich also durchaus noch verhindern lassen, falls die EU die passenden Lock- oder Druckmittel hat.
Schön, wenn die Leute ehrlich sind. Ich bin mal gespannt, was noch alles kommt. Es geht nicht nur um den Brexit. Die Frage ist sehr einfach: Haben wir wirklich eine Wahl?
Juri1877 hat geschrieben:während wir zum Beispiel ehemalige IS-Kämpfer mit Kusshand wieder zurückholen, obwohl diese geschworen haben, den Westen zu vernichten.
Du bist doch hier der große Demokratie Experte und wir haben alle keine Ahnung. Dann wirst du doch sicher auch wissen, dass man deutschen Staatsbürgern die Staatsbürgerschaft nicht aberkennen kann. In einer Demokratie kann man seine eigenen Bürger nicht einfach aussperren oder rauswerfen. In einer Demokratie kann man sie nur mit den zur Verfügung stehenden Rechtsmitteln verfolgen, wenn sie Verbrechen begangen haben.
Davon abgesehen steht Deutschland in der Kritik, weil bisher nur ein paar Kinder von IS Mitgliedern zurückgeholt wurden und keine Erwachsenen. Gerade gestern habe ich dazu einen Kommentar gehört, in dem das mit der aktuellen Lage in den Kurdengebieten in Syrien begründet wird. Aber was hat das eigentlich mit dem Brexit zu tun?
Was hat das denn mit uns zu tun? Die Briten haben doch gewählt und sind seit 3 Jahren zu blöd sich überhaupt einmal selber zu einigen was sie wollen und sich dann vernünftig mit der EU an einen Tisch zu setzen. Wenn du schon immer wieder Beispiele wie die Schweiz oder Norwegen ins Boot holst. Was hätte denn dagegen gesprochen, sich mal mit denen zu treffen und zu besprechen wie die ihre Beziehungen zur EU regeln? Ach ja, es fällt mir wieder ein. Die Briten haben diese Modelle in ihrem Parlament ja bei diversen Abstimmungen schon abgelehnt.
Klehmchen hat geschrieben:Ach ja, es fällt mir wieder ein. Die Briten haben diese Modelle in ihrem Parlament ja bei diversen Abstimmungen schon abgelehnt.
Deswegen verstehe ich auch nicht, warum ständig die beiden Länder Schweiz und Norwegen als Paradebeispiele von Ländern außerhalb der EU gebracht werden, obwohl beide Länder mit zahlreichen Verträgen an die EU gebunden sind, was ja eben die Briten nicht wollen. Schon allein das Schengener Abkommen, dem beide Länder beigetreten sind, unterscheidet sie deutlich von den Brexit-Plänen, wobei die Briten ja sogar als EU-Mitglieder nicht am Schengener Abkommen beteiligt waren. Bei diesem Punkt hatten sie ja sogar als EU-Mitglieder schon einen Sonderstatus bekommen.
lascar hat geschrieben:Klehmchen hat geschrieben:Ach ja, es fällt mir wieder ein. Die Briten haben diese Modelle in ihrem Parlament ja bei diversen Abstimmungen schon abgelehnt.
Deswegen verstehe ich auch nicht, warum ständig die beiden Länder Schweiz und Norwegen als Paradebeispiele von Ländern außerhalb der EU gebracht werden, obwohl beide Länder mit zahlreichen Verträgen an die EU gebunden sind, was ja eben die Briten nicht wollen.
Wahrscheinlich, weil beide Länder eben die einzigen Möglichkeiten aufzuzeigen, wie man mit der EU Handel treiben kann, ihre Vorteile nutzen kann und dabei trotzdem nicht Mitglied sein muss. Und weil es eben keine anderen Länder gibt, die so einen Status genießen und es eben vor allem kein Land gibt, was den Großteil der EU-Privilegien genießt ohne entsprechende Verträge abgeschlossen zu haben, kann man eben keine anderen Beispiele bringen.
Und genau das zeigt ja eigentlich wie engstirnig die Brexiteers in Großbritannien sind. Sie sehen ja seit 3 Jahren, dass sie entweder unfähig sind eine andere Lösung zu finden oder es eben schlicht und einfach keine andere Möglichkeit gibt als ähnliche Modelle wie mit Norwegen oder der Schweiz aufzuziehen.
Ich denke, dass man nach einem harten Brexit den Status des ausgetretenen Vereinigten Königkreichs eher mit einem Land wie Serbien oder Weißrussland vergleichen könnte (wobei letzteres ja andererseits wieder mit Russland assoziiert ist, soweit ich weiß). Auf jeden Fall nicht mit einem Land mit fast ungehindertem Grenzverkehr wie zwischen Deutschland und der Schweiz.
Ich denke, dass die letzte Wahl in Britannien einfach gezeigt hat, dass die Briten nun klare Verhältnisse für den Brexit wollten. Die Diskussion zeigt auch, was die Briten mit Sicherheit gegen uns aufgebracht hat. Es ging nur um unsere Interessen und nicht um die der Briten. Vor allem bekommt man den Eindruck, dass die EU ein Zickenverein ist, der nur so lange funktioniert, wenn man seine eigene Meinung hintenan stellt.
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