Hätte Greta Thunberg den Friedensnobelpreis verdient?
Wer die Medienberichte verfolgt, wird den Namen Greta Thunberg kennen. Das ist eine 16-jährige Klimaaktivistin aus Schweden, die dadurch Bekanntheit erlangt hat, dass sie Freitags der Schule fernbleibt um zu demonstrieren. Soweit ich gelesen habe, wurde sie nun für den Friedensnobelpreis vorgeschlagen. Wie denkt ihr darüber? Meint ihr, dass Greta den Friedensnobelpreis verdient hätte? Oder findet ihr, dass Klimaproteste mit Frieden nicht viel zu tun haben?
Ich bin eine Freundin von Jugendinitiative. Doch es ist noch ein wenig früh für einen Friedensnobelpreis. Bin der Meinung, dass man hier schon länger aktiv arbeiten sollte. Außerdem ist sie eine Umweltaktivistin. Da wäre ich eher für die Einführung eines speziellen Umweltnobelpreises. Kann mich aber noch erinnern, dass man Al Gore damals auch für den Friedensnobelpreis nominierte, weil er sich für die Umwelt engagierte.
Vielleicht in ein paar Jahren. Derzeit schafft sie zwar notwendige aber zuviel Ambivalenz unter den Menschen. Dies finde ich für einen Friedensnobelpreis weniger geeignet. Finde es aber beachtlich was sie tut. Wenn ich sie mir so ansehe komme ich auf den Geschmack selbst wieder ein paar Aktivitäten zu setzen. Bei mir ist aber eher der Tierschutz.
Nach den jüngsten Ereignissen in Lausanne wäre dies vielleicht das falsche Signal. Offenkundig sind nicht alle Mitglieder der Bewegung gegen Gewalt. Selbst passiver Widerstand dürfte in Ländern wie China, dass für 30 Prozent des weltweiten CO2 verantwortlich ist, kaum geduldet werden. Schuleschwänzen für die Umwelt empfinde nicht nur ich als Witz.
Friedensnobelpreise finde ich immer schwierig, ich meine, man muss sich mal anschauen, wer da schon alles einen Preis bekommen hat und wie "friedlich" diese Leute oder Organisationen tatsächlich sind.
Da ist Fridays for Future als internationale Bewegung, die junge Menschen für eine gemeinsames Ziel zusammen bringt auf jeden Fall eine der besseren Ideen. Ich würde in dem Fall den Preis halt wirklich für diese Zusammenarbeit vergeben, denn in Zeiten von Nationalismus und Isolationismus ist es ja unheimlich wichtig eine kommende Generation zu fördern, die über Grenzen hinweg zusammen arbeiten will und kann.
Frieden wird ja nicht durch Leute erreicht, die ihr eigenes Land über alles stellen wollen und sich einen Dreck darum kümmern was mit dem Rest der Welt passiert.
Ach, Juri muss wieder mit Halbwahrheiten von Stammtisch um die Ecke kommen. Ja, aufgrund der hohen Einwohnerzahl liegt China vorn. Aber die bleiben pro Kopf bei 6,5 Tonnen im Jahr. Hierzulande sind das schon fast neun Tonnen, in den USA mehr als 14 Tonnen und in Katar über 30Tonnen. Wer hat da wohl mehr Einsparpotenzial?
Wenn man überlegt, wer den Preis schon hatte, dann ist der Anstoß einer internationalen Jugendbewegung sicherlich aller Ehren wert. Aber nach der Nominierung ist es sowieso egal. Die Juris dieser Welt werden die und die Bewegung verunglimpfen, wenn es nichts wird. Und wenn es klappt, dann wird jeder Schritt noch genauer beobachtet und kritisiert. Für einen Teenager ist das eine große Last.
Was bedeutet ein Friedensnobelpreis denn schon? Es ist eine Auszeichnung für etwas, worauf Menschen aufmerksam machen, wogegen sie kämpfen oder entsprechend viel für tun. Ob nun Kinderrechte oder eben das Klima. Was resultiert am Ende durch ein solchen Preis? Gar nichts. Dadurch wird Greta nicht bekannter, reicher, klimafreundlicher und mehr. Also ist es im Grunde doch fast schon egal, warum wer den Preis bekommt. Der nächste Preisträger steht bald in den Startlöchern und fertig.
Viel wichtiger wäre, ob solch ein Preis für Greta eine Signalwirkung hätte? Einfach nur eine kleine Wirkung auf Jugendliche? Doch ganz im Ernst, die Hambacher Forst Leute, die Fridays for Future Kids sind in Wahrheit entweder ungebildet, eigeninteressenblind oder wollen es nicht wahrhaben, dass auch ihr täglicher Konsum schaden anrichtet.
2% der Treibhausgasemissionen kommen von Computern, Smartphones, Tablets & Co. Während der Strom bei den meisten aus der Steckdose nicht erneuerbar sein wird. Mit dem Roller fahren muss natürlich teils auch sein und mit 18 das Auto unterm Arsch - na logo! Ach und bitte nicht vergessen, das Klima ist nur meine Zukunft, denn wem jucken die Kids im Kongo & Co, wenn sie 12 Stunden am Tag für mein Smartphone Kobalt in den Mienen krauchen müssen. Während der anschließende Weg nahezu immer nach China für die Weiterverarbeitung führt und man damit ja auch einen Klimasünder und Leugner hautnah unterstützt.
Versteht mich nicht falsch. Ich freue mich über jedes Umdenken. Doch es wird auch gerne einiges dabei vergessen, sich selbst schön geredet oder den eigenen Konsum dann nicht untergeordnet. Zudem haben sich unsere Klima-Versprechen auch nicht bewahrheitet. Seit 2009 hat sich der CO2-Ausstoß in Deutschland nicht mehr gesenkt. Während wir für alles, was wir so am Tage benötigen, im Jahr ausschütten & Co auch schon 3 Erden nur für Deutsche benötigen würden. Das sagt auch viel über uns aus, die dann gerne nach China gucken wollen.
Ob Greta nun den Preis hat oder nicht, da falle ich nicht von um. Vielleicht hilft es ihr mit der medialen Aufmerksamkeit etwas mehr, eine Person mehr zu erreichen. Wenn auch jegliche Mühe am Ende meiner Meinung nach vergebens sein wird, wenn die USA, China und Länder wie Katar nicht mit ziehen. Denn solche Länder, einschließlich wir, sind die Sünder der Erde.
Kätzchen14 hat geschrieben:Doch ganz im Ernst, die Hambacher Forst Leute, die Fridays for Future Kids sind in Wahrheit entweder ungebildet, eigeninteressenblind oder wollen es nicht wahrhaben, dass auch ihr täglicher Konsum schaden anrichtet.
Ich kann dieses dumme Argument echt nicht mehr hören. Für manch einen hätte Klimaaktivisten wohl nur dann eine Daseinsberechtigung wenn sie den persönlichen CO2 Ausstoß reduzieren indem sie aufhören zu atmen. Die Forderung, dass man auf Computer, Strom, Transport und sonstige Dinge, die man im täglichen Leben braucht, doch bitte verzichten soll wenn man sich für den Klimaschutz einsetzt, ist total lächerlich und weltfremd. Wenn man das tatsächlich machen würde und damit dann auch auf solche Sachen wie bezahlte Arbeit verzichten müsste, würden genau die gleichen Leute auch meckern.
Ich habe noch NIE mit einem Menschen gesprochen, der sich für Umwelt- und Klimaschutz einsetzt und sich nicht bewusst ist, dass er als Bewohner der ersten Welt mit zu den Problemen beiträgt solange sich die Rahmenbedingungen nicht drastisch ändern.
Darum geht es doch bei den Protesten. Man kann als Einzelner relativ wenig ausrichten, die Politik muss die Voraussetzungen schaffen und die Industrie muss etwas ändern. Nichts für Ungut, aber wenn man nicht mal weiß, worum es genau geht bei den Protesten sind es wohl kaum die Protestierenden, denen es hier an Bildung mangelt.
Was haben Thunberg und ihre Hintermänner effektiv geleistet? Haben wir weniger Abgase in der Umwelt? Gibt es auch nur den Ansatz eines Umdenkens weltweit? Anscheinend bringt die kleine Greta nur im deutschsprachigen Raum die Schüler mit Null Prozent Klimaeffekt zum Schule schwänzen. Warum kann man eigentlich nicht außerhalb der Schulzeit demonstrieren? Dann scheint es da noch Stimmen zu geben, sie auch aktiven Widerstand wollen. Soll sich das Komitee für den Nobelpreis etwa mit Preisen für das Schule schwänzen blamieren?
Es ist schon unglaublich witzig, wie Du viele Konsumgüter als essentiell wichtig darstellst. Das vieles nicht ohne Technik mehr geht, lag und liegt nicht an mir. Das haben die Menschen, die der Technologie ihr Leben verschreiben, zu verantworten. Ich kenne zig Menschen, die fernab von Computer und Smartphones mittlerweile leben. Wieso? Weil eben dieser Konsumüberfluss sie nervt. Ich kenne Leute, die lassen ihr Auto stehen, gehen zu Fuß zum Kiosk und nach Aldi (bei zwei Tüten zu tragen) usw.
Etliche Beispiele von Bloggern, Minimalisten etc. beweisen sehr wohl, solange halten wir gerne fest, ihre Arbeit nicht daran gebunden ist, wie einfach es gehen kann. Zumindest einen großen Teil auch mal dazu beizutragen und sich nicht einmal die Woche freitags dahinzustellen, zu posaunen, aber dann daheim natürlich wieder die Konsole dauerhaft laufen zu lassen und vieles mehr.
Wer mit dem Auto arbeiten muss, mit dem Computer etc. der ist sowieso nicht gemeint. Das wird man heutzutage nicht mehr eindämmen können. Dessen bin ich mir bewusst. Aber die Blagen, die einen auf Klima-Oberretter machen, sich einmal jährlich das flatschneuste Smartphone gönnen, immer wieder die neuste Technik brauchen, weil es ja Hipp ist. Es gar nicht abwarten können, wenn sie mit dem geilsten Auto ab 18 rumdüsen können usw. Sorry, nein!
Wie habe ich bloß die 80er Jahre überstanden? Nicht, dass es da kein Auto gab, Musikkassetten usw. Aber offenbar leben Menschen, die ohne zu viel Schnickschnack und Bequemlichkeit von technischen Geräten und Fortbewegungsmittel, ständigen Mallorca-Partyreisen usw noch einfacher.
Klar, das ist aber auch staatlich mit gemacht. Wer alles so der Technik verschreibt, dass Bürgerämter ausfallen, wenn mal was nicht stimmt und sie verlernen, wie man vorher ohne zu viel Technik gearbeitet hat -muss sich nicht wundern. Die Kids/Jugendlichen wachsen so auf und das ist eine andere Zeit, aber trotzdem hat man bei etlichen eben nicht das Gefühl, dass sie sich auch ihres Dazutun bewusst sind.
Und während Du offenbar Menschen kennst, was ich mega gut finde, die sich zumindest der Tragweite auch ihres eigenen Dazutun bewusst sind, habe ich bei vielen Fridays for Future Kids nicht das Gefühl. Bei uns laufen sie ja auch regelmäßig herum und man kann sich fein mit denen unterhalten, aber da kann ich mich auch bei einigen (wirklich einigen) mit meinem Kater unterhalten, da kriege ich wenigstens noch ein Lächeln ins Gesicht gezaubert oder mit einer Parkuhr.
Und ich verlange nicht, das jemand nicht mehr atmet, seine Arbeit, wenn diese technisch oder mit dem Auto verbunden ist niederlegt. Doch das eigene Konsumverhalten etlicher Menschen, sollte man dennoch bedenken und da sind eben die Kids/Jugendlichen sowie jungen Erwachsenen ganz weit vorne.
Ich verlange auch nicht, dass man keine Konsole mehr spielt, nicht mal mit dem Roller oder Auto fährt. Aber ich habe eben bei etlichen Menschen den Eindruck, sie wissen doch nicht so richtig um ihr eigenes Dazutun.
Und ich kann so nicht argumentieren? Oh Moment, wie viele tausend Veganer wollen Tierschützern, die mal 1-2 mal die Woche Fleisch oder Fisch essen vorschreiben, dass sie keine guten Tierschützer sein können? Wie viele Linke... ach komm lassen wir das. Wir sind halt nicht einer Meinung, was ja auch Okay ist. Oder zumindest treffen wir nicht komplett den Nenner.
Es geht mir nicht um Verbote. Greta soll den Preis gerne bekommen. Denn ich finde es ja gut, dass sie Aufmerksamkeit gelenkt hat, was seit Jahren gesagt wird. Doch es gibt eben doch noch viel zu viele, die dem Konsum so verfallen sind, dass auch ihr eigenes dazutun zur Debatte stehen muss/sollte.
Kompletter Verzicht muss ja gar nicht sein, wenn man Experten glauben schenken darf. Es würde schon bei einigen reichen, statt täglich Fleisch mal 1-2 mal nur Fleisch zu essen, abends wenn es noch hell ist, nicht immer das Licht einzuschalten usw. Das sind Kleinigkeiten, aber bei Millionen Menschen gibt es immer kleine Erfolge.
Und ich könnte mir vorstellen, dass wenn viele mal genauer sehen dürften und können, was ihre Technik für Wege auf den Buckel hat, wie viele Einzelteile gewonnen werden, wie eben Kobalt, dass sowas schon einen erheblichen Beitrag leisten könnte. Oder da bin ich dann zu naiv zu glauben, dass einigen die Spucke wegbleibt, wenn sie mal die Wege sehen, was sie mit unterstützen etc.
Wenn Technik für dich das große Thema ist, dann kannst du ja gerne darauf verzichten oder noch besser, starte deine eigene Initiative und kläre die Leute auf. Stell dich jeden Freitag vor Mediamarkt und zeig den Leuten, wie der afrikanische Kontinent für diverse Metalle und seltene Erden ausgebeutet wird.
Der Fokus von Fridays for Future liegt auf dem Klimaschutz und den Änderungen, die in Politik und Industrie stattfinden müssen. Du kannst mit deiner eigenen Initiative ja den Fokus auf das Konsumverhalten des Einzelnen legen. Die Tatsache, dass andere Leute sich mit anderen Umweltthemen beschäftigen sollte dich nicht davon abhalten dein eigenes Ding zu machen und die Menschen über das Thema aufzuklären, das dir besonders am Herzen liegt.
Es ist schon unglaublich witzig, wie Du viele Konsumgüter als essentiell wichtig darstellst.
Welche vielen Konsumgüter? Es ging um Computer und Autos. Computer spielen heute in den meisten Jobs eine Rolle und sind kein Konsumgut sondern ein Arbeitsgerät. Und es ist ja schön, wenn man zu Fuß "nach Aldi" gehen kann, aber das ist für viele Menschen in diesem Land einfach nicht möglich, weil sie nicht so zentral leben. Oder weil sie nicht über so viel Tagesfreizeit verfügen, dass zehn Kilometer Fußmarsch zum nächsten Supermarkt eine Option sind.
Etliche Beispiele von Bloggern,
Das finde ich jetzt "unglaublich witzig", weil sich Blogger und Technikverzicht ja nun komplett ausschließen.
Gerade heute Morgen habe ich wieder über diverse "grüne" Ideen von diversen Parteien gelesen. So viel zum Thema "was haben Fridays for Future erreicht?" Sie haben genau das erreicht, was sie erreichen wollten, Umwelt- und Klimaschutz haben bei den Politikern plötzlich eine sehr hohe Priorität. Mehr können Schüler nicht leisten und mehr wollen sie ja auch gar nicht leisten.
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